Das Zweite setzt auf MPLS

Per Standleitung angebunden

Alle Auslands-Dependancen wurden per 64-kBit/s-Standleitung an das Equant-Netz angeschlossen und über dieses mit der Zentrale in Mainz verbunden. Die Zugänge wurden mithilfe von Checkpoint-Firewalls abgesichert. Um den hohen Anforderungen im Hauptquartier gerecht zu werden, erhielten die Mainzer eine Zuleitung von 1 MBit/s. Service Level Agreements legen unter anderem fest, dass das Netz 99,9 Prozent der Zeit verfügbar sein muss. So laufen Sprachübertragung, Datenbankanwendungen, SAP, File- Transfer oder E-Mail in der Regel problemlos. "Alle Ausfälle wurden bisher in der vereinbarten Zeit behoben", lobt Metzroth. Auch mit dem Preis ist der ZDF-Mann zufrieden: "An manchen Standorten konnten wir die Kosten halbieren." Besonders Voice over IP (VoIP) trage zum Spareffekt bei. Kein Wunder also, dass der Sender verstärkt auf den Einsatz von IP-Telefonen setzt - zumal die Sprachqualität trotz Komprimierung allen Anforderungen genügt.

Neben den Anschlüssen in den Studios ist auch ein Remote Access möglich. Über Wählverbindungen erhalten mobile Mitarbeiter Zugang zum Virtuellen Privaten Netz. "Von dieser Möglichkeit haben wir während der Fußball-Weltmeisterschaft in Japan und Korea ausgiebig Gebraucht gemacht", sagt der ZDF-Verantwortliche. Damit sich wirklich nur autorisierte Korrespondenten anmelden können, setzt der Sender ein Token-Card-System von RSA in Verbindung mit einem Cisco Access Control Server (ACS) ein.

Bei der Projektdurchführung gab es keine nennenswerten Probleme. "Die größte Herausforderung bestand darin, von den lokalen Telefongesellschaften rechtzeitig die Standleitungen zu bekommen", erinnert sich Brüggemann. Doch auch die Servicequalität musste stimmen. "Wir haben besonders auf Länder geachtet, in denen der TK-Markt noch nicht liberalisiert ist", sagt Metzroth. Gerade dort, wo noch kein Wettbewerb herrsche, sei Qualität keine Selbstverständlichkeit. Trotz dieser hohen Anforderungen und der Abhängigkeit von lokalen Telefongesellschaften konnte das Projekt in den "üblichen drei Monaten" abgeschlossen werden, so Brüggemann.

Mit zunehmendem Sprachverkehr und neuen Applikationen steigt beim ZDF das Verkehrsaufkommen kontinuierlich. Deshalb ist auch Metzroths nächstes Ziel bereits klar: "Wir brauchen mehr Bandbreite."