ExBPA heute und morgen

Programmausführung

ExBPA ist so gestaltet, dass damit ohne nennenswerte Systembeeinträchtigung in Produktion befindliche Umgebungen geprüft werden können. Die Abfragen der notwendigen Daten erfolgen zentral über das Netzwerk. ExBPA kann deshalb auch von einer Client-Arbeitsstation unter Windows XP ausgeführt werden. Dies ist auch die von Microsoft empfohlene Vorgehensweise, um die Belastung der Serverumgebung so gering wie möglich zu halten. Auf diese Weise werden auch keinerlei Installationen auf den produktiven Servern durchgeführt, sodass hierdurch keine Probleme entstehen können.

ExBPA erfordert administrative Berechtigungen im zu analysierenden System. Das Programm muss deshalb von einem Administratorkonto ausgeführt werden, der mindestens die Exchange-Berechtigung Administrator-Nur Ansicht besitzt. ExBPA kann entweder direkt unter diesem Konto ausgeführt werden oder über die Windows Ausführen als-Funktion oder das RUNAS-Kommandozeilenprogramm mit entsprechenden Rechten gestartet werden. Zusätzlich ist auch die Angabe von Anmeldeinformationen im Programm selbst möglich.

Bild 1: ExBPA kann eine Vielzahl von Tests in Exchange Server-Umgebungen durchführen.
Bild 1: ExBPA kann eine Vielzahl von Tests in Exchange Server-Umgebungen durchführen.

Zudem muss darauf geachtet werden, dass die Firewalls zwischen dem Rechner, auf dem ExBPA ausgeführt wird, und den zu analysierenden Servern den Netzwerkzugriff nicht behindern. ExBPA verwendet die Anaschlüsse, die Exchange Server im Normalfall ebenfalls zur Kommunikation benötigen. Dazu gehören RPC- und DCOMAufrufe, DNS, LDAP- und Global Catalog(GC)-Anfragen. Eine weitere Voraussetzung ist das Vorhandensein der .NET-Laufzeitumgebung (Version 1.1) auf dem Rechner, auf dem ExBPA ausgeführt wird.

Das Programm kann in verschiedenen Modi ausgeführt werden. Neben der eigentlichen Zustandsüberprüfung können Verbindungstests und Berechtigungsüberprüfungen durchgeführt werden, um eine korrekte Funktion des Programms sicherzustellen. Zudem lassen sich so genannte Basislinien(Baselines) erstellen. Hierin werden Leistungsdaten des Systems erfasst, um sie bei späteren Tests als Referenz heranzuziehen. Abweichungen in diesen Kennwerten können manchmal auch als Hinweise auf mögliche Probleme interpretiert werden.

Mögliche Probleme

ExBPA verfügt über einen sehr reichhaltigen Vorrat an Regeln zur Auswertung der erfassten Daten. Diese gehen auf die Erfahrungen einer Vielzahl von Microsoft-Technikern zurück. Allerdings verfügen die existierenden Exchange-Installationen alle über individuelle Designmerkmale und Zielsetzungen. Die Hinweise des Programms sollten deshalb nicht unreflektiert übernommen werden. Sie sollten als das verstanden werden, was sie sind: Ergebnisse eines automatisierten und standardisierten Analysewerkzeugs. Dessen Ergebnisse sind in der Regel zutreffend, beruhen aber manchmal auch auf Fehleinschätzungen.

Da ExBPA zuerst als Analysehilfsmittel für größere Umgebungen entwickelt wurde, kommt es insbesondere bei Verwendung im Bereich des Small Business Server zu unrichtigen Ergebnissen. Je weiter sich das integrierte Regelwerk entwickelt, desto geringer ist allerdings die Fehlerquote.

Auch durch ungenügende Zugriffsrechte und fehlerhafte Netzwerkverbindungen, die das Programm nicht als solche erkennt, können im Einzelfall Fehlinterpretationen und falsche Empfehlungen zustande kommen.

Empfehlungen des ExBPA sollten deshalb ernst genommen werden. Aber bevor darauf aufbauend größere Änderungen der Konfiguration durchgeführt werden, sollten die gemachten Empfehlungen noch einmal manuell verifiziert werden. Sowohl in der mitgelieferten Hilfe als auch in Internet-Links sind längere Erklärungen zu den einzelnen Hinweisen abrufbar, die eine gute Bewertung der gefundene Ergebnisse ermöglichen.