PC-Recycling

Die besten Linux-Distributionen für alte Hardware

Ältere Geräte als Zweit-Desktop und Server

Alle Altgeräte etwa ab Dualcore-und Atom-CPU und einem GB RAM eignen sich hervorragend als Zweit-Desktop oder als Daten-und Medienserver. Auch ARM-basierte Smartphones fallen in diese Kategorie und erweisen sich aufgrund der eingebauten Komponenten als besonders flexibel.

Desktop-Rolle: Beim Einsatz von Notebooks und Netbooks mit den genannten Leistungseigenschaften sind die genannten Minimalisten Puppy & Co. eine leichte Last. Wer einen Zweit-Desktop als Surfstation oder als Einstiegsgerät für einen PC-Anfänger plant, kann etwa ein Antix 15 installieren. Solche Hardware verträgt aber auch problemlos ein etwas schickeres Lubuntu oder Xubuntu. Ein ideales und sparsames Betriebssystem, das für die kleinen Displays von Netbooks geradezu geschaffen ist, ist ferner ein Android für x86-Plattform.

Server-Rolle: Im Unterschied zu alten, lauten und stromfressenden PCs und Notebooks sind jüngere Rechner und insbesondere wieder Netbooks ideale Kandidaten für eine Server-Rolle im Dauerbetrieb. Wer es dabei schick haben will, kann das NAS-System Open Media Vault in seiner x86-Ausführung installieren.

Funktional meist völlig ausreichend und dabei noch deutlich ökonomischer im Ressourcenverbrauch ist ein schlankes Server-System, das Sie auf der Kommandozeile einrichten und per SSH fernwarten. Erste und unkomplizierte Wahl für diesen Einsatz ist ein Debian-System, das es in diversen Varianten zum Download gibt. Wenn Sie auf ein Debian-Live-System zum vorherigen Ausprobieren verzichten können, laden Sie ein Installer-Image von www.debian.org/distrib/netinst für die passende Architektur (i386 oder AMD 64). Dieses schreiben Sie mit dd auf einen USB-Stick, und nach dem Booten auf dem Zielgerät treffen Sie dann alle weiteren Entscheidungen im Debian-Installer. Eine gute Alternative zu Debian ist der Ubuntu-Server.

Alte Schnittstellen wie Parallel-Port oder IDE durch kostengünstige USB-Adapter ersetzen.
Alte Schnittstellen wie Parallel-Port oder IDE durch kostengünstige USB-Adapter ersetzen.
Foto: Amazon

Kurzanleitung für Samba-Server: Sie brauchen nur drei Dinge für die Konfiguration des Servers via SSH: die IP-Adresse des Servers, das root-Passwort (oder bei Ubuntu dasjenige des bei der Installation eingerichteten Primär-Users) und einen SSH-Client. Unter Windows verwenden Sie dafür Putty, unter Linux diesen Terminal-Befehl:

ssh root@[IP-Adresse]

Nach Eingabe des Passworts sind Sie schon auf dem Mini-Server. Die meisten der nachfolgenden Befehle benötigen Administratorrechte, die Sie als „root“ automatisch besitzen. Mit einem User-Konto müssen Sie jeweils „sudo“ voranstellen. Richten Sie dann mindestens einen normalen User ein:

adduser sepp

Damit Sie mit diesem Konto später auch administrative Aufgabe erledigen können, nehmen Sie das neue Konto in die sudo-Gruppe auf:

usermod -a -G sudo sepp

Dann geht es an das Einbinden und Freigeben der Medien: Schließen Sie das oder die benötigten USB-Laufwerk(e) an. Der Befehl

blkid -o list

listet alle Partitionen dieser Laufwerke auf, die Sie anschließend anhand des angezeigten „device“-Namens in das Dateisystem mounten – etwa:

mkdir /home/sepp/usb1 mount /dev/sda1 /home/sepp/usb1

Der Inhalt der Partition „/dev/sda1“ steht ab sofort im Pfad „/home/sepp/usb1“ zur Verfügung. Nun gilt es nur noch, die Laufwerke im Netz bereitzustellen. Dafür benötigen Sie die Komponente Samba, die mit

apt-get install samba

schnell installiert ist oder anzeigt, das sie bereits vorhanden ist. Nun geben Sie dem vorher eingerichteten User mit

smbpasswd -a sepp

ein Samba-Passwort und geben mit

net usershare add usb1 /home/sepp/usb1/ "" sepp:f

die Daten frei.