Diskussion um Nokia-Akkus hält an

Die Stiftung Warentest hält die Diskussion über echte und gefälschte Nokia-Akkus am köcheln. Nachdem die Verbraucherschützer anfangs Fälschungen aufgesessen waren, belegen neue Tests nun den Umstand, dass Fälschungen nicht erkennbar sind.

Die ersten Tests der Stiftung Warentest, beziehungsweise deren belgischer Partnerorganisation Test Achats - schien für Nokia vernichtend. Einigen Akkus fehlte den Tests zufolge der Schutz vor Kurzschlüssen, sie waren teilweise im Test geschmolzen. Nokia reagierte prompt mit dem Hinweis, alle Original-Akkus seien mit einem Schutz ausgestattet. Der finnische Handyproduzent warnte allerdings vor Produktfälschungen.

Zwar mussten die Verbraucherschützer zugeben, dass es sich bei den Akkus nicht um Originale gehandelt habe, sie pochten aber auf den Hinweis, dass die Fälschungen von den Testern nicht von Originalen zu unterscheiden gewesen seien. Nokia sei in der Verantwortung, dem Kunden Unterscheidungsmerkmale zu liefern, lautete das Fazit der Verbraucherschützer.

Das tat Nokia und veröffentlichte Fotos von Produktfälschungen, verwies dabei auf krumm geklebte Etiketten, Schreibfehler und schlechte Druckqualität bei den Aufklebern. Die Stiftung Warentest hat nun erneut Einkäufe in Nokia-Shops getätigt. Das Ergebnis fasst die Stiftung Warentest in einer Mitteilung zusammen, Zitat: "Die Akkus werden immer noch verkauft. Bis heute. Auch in den Shops von Nokia und Vodafone. Verdeckte Einkäufer der Stiftung Warentest traten in diesen Tagen wieder als normale Kunden auf. Sie kauften Ersatz-Akkus für die Nokia-Handys 3210, 3310, 3330 und 5510. Die Akku-Typen heißen BML-3 und BMC-3. Die Einkäufer verlangten Original-Akkus von Nokia. Im Labor wurden die Akkus geladen und kurzgeschlossen. Ergebnis: Bei vier von elf neu gekauften Akkus fehlte der Kurzschlussschutz."

Unterdessen hat sich auch die Zeitschrift "Connect" des Themas angenommen. "Connect" bestätigt den Original-Akkus einen problemlosen Testdurchlauf, bei Akkus von Drittanbietern - die als solche markiert sind - sehe das Ergebnis allerdings anders aus. Laut "Connect" (1/2004) sei etwa das Akku-Modell für die Nokia-Telefone 3310, 3330 und 3410 der Marke Skywalker bei einem Kurzschlusstest mehr als 150 Grad heiß geworden und habe sich stark verformt. Der Skywalker-Akku für die Nokia-Modelle 3650, 5100 und 6100 sei beim Überladungstest sogar explodiert. Beim Test ebenfalls durchgefallen ist der Zeitschrift zufolge ein Akku mit dem Namen Battery-Pack. (uba)