Grundlagen: Energiemanagement mit ACPI 3.0

CPU-Stromsparmodi

Zu den weiteren Energiespar- und Thermal-Mangement-Zuständen des Prozessors zählt der C1-Modus. Befindet sich die CPU im "Leerlauf" oder wartet auf Benutzeraktivitäten, begibt sich der Prozessor per Haltbefehl (HLT) in den Energiesparmodus C1. In diesem Zustand ist der Chipsatz deaktiviert. Lediglich die CPU-eigenen Register und Caches bleiben weiter aktiv. Die CPU kann jederzeit diesen Zustand ohne merkliche Zeitverzögerung durch ein Ereignis verlassen - zwangsweise aber durch einen Interrupt initiiert durch Tastatur, Maus oder LAN-Interface.

Weitaus mehr Strom als der C1-Modus spart der C2-Zustand der CPU. Allerdings dauert die Aufwachphase deutlich länger. Zusätzlich benötigt der C2-Status Chipsatz-Unterstützung, denn dieser wurde besonders für Multiprozessor-Systeme geschaffen. Ist ein Prozessor inaktiv, wird dieser in den C2-Zustand versetzt, während die anderen CPUs ihre Arbeit weiter verrichten. Der außer Gefecht gesetzte Prozessor ist aber fähig, seine Cache-Konsistenz zu erhalten. Ein Busmaster- oder Multiprozessor-Interrupt im C2-Modus ist in der Lage, nur spezifische CPUs anzusprechen und diese zu aktivieren.

Über das höchste Energie-Einsparpotenzial verfügt der C3-Modus. Allerdings besitzt dieser die längste Aufwachphase. Zusätzlich ist bei Busmaster-Zugriffen die Cache- Integrität nicht gewährleistet, da die Komponenten in der Lage sind, an der CPU vorbei direkt in den Speicher zu schreiben. Deshalb muss das Betriebssystem in Multiprozessor-Systemen die Puffer zeitaufwendig entleeren, bevor die CPU in den C3-Zustand wechselt. Dagegen genügt es in Single-CPU-Systemen, die Busmaster-Zugriffe per Registereintrag zu unterbinden, um die Cache-Konsistenz im C3-Zustand zu garantieren.