Ratgeber

Frauen in der IT - Zurückhaltung hilft nicht weiter

Keine Besprechung nach 16 Uhr

Familienfreundlichkeit wird auch bei Projektron groß geschrieben. Vor elf Jahren in Berlin gegründet, beschäftigt die Firma 60 Mitarbeiter an sieben Standorten in Deutschland und der Schweiz. Das Unternehmen entwickelt und vertreibt die gleichnamige Projekt-Management-Software. Anscheinend zieht das junge Unternehmen Frauen besonders an, denn rund 45 Prozent der Belegschaft sind weiblich, fünf der neun Führungskräfte ebenfalls. Neben flexiblen Arbeitszeitmodellen finden grundsätzlich keine Besprechungen nach 16 Uhr statt. Die Mitarbeiter können auch während des Tages Familienaufgaben erledigen. So bringt etwa Patricia Rezic, die die Bereiche Controlling und Personal verantwortet, ihr Kind am frühen Nachmittag problemlos zum Kroatisch-Unterricht.

"Das Durchschnittsalter unserer Mitarbeiter liegt bei 32 Jahren; viele haben Kinder", erzählt Rezic. 42 Prozent der Belegschaft arbeitet Teilzeit, und zwar genauso viele Männer wie Frauen. "Wir sprechen schon vor der Geburt des Kindes mit den Kollegen, wie sie sich anschließend den Wiedereinstieg vorstellen", sagt Claudia Kedor, Leiterin Marketing. Auch während der Elternzeit bleiben die Mitarbeiter mit den Kollegen in Kontakt und zu den Firmenveranstaltungen bringen die meisten ihre Kinder mit. Wird das Kind eines Mitarbeiters krank, gewährt das Unternehmen bis zu fünf bezahlte Arbeitstage, ohne dass der umständliche Weg mit Attest für die Krankenkasse gewählt werden muss. Auch die Arbeitszeitkonten ermöglichen es, hin und wieder einen Tag Freizeitausgleich zu nehmen.