Corel sucht Käufer für sich selbst

Corel steckt immer noch tief in der Krise. Der kanadische Software-Hersteller sucht Käufer für die noch nicht in Fremdbesitz befindlichen Aktien.

Dies gab der in Ottawa sitzende Software-Hersteller am Montag bekannt. Bereits am 10. März hatte Vector CC Holdings LLC, eine Tochtergesellschaft der Vector Capital den Anteil von Microsoft (22,89 Millionen Aktien) übernommen, wir berichteten. Dies entspricht etwas mehr als 20 Prozent des gesamten Corel-Aktienkapitals. Microsoft hat bei dem Verkauf für 0,56 US-Dollar pro Aktie hohe Verluste gegenüber dem Kaufpreis von 5,62 US-Dollar im Jahr 2000 gemacht.

Corel hat sich nun bereit erklärt, der Venture-Capital-Gesellschaft Vector die restlichen Anteile zu verkaufen - allerdings für einen Mindestpreis von 1,10 US Dollar pro Aktie. Der liegt jedoch über dem aktuellen Wert. Am Montag waren die Corel-Papiere am NASDAQ um 24 Prozent auf 0,92 US-Dollar gestiegen.

Nach eigenen Angaben hat Corel die Investmentbank CIBC World Markets beauftragt, andere Bieter für die Aktien zu finden. In einem Stillhalteabkommen mit Corel habe sich Vector verpflichtet, jeden Käufer anzuerkennen, der die restlichen Corel-Anteile - für mindestens 1,25 US Dollar pro Aktie - übernehmen würde.

Wird ein Käufer gefunden, würde dies das Ende des unabhängigen Daseins eines der ältesten Unternehmen in der PC-Industrie bedeuten. Corel war 1985 von Michael Cowpland gegründet worden. 1989 startete das Unternehmen mit dem Release von CorelDraw durch. (bsc)