Die Krise im Handheld-Markt

Produktausrichtung tut not

Die Geschichte der NTT DoCoMo könnte als Modell für das Scheitern vieler Post-PC-Firmen dienen. Nicht NTT DoCoMo wird scheitern: Das Scheitern liegt ganz aufseiten der Content- und Service-Provider, die mit DoCoMo auftauchten. Das war natürlich gut für die DoCoMo und ihre Kunden, doch nicht ganz so gut für die Provider: Tausende Firmen tätigten erhebliche Investitionen in der Hoffnung, auf DoCoMos Erfolgswelle mitreiten zu können - viel zu viele, als dass sie je alle das Hintergrundrauschen übertönen. Die meisten von ihnen werden scheitern.

Ich nehme an, das Fehlen einer klar definierten Produktausrichtung im Post-PC-Markt wird ihn bis zu einem gewissen Grad vor Preiskämpfen bewahren: Nur wenn es klar umrissene Produktkategorien gibt und konkurrierende Firmen, die in diese Kategorien fallende Produkte produzieren, nur dann kann der Kunde Preisvergleiche vornehmen und nach dem besten Handel Ausschau halten. Palm und sein Spin-off Handspring haben einen neuen Markt geschaffen und machen sich dort nun als Firmen gegenseitig Konkurrenz: Sie hätten wissen müssen, dass das ihre Profite beschneidet. Hinzu kommen neuen Konkurrenten wie Sony mit dem Clie und HandEra mit einem ebenfalls innovativen PalmOS-PDA (siehe auch tecChannel.de-Test von PalmOS-PDAs).

Ich vermute daher, dass für den Post-PC-Markt das Problem der klaren Produktausrichtung eine größere Herausforderung wird als der Preiskampf. (bmu/fkh)

Über den Autor

Michael Swaine ist Redaktionsdirektor des Dr. Dobb's Journal. Er lebt im Silicon Valley und schreibt seit 1980 über PC-Technologie. Sie erreichen Michael Swaine über seine Webseite.