Fast so gut wie ATM

Quality of Service auf einem Ethernet-Switch? Der US-Hersteller Extreme Networks versucht es zumindest. Wir haben einen seiner Enterprise-Switches getestet. Neben der Standfestigkeit interessierte uns, wie gut die Priorisierung der Verkehrsströme funktioniert.

it der Summit-Familie hat sich der kaum drei Jahre alte US-Hersteller Extreme Networks das Image erkämpft, eine aggressive Preisgestaltung mit umfangreicher Softwareausstattung und innovativen Produkten zu verbinden. Grund genug für die gateway, einmal zu hinterfragen, was der Neuling wirklich drauf hat.

Technisch hält sich der Hersteller einiges darauf zugute, die Entwicklung der Geräte bis hinunter auf die Chip-Ebene im eigenen Haus vorzunehmen. Auch der Asic, der als Switching Engine die Schaltzentrale der Maschine bildet, ist eine Eigenzüchtung. Dieser Chip ist aus der Sicht des Managements einer der Hauptverantwortlichen für den Erfolg des Unternehmens. Er vermittelt nicht nur Datenpakete auf der OSI-Ebene 2 in "Wire speed", sondern auch auf der Ebene 3, der sogenannten Vermittlungsschicht. Dieser Vorgang wird gemeinhin per Software erledigt und als Routing bezeichnet. Ist es eine Hardware, die den Datenpaketen die Adreßinformationen entnimmt und sie anhand einer Routing-Tabelle weiterleitet, so geht die Sache wesentlich schneller vonstatten und man spricht von "Layer-3-Switching". Der Summit 48 schafft auch das in der "Lichtgeschwindigkeit der Netzwerke", in Wire Speed - behauptet jedenfalls der Hersteller. Damit nicht genug: Der Switch kann auch Diensteklassen unterscheiden. Die mitgelieferte Software unterstützt eine Policy-gesteuerte Priorisierung der einzelnen Datenströme. Diese als "Quality of Service" (QoS) bezeichnete Einteilung ist nicht im Grundumfang der IP-Protokolle und des Ethernet-Verfahrens enthalten; lediglich bei High-End-Netzwerktechniken wie ATM ist QoS standardmäßig vorgesehen. Allerdings ist die Industrie zur Zeit intensiv damit beschäftigt, auch in Ethernet-Netzwerken die Daten je nach Typ mit unterschiedlicher Dringlichkeit zu transportieren. Unser Test soll daher auch der Frage nachgehen, inwieweit Extreme Networks dieses Versprechen erfüllt.