CES: Intel läutet Ära des eXtendet PC ein

Einen Tag, bevor Bill Gates den Prototyp der Xbox vorstellen wird, läutete Intel-Chef Craig Barrett am 5. Januar mit der Eröffnungsrede der Consumer Electronic Show 2001 (CES) in Las Vegas die Ära des eXtended PC ein. "Der PC steht im Zentrum des digitalen Universums und das Universum dehnt sich aus", philosophierte Barrett und fügte hinzu, dass schon bald 1 Milliarde PCs ans Internet angeschlossen sein werden.

Im Herzen des PCX (PC eXtended) schlägt ein Pentium-4-Prozessor von Intel, der mit einer Vielzahl neuer Softwareprodukte, laut Barrett, den Umgang mit Internet und Heim-PC revolutionieren soll. Bandbreite und Leistungsfähigkeit des eXtended PC demonstrierte Barrett mit Hilfe neuer PC-basierter Konsumerprodukte wie einem MP3-Player und einem Web-Pad, das Intel schon Anfang der Woche in Santa Clara vorgestellt hat.

Anders als Microsofts Xbox, die eine eigene Plattform darstellt, arbeiten die neuen Peripheriegeräte am besten mit einem PC zusammen, betonte Barrett wiederholt. Als Beispiel diente der Prototyp von Intels Web-Pad, das die Internetverbindung des PCs nutzt. Wenn das Web-Pad beispielsweise auf ein Plug-In trifft, mit dem der integrierte Mozilla-Browser nichts anfangen kann, dann läuft der Prozess auf dem angeschlossenen PC ab.

Den PC beschreibt Barrett als das "Zentrum des digitalen Universums" und gleichzeitig als das "Zentrum des Internets". "Es wird mehr und mehr Geräte rund um den PC geben, so dass der Stellenwert des PCs in der Gesellschaft wachsen wird", so der Intel-Chef.

Barrett zeigte die Einsatzmöglichkeiten von PCX unter anderem am Beispiel eines "Media Centers", das einen speziellen PC als eine Art Heimserver nutzt - dort liegen sowohl statische Bilder als auch digitale Videos, die das Media Center schnurlos an anderen Bildschirme im Haus sendet. Den Heimanwender im Visier folgen Einsatzfelder wie das Digitalisieren von Musik und Bildbearbeitung. "Mit dem eXtended PC bekommt der Heim-PC mehr Aufgaben und der Anwender steht im Zentrum seiner eigenen Internet-Erlebniswelt", so Barrett.

Die Anwendung Skyline war die wohl beeindruckendste Präsentation. Das Programm empfängt Satellitenbilder und projiziert sie auf eine topologische Landkarte. Barrett vergrößerte das 3D-Modell der gesamten USA so lange, bis ein kleiner Stadtteil von Los Angeles inklusive einzelner Häuser und Golfplatz zu sehen war.

In einer späteren Pressekonferenz beantwortete der Intel-Chef vor allem die Fragen danach, wie Intel neben der Vielzahl an Anbietern von Web-Pads, Handys, PDAs und anderen auf der Show gezeigten Geräten bestehen will. Barrett glaubt nicht, dass Geräte wie der Pocket Concert MP3 Player oder das bisher namenlose Web-Pad zukünftig einen Teil von Intels Umsatz stellen werden. "Wir wollen neue Anwender gewinnen und neue Einsatzgebiete für den PC aufzeigen, wir versuchen nicht unser Geschäft zu ändern", so Barrett. (ssp)