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Denglisch für Angeber

Lebenslauf und Vorstellungsgespräch in Englisch

Das Denglisch-Unwesen kann IT-Firmen nicht einerlei sein. "In Einstellungsgesprächen", sagt die damalige IBM-Sprecherin Cornelia Rauchenberger (jetzt Director Corporate Communications bei Philips), "stellt sich heraus, ob jemand korrektes Englisch spricht oder nicht." Denselben Weg, um fremdsprachlich sattelfeste von denglisch palavernden Mitarbeitern zu trennen, wählt auch Microsoft. Jeder Mitarbeiter müsse "gutes Englisch" sprechen, so Personalleiterin Brigitte Hirl-Höfer. Wer für internationale Rollen vorgesehen sei, habe meist nichtdeutsche Vorgesetzte und müsse daher viel Englisch reden. "In solchen Fällen findet auch das Interview in Englisch statt."

Dass IT-Firmen beim Recruiting rigide die Spreu vom Weizen trennen, beobachtet auch Julian Simons, Karrierecoach; zum Teil sogar schon vor dem Vorstellungsgespräch oder Assessment Center: "Immer öfter verlangen Arbeitgeber einen Lebenslauf in Englisch." Manchem Bewerber drohe eine böse Überraschung. Wie einer Absolventin, die sich bei der Daimler-Gruppe beworben hatte. Ohne Vorwarnung führten die Personaler das Gespräch auf Englisch. "Schließlich hatte die Kandidatin im Lebenslauf angegeben, dass sie die Sprache beherrscht", erläutert Simons. Doch sie versagte, der Job war futsch.

Fremdsprachlich dilettiert wird bis in höchste Management-Positionen. So testet Simons potenzielle Führungskräfte - mit bescheidenem Ergebnis: "Viele fachlich kompetente Personen scheitern schon an einfachen Fragen."