Eimerkette mit Konzept

Lastenausgleich erhöht Flexibilität

In Webarchitekturen garantieren zwischengeschaltete Load-Balancer die Skalierbarkeit von Durchgangskomponenten wie Webservern oder SSL-Beschleunigern. Sie legen den Ort und die Implementierungsart der Teile nicht fest und erlauben auch Mischformen. Diese Technik bietet im Gegensatz zum Clustering die Möglichkeit, nicht nur die Rechenleistung, sondern auch die Netzwerkbandbreite des Services nahezu beliebig zu steigern. Die Load-Balancer selbst können wiederum wie Funktionsmodule behandelt werden. Mehrere Instanzen lassen sich zu einer einzigen vereinigen.

Bei terminierenden Komponenten wie Storage-Systemen oder Datenbanken nutzt man hingegen Cluster-Techniken. An dieser Stelle sind Migrationen unwahrscheinlich. Finden sie dennoch statt, müssen sie meistens auch das verbindende Protokoll durch ein neues ersetzen. Eine Virtualisierung durch Load-Balancing ist daher sinnlos. Zudem geht es bei diesen Endpunkten vor allem um die Skalierung von Rechenleistung und Plattenplatz. Die Netzwerkbandbreite - im Backend ohnehin geringer - spielt hier kaum eine Rolle. Weil Clustertechniken keine separaten Funktionen sind, sondern immer an die jeweiligen Server gebunden bleiben, stellen sie keine eigenen Funktionsblöcke dar und lassen sich nicht vereinigen.

Das Ergebnis dieser Designmethode und der Skalierungstechniken ist ein System, das sowohl qualitativ als auch quantitativ in Komponenten aufgeteilt ist. Es ist qualitativ modular, weil die einzelnen Funktionen in separaten Blöcken implementiert sind und nur über standardisierte oder gut bekannte Protokolle miteinander kommunizieren. So können die Entwickler einzelne Funktionsblöcke jederzeit ändern oder erweitern, ohne dass sie an anderen Stellen eingreifen müssen. Die Load-Balancing-Komponenten leiten dabei Anfragen anhand des verwendeten Protokolls oder des Inhalts der Anfrage an die neuen Funktionsblöcke weiter.

Die Funktionsblöcke sind zudem quantitativ modular, weil durch Load-Balancing und Clustering eine Skalierung außerhalb der Box möglich ist. Wer die Leistung steigern will, braucht dem Funktionsblock nur weitere Maschinen hinzuzufügen. Es bleibt ihm erspart, bestehende Rechner vor der Abschreibung zu ersetzen oder von vornherein teure, in sich erweiterbare Maschinen zu kaufen. Somit garantiert das modulare Konzept die Skalierbarkeit jedes einzelnen Funktionsblocks. Damit stimmt nicht nur die Performance. Auch die Ausfallsicherheit der Systeme ist damit gewährleistet. (kpl)

Zur Person

Philipp von Wallenberg

studierte Nachrichtentechnik an der TU Hannover. Als Mitarbeiter der Firma CC Compunet entwickelt er seit zwei Jahren Produkte im Bereich Business Development für Web Computing.