Pleiten, Pech und Pannen

ERP-Projekte im Mittelstand – die 9 größten Hürden

Hürde 7: Fehlende Unterstützung der Geschäftsführung

Jedes ERP-Projekt ist ein partnerschaftliches Vorhaben, in dem der Kunde und der Dienstleister zusammen am Erfolg arbeiten müssen. Es ist unumgänglich, klare Verantwortlichkeiten zu definieren und festzulegen, wer was wann macht. Zudem muss berücksichtigt werden, dass die Projektpartner, also die Menschen, die im Projekt zusammen arbeiten, gewisse Kommunikationsregeln beachten. Dies erfordert Verständnis der Beteiligten untereinander für die jeweiligen Belange des anderen. Außerdem müssen Probleme – auch zwischenmenschliche – angesprochen und aus dem Weg geräumt werden. Nicht zuletzt verlangt dies von der jeweiligen Geschäftsführung, die Projektverantwortlichen während der Projektlaufzeit von ihrer eigentlichen Tätigkeit ganz oder teilweise freizustellen und zu unterstützen. Werden Mitarbeiter zu wenig entlastet und müssen sie die zusätzliche Arbeit im Zuge der ERP-Einführung neben dem Tagesgeschäft erfüllen, führt dies zwangsläufig zu Überforderung und Unmut. Daher muss neben der zeitlichen Unterstützung auch menschliche Hilfe ansetzen: Die Unternehmensleitung muss Projektmarketing im eigenen Unternehmen betreiben und das betreffende Personal fördern und davon überzeugen, dass sich die notwendige Mehrarbeit langfristig bezahlt macht. Nur dann sind die Betroffenen optimal gerüstet, um das Projekt erfolgreich zu begleiten. Fehlt diese Unterstützung, kann auch dies zum Scheitern des Projekts führen.

Hürde 8: Datenmigration schlecht vorbereitet

Ein weiteres Thema, das bei der Neueinführung von ERP-Software gerne unterschätzt wird, ist die Datenmigration. Denn sie beschränkt sich nicht allein auf die Übertragung der Altdaten vom bisherigen IT-System auf die neue Lösung. Zuvor müssen die alten Daten gezielt aufbereitet werden: Karteileichen, inaktive oder alte Datensätze müssen ebenso gelöscht werden wie ein überholter Artikelstamm. Zehn Jahre alte Rechnungen müssen in der Regel ebenso wenig in das neue System überführt werden wie Produktinformationen von Produkten, die längst nicht mehr vom Unternehmen vertrieben werden. Andere Daten gilt es aufzubereiten oder neu zu strukturieren. Geschieht dies nicht, führt die neue Software den Ballast des Alten weiter mit.