Gerüchteküche: Treo unter Windows Mobile

In der mobilen Gerüchteküche brodelt es heftig. Dass Palm, zumindest bei einigen Geräten, auf Windows Mobile umschwenken könnte, hatten bereits viele berichtet - nun scheinen sogar erste Bilder aufgetaucht zu sein. Sie betreffen ein neues Mitglied der Treo-Produktreihe - das Palm Treo 670. Unter Windows Mobile 5?

Nicht nur für die außerordentlich loyale Palm-User-Gemeinde wäre ein Windows-Mobile-Gerät aus dem Hause Palm ein herber Schlag. Auch PalmSource, Entwickler des PalmOS-Betriebssystems, hätte von einer solchen Entwicklung einiges zu fürchten. Im Gegensatz zu Palm muss PalmSource schon seit geraumer Zeit mit deutlichen Umsatzeinbrüchen leben. Nach und nach sind immer mehr Lizenznehmer für das PalmOS abgesprungen oder haben sich ganz aus dem PDA-Geschäft zurückgezogen. Palm ist als einziger großer Gerätehersteller übrig geblieben, der voll und ganz auf das PalmOS vertraut. Fällt nun eine ganze Produktreihe von Palm als Lizenznehmer aus, dann erschiene die Zukunft des Software-Unternehmens noch düsterer. Würde sich Windows Mobile mittelfristig auf der Palm-Plattform durchsetzen, wäre es um PalmSource endgültig geschehen.

Noch ist nichts offiziell, und es gibt ausreichend Spielraum für Spekulationen. Trotzdem wirken die Bilder, die jetzt im Internet aufgetaucht sind, durchaus authentisch. Sie lassen vermuten, dass Palm in absehbarer Zeit einen Treo 670 unter Windows Mobile auf den Markt bringen wird. Dies könnte im Extremfall eine massive Verschiebung im PDA- und Smartphone-Markt bedeuten, bei der nur Microsoft in der Pole-Position übrig bliebe. Denkbar wäre jedoch auch, dass Palm gleichwertige Geräte sowohl unter dem PalmOS als auch unter Windows Mobile anbietet. Damit könnte sich das Unternehmen ein ordentliches Stück vom Smartphone-Markt sichern und Anhänger beider Lager - also sowohl Palm- als auch Windows-Mobile-Benutzer - ansprechen. Technisch wäre ein solches Szenario leicht denkbar, denn schon seit einiger Zeit baut Palm auf die XScale-Prozessoren von Intel, auf denen auch Windows Mobile läuft. Rein ökonomisch wäre es für Palm ein sinnvoller Schritt, denn einst war der Palm Treo das einzige Gerät, das PDA und Smartphone ideal miteinander verband. Mittlerweile tummelt sich eine starke Konkurrenz auf dem heiß umkämpften Markt. Neuestes Mitglied ist der HP Mobile Messenger, der dem Treo hinsichtlich seiner Funktionalität durchaus ebenbürtig ist. Weitere Hersteller werden mit ähnlichen Lösungen folgen.

Derartig schockierende Richtungswechsel spalten verständlicherweise die Benutzergemeinde. Dies mussten kürzlich die Mac-Anhänger erfahren. Für sie war es bislang unvorstellbar, dass Apple jemals Geräte auf einer Intel-Plattform anbietet - nun ist es Realität: Apple hat erste Geräte mit Intel-Prozessoren vorgestellt, auf denen sich nicht nur das MacOS, sondern auch Windows und Linux installieren lassen (tecCHANNEL berichtete). In umgekehrter Richtung funktioniert dies allerdings nicht. So wird das erfolgreiche OSX weiterhin nur auf Computern laufen, die aus dem Hause Apple stammen. Für die Palm-Gemeinde ist das wenig tröstlich. Sollten sich die Gerüchte um den Windows-Mobile-basierten Palm bestätigen, stehen uns interessante Zeiten bevor - ob im positiven oder im negativen Sinne, das soll jeder für sich entscheiden. (mobile2day.de/mja)

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