Echtzeit-Raytracing bald auch für PC-Spiele

Die interaktive Visualisierungstechnik Echtzeit-Raytracing wird jetzt für Computerspiele interessant. Informatiker der Universität des Saarlandes konnten diese Technologie auf programmierbaren GPUs einsetzen. Damit werde interaktives Raytracing nun auch auf einem einzelnen Computer möglich.

Echtzeit-Raytracing kann im Gegensatz zu bisherigen Methoden komplexe optische Beleuchtungseffekte automatisch und in Echtzeit simulieren. Der Spieleprogrammierer kann sich so vollständig auf das Design des Spielgeschehens konzentrieren. Durch Raytracing werden Spiegelungen, Lichtbrechungen und indirekte Beleuchtung immer physikalisch korrekt wiedergegeben, so dass seine im Computer erzeugten Bilder stets naturgetreu aussehen. Die Automobil- und Flugzeugindustrie nutzt das Verfahren bereits, um ihre Produkte interaktiv und fotorealistisch am Bildschirm zu entwickeln und Planungsfehler von vornherein zu vermeiden.

Für die Spielebranche war die benötigte hohe Rechenleistung von Raytracing bisher ein Hindernis. Dies ändere sich laut der Uni Saarland jetzt: Durch neue Algorithmen und angepasste Datenstrukturen gelang es den Saarbrücker Computergrafikern erstmals, die extrem hohe Rechenleistung von GPUs effektiv auch für Raytracing zu nutzen. Sie erreichen bei einfachen Szenen über 50 Millionen Strahlen pro Sekunde. Bei relativ komplexen Szenen sind es immerhin noch mehr als elf Millionen Strahlen, ein Faktor 30 schneller als die bisher besten Ergebnisse auf GPUs. Dabei würden noch nicht einmal alle Optimierungen ausgenutzt, so dass eine zusätzliche deutliche Beschleunigung zu erwarten sei, heißt es weiter.

Das neue Verfahren erlaubt es erstmals, auch komplexe optische Effekte in Spielen exakt zu simulieren (statt wie bisher viele Tricks einzusetzen). Die Programmierer von Computerspielen können damit einzelne Objekte oder ganze Szenen durch Raytracing viel realistischer darstellen. Jede Szene und beliebige Kombinationen von optischen Effekten ließen sich automatisch und ohne zusätzlichen Aufwand korrekt und realitätsnah wiedergeben. Zusätzlich kann Raytracing auch dazu benutzt werden, Kollisionen zu vermeiden und die einfache Sicht in Spielen zu simulieren.

Interessenten können sich über die Entwicklung auf der CeBIT am Messestand der Universität des Saarlandes (Halle 9, Stand B 65) näher informieren. (Detlef Scholz)

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