DirectX: Strukturen und Geschichte

Generalisierung

Windows hat diese Probleme gründlich beseitigt. Hier liefert der Hersteller der Grafikkarte einen einzigen Treiber, den alle Anwendungen gemeinsam ansprechen. Dies geschieht über einen umfangreichen Satz generischer Funktionen, die das Betriebssystem zur Verfügung stellt.

Der Preis für diese Generalisierung ist jedoch hoch: Eine Windows-Anwendung, die einen Buchstaben von Weiß nach Blau umfärben will, setzt keine Bits im Bildspeicher, sondern gibt dieses Zeichen komplett neu aus. Dabei ruft sie unter anderem den Font-Manager auf, der die Umwandlung der in Bezierkurven definierten Schrift in ein Bitmap besorgt. Auch der Fenster-Manager kommt ins Spiel, damit die Zeichenaktion auf das programmeigene Fenster begrenzt wird. Die Zeichenroutinen der GDI (Graphics Device Interface) haben ein Wörtchen mitzureden, und schließlich der Grafiktreiber für das Einschreiben der Daten in den Bildspeicher. Einige zigtausend Prozessorzyklen später ist schließlich dasselbe Ergebnis erzeugt wie durch den einzigen Befehl eines DOS-Programms.