eBay: Paypal-Zwang abgelehnt

Die australische Wettbewerbs- und Verbraucherrecht Kommission (ACCC) ist scheinbar nicht mit eBbays Plänen einverstanden, PayPal als einzige Zahlungsmethode zuzulassen. Die ACCC möchte verhindern, dass Ebay die Möglichkeit zum Missbrauch seiner Mittel und letztlich zur Ausschaltung der Konkurrenz erhält. Im vergangenen Monat hatte das Online-Auktionshaus angekündigt, dass in Australien ab dem 17 Juni nur noch PayPal-Zahlungen akzeptiert würden. Diese Bekanntmachung sorgte bei Käufern und Verkäufern für Unmut. Anwender fühlten sich bevormundet und eingeengt durch die neuen Regeln. eBay reagierte darauf relativ ungerührt. Das Unternehmen gab an, dass die Zahlungen durch PayPal sicherer würden. Wer damit nicht einverstanden sei, dürfe gerne die Plattform wechseln. Eine lange Liste von Personen und Organisationen gaben daraufhin ihre Bedenken an die ACCC weiter. Darunter befand sich laut Art Technica angeblich auch Google, das den PayPal-Konkurrenten Google Checkout betreibt.

Viele der Antragsteller mutmaßten, dass es eBays einziges Ziel sei, die Konkurrenz abzuhängen. Außerdem würden die Wahlfreiheit der Verbraucher und die allgemeine Qualität der Online-Zahlungsabwicklungen verringert werden. Die ACCC stimmte diesen Bedenken zu. „PayPal konkurriert derzeit mit einer Reihe anderer Dienstleister, die Online-Zahlungen anbieten. Sobald eBay nur noch PayPal zulässt, hat der hauseigene Zahlungs-Service des Unternehmens praktisch keine Konkurrenz mehr“, konstatierte der ACCC-Vorsitzende Graeme Samuel. Angesichts eBays Position als Australiens führendes Internet-Auktionshaus, müsse man fürchten, dass dieser Schritt den Wettbewerb im Bereich der Online-Zahlungsmittel generell stark einschränken könnte. Die Organisation räumte ein, dass die alleinige Zahlung über PayPal durchaus auch Vorteile habe, die negativen Auswirkungen jedoch gewichtiger seien. „Die ACCC ist der Auffassung, dass Verbraucher selbst entscheiden können, welche Zahlungsmethode für sie am besten geeignet ist", sagte Samuel. eBay soll die Umsetzung der PayPal-Maßnahmen nun verschieben, bis es eine endgültige Entscheidung gibt. Weitere Information zum Thema finden sie im aktuellen TecChannel-Beitrag: „Neue Bezahlverfahren im Internet“. (cat)