Aus Stimmungen und Trends neue Informationen aggregieren

Eine Suchmaschine, die mehr kann als Google

Der Spezialist für Datenbanken und Cloud-Computing Prof. Dr. Volker Markl von der TU Berlin will eine neue Generation von Internet-Suchmaschinen schaffen.

Google, so erläutert der 37-jährige Markl, sei eigentlich ziemlich einfach. "Die Suchmaschine reproduziert lediglich Informationen, die bereits im Netz stehen. Wir wollen eine Suchmaschine programmieren, die von vielen verschiedenen Quellen Informationen sammelt und in der Lage ist, diese zu aggregieren – so, dass neue Information entsteht", sagt Markl.

Voraussetzung dafür sei es, dass Anfragen auf Tausenden von Computern blitzschnell gleichzeitig bearbeitet werden können. "Mein Ziel ist es, Berlin als Kompetenzzentrum für Cloud-Computing und Informationsverarbeitung zu etablieren", präzisiert er.

Mit einer solchen Anwendung könnten die Wissenschaftler auch Marktforschung betreiben oder eine Art Stimmungsbarometer schaffen. Die neue Suchmaschine könnte zum Beispiel vor einer Wahl die Blogs und Postings nach der aktuellen Stimmung untersuchen und auswerten oder anhand der Einträge in relevanten Foren versuchen, den nächsten deutschen "Superstar" vorherzusagen.

Markl hat im Silicon Valley acht Jahre lang für IBM an Datenbanksystemen geforscht. Er hat Angebote aus Hamburg und Tübingen zugunsten Berlins ausgeschlagen. "In Berlin und Potsdam gibt es am Hasso-Plattner-Institut, an der FU Berlin und an der HU Berlin interessante Fachleute, mit denen gemeinsam ein solches Vorhaben gelingen kann", begründet Markl seine Entscheidung zugunsten der TU Berlin. (dsc)