Dual-Persona-Lösung

First Look: Samsung KNOX für Privatkunden

Bei den Bemühungen, Unternehmen seine Android-Geräte als Alternative zu iOS-Devices und Blackberrys schmackhaft zu machen, spielt Samsung mit KNOX einen weiteren Trumpf aus. Bei der Inbetriebnahme zeigt die auch für Endkunden verfügbare Dual-Persona-Lösung Stärken und Schwächen.

Anders als Google ist Samsung ernsthaft daran interessiert, Android nach dem großen Erfolg bei Endkunden auch im Business stärker zu etablieren. Dazu stellen die Koreaner bereits seit längerem im Rahmen des SAFE-Programms für ihre Flaggschiffe der Galaxy-Reihe zusätzliche Verwaltungsschnittstellen bereit. Diese erlauben es Administratoren, Business- Smartphones und -Tablets über ein Mobile-Device-Management-System stärker zu kontrollieren, als das etwa mit "Plain Android" möglich ist.

Im vergangenen Frühjahr hat der Hersteller außerdem auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona "Samsung KNOX" vorgestellt. Die Dual-Persona- oder Container-Lösung errichtet auf neueren Galaxy-Geräten eine sichere Arbeitsumgebung mit eigenem Startbildschirm, Apps sowie Widgets. KNOX ist damit besonders für Anwender gedacht, die ihr Smartphone oder Tablet sowohl privat wie auch beruflich nutzen - etwa in ByoD-Szenarien.

Samsung hat mit KNOX eine Lösung für ByoD-Szenarien und Android zusammengestellt.
Samsung hat mit KNOX eine Lösung für ByoD-Szenarien und Android zusammengestellt.

Technisch basiert das System auf dem von der NSA (für die interne Android-Nutzung) entwickelten, gehärteten "Security Enhanced Android" (SE Android) sowie auf spezielle Integritäts-Management-Services von Partnern, die sowohl in der Hardware wie auch dem Android-Framework integriert sind.

Inzwischen ist das Programm auch für Endanwender verfügbar - möglicherweise um Werbung für die Business-Version zu machen, die seit Ende 2013 auch in Europa genutzt werden kann. So weist auf dem Galaxy Note 3 bereits ein vorinstalliertes KNOX-Symbol auf die App hin, während es erst kürzlich mit dem letzten Firmware-Upgrade (Android 4.3) auf das Smartphone-Flaggschiff Galaxy S4, dessen Vorgänger Galaxy S3 und das Galaxy Note 2 gelangte. Die nun deutlich gestiegene Verbreitung ist auf jeden Fall Grund genug, Samsung KNOX einem näheren Blick zu unterziehen.


Langwierige Installation

Wer Samsung KNOX auf seinem Galaxy-Smartphone oder -Tablet installieren will, muss sich seiner Sache sicher sein. Nicht genug damit, dass die App auf dem Gerät stolze 133 MByte Speicher belegt, der Nutzer darf sich außerdem nicht von den Geschäftsbedingungen und der dazugehörigen Datenschutzrichtlinie, denen er zustimmen muss, abschrecken lassen.

Risiken und Nebenwirkungen: Die Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen für die Nutzung von KNOX.
Risiken und Nebenwirkungen: Die Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen für die Nutzung von KNOX.

Und selbst wenn dies geschehen und der Download abgeschlossen ist, geht es nicht gleich zur Sache, jetzt gilt es Passwort (mindestens sechs Zeichen, darunter eine Ziffer) und Passwort-Timeout festzulegen. Zur Auswahl stehen 5, 10, 15, 20 oder 30 Minuten. Alternativ kann der Nutzer auch festlegen, dass er sich automatisch ausgeloggt, sobald der Bildschirm ausgeschaltet wird. Als weiteren Schritt muss der Anwender außerdem eine Sicherungs-PIN festlegen - diese liefert nach 16 Falscheingaben (von 20 möglichen) einen Hinweis (erstes und letztes Zeichen) auf das Passwort.