Exchange Server 2003 mit Schattenkopien nutzen

Schattenkopie von freigegebenen Ordnern

Die Backup-API von Exchange 2003 enthält einen VSS-Anforderer. Dadurch können Backup-Anwendungen, die die API unterstützen, während eines Backups und bei der Wiederherstellung einzelner Postfächer konsistente, aktuelle Schattenkopien von Speichern erstellen. Für diese Funktion müssen Sie nicht eigens Hardware beschaffen. Wenn kein Hardwareprovider zur Verfügung steht, kann der VSS den Microsoft-Softwareprovider nutzen.

Das Programm Ntbackup, das in Windows Server 2003 enthalten ist, nutzt nicht die Möglichkeit, mit der Backup-API Schnappschusskopien zu erstellen, aber fast alle Programme von Drittanbietern enthalten einen Exchange-Agenten, der eine Schnappschuss-Schattenkopie anfordern kann.

Um zu sehen, wie der VSS funktioniert, schauen Sie sich die Funktion Volumeschattenkopie für freigegebene Ordner an. Wenn Sie diese Funktion für freigegebene Ordner oder Backups verwenden, greift der Provider auf Dateien zurück, die in einem besonders verborgenen Ordner (mit den Attributen VERBORGEN und SYSTEM) abgelegt sind. Dieser Ordner trägt die Bezeichnung System Volume Information und ist im Stamm des Volumes zu finden, das Sie für die Blockkopien ausgewählt haben. Ein Beispiel ist in folgender Abbildung zu sehen.

Dieser Ordner wird kurz „Vergleichsbereich“ genannt, seine Dateien „Vergleichsdateien“. In der Abbildung stehen diese Dateien für die Schattenkopien eines Datenvolumes, die von der Schattenkopienfunktion für freigegebene Ordner erstellt wurden. Ein Sicherungsprogramm, das mit der Backup-API eine Schattenkopie erstellt, legt deren Vergleichsdatei ebenfalls in diesem Ordner ab.

Im Windows Server 2003 Resource Kit sind einige Programme enthalten, die die Leistungsfähigkeit von Schattenkopien bewerten und mit Volperf installiert werden können. Bestimmt wird, wie viel Speicherplatz der Vergleichsbereich benötigt, wie viele Schattenkopien er enthält, wie groß er ist und wie viel Platz ihm zugewiesen wurde. Sie können die Programme so einrichten, dass Sie eine Warnmeldung erhalten, wenn sich einer der Werte einer festgelegten Grenze annähert. Standardmäßig weist das System dem Vergleichsbereich höchstens zehn Prozent der gesamten Volumenkapazität zu. Diesen Wert können Sie erhöhen, Sie können aber auch „keine Grenze“ angeben, falls Sie die Schattenkopien auf einem dedizierten Laufwerk ablegen.