IT-Roles 2015

Die neuen IT-Jobprofile für 2015

Der "User Experience Guru"

Auch mit dem "User Experience Guru" fremdeln deutsche Headhunter. Dieser Jobtitel lässt sich mit Business-Analyst übersetzen und beschreibt die Schnittstelle zwischen Business und IT. Doch meistens zählt es als Teilaspekt zu einem komplexeren Berufsbild. "IT-ler müssen heutzutage immer die unterschiedlichen Anforderungen an IT-Systeme und Software bedenken, das ist inzwischen eine Selbstverständlichkeit", beschreibt Yancheva die Aufgaben diesseits und jenseits des Atlantiks. Auch Matthias Busold sieht keinen großen Bedarf an User Experience Gurus in Deutschland. "UX ist für Firmen, die Online-Produkte vertreiben, doch für alle anderen halte ich es für weniger relevant", erläutert der Hamburger Berater pragmatisch.

Anders sieht es bei Jobprofilen für Cloud-Technologien aus, auch wenn die US-amerikanische Ausprägung "Cloud Integration Specialist" weniger gefragt ist. "Cloud ist auch hier ein großes Thema. Allerdings interessieren sich die Firmen mehr für Fragen wie Sicherheit, Zugriffsrechte und Strategie", sagt Busold. In den USA nutzen viele Firmen selbstverständlicher Cloud-Anwendungen, in Deutschland setzt der Datenschutz engere Grenzen. "Viele unserer Kunden arbeiten mit Cloud, viele lehnen Cloud-Lösungen aber ab. Unternehmen suchen erfahrene Cloud-Manager, die sie in der strategischen Entscheidung für oder gegen Cloud unterstützen. Auch Datenschutz ist wichtig für das Jobprofil", ergänzt Yancheva.

Der "Enterprise-Architekt"

Welche Trends sehen die Headhunter für Deutschland? "Enterprise-Architekten sind meiner Meinung nach sehr gefragt. Diese Position ist direkt beim CIO angesiedelt und sehr anspruchsvoll. Zu den Aufgaben gehören beispielsweise die Entwicklung und Pflege der Business-Architektur, Informationsarchitektur, Anwendungsarchitektur und Infrastrukturarchitektur der Domänen", verrät Yancheva. Auch hier erwarten die Unternehmen von den Bewerbern, dass sie neben einem Informatikstudium über betriebswirtschaftliches Wissen verfügen.

Matthias Busold nennt Big-Data- und Busines- Intelligence (BI)-Analyse als weiteres Hype-Thema. Wer sich dafür interessiert, sollte allerdings fundierte Statistik- und Mathematikkenntnisse mitbringen. Auch mit der gängigen BI-Software sollten die Bewerber bestens vertraut sein. "Wer sich als Big-Data-Spezialist etablieren möchte, muss ganz tief in das Thema eintauchen. Oberflächliches Wissen reicht längst nicht mehr aus." Chancen auf interessante Positionen gibt es auch 2015 viele. Das Motto für IT-Profis im neuen Jahr lautet deshalb: "Ohne Fleiß kein lukrativer Job".