Microsoft-Chef Ballmer prophezeit fünfte Computerrevolution

CeBIT 2008 eröffnet: Ausstellerschwund hält an

Die CeBIT öffnet heute für Besucher ihre Pforten. Bis Sonntag haben zuerst Fach- und dann Privatbesucher die Chance, sich über die neueste Technik sowie die aktuellsten Trends in der IT-Branche zu informieren.

Die CeBIT selbst kämpft seit einigen Jahren damit, den Erfolg aufrechtzuerhalten. Die Boomzeit und den Höhepunkt im Jahr 2001, als sich 830.000 Besucher und 8000 Aussteller auf dem Gelände tummelten, hat die Messe hinter sich. Auch in diesem Jahr haben sich im Vergleich zum Vorjahr wieder fünf Prozent weniger Aussteller angekündigt. Die CeBIT muss sich einerseits gegenüber den Spezialmessen wie die Mobile World in Barcelona, andererseits gegenüber den Publikumsmessen wie die IFA in Berlin behaupten. Im vergangenen Jahr kündigte CeBIT-Chef Ernst Raue an, die Messe verändern zu wollen. 2008 wurde die CeBIT um einen Tag verkürzt, zudem wird sie durch ein Konferenzprogramm begleitet.

Bundeskanzlerin Angelika Merkel, der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy als Vertreter des CeBIT-Partnerlandes und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso eröffneten gestern Abend offiziell die Technikschau. Bereits vor Beginn der CeBIT hat Merkel die internationale Bedeutung der Messe herausgestrichen. "Sie ist die wichtigste Messe der weltweiten digitalen Industrie", sagte die Bundeskanzlerin. Die Informations- und Kommunikationsbranche sei ein enorm wichtiger Wirtschaftsfaktor für den Standort Deutschland, betonte Merkel.

Als Visionär präsentierte sich Microsoft-Chef Steve Ballmer im Rahmen der Eröffnung und sprach von einer fünften Computerrevolution, die in den kommenden Jahren nicht nur die Softwareindustrie prägen werde. "Ich habe während meiner 28 Jahre bei Microsoft bereits vier Computerrevolutionen erlebt", so Ballmer. Nachdem der PC den Massenmarkt erreicht hatte, veränderten die grafischen Benutzeroberflächen den Umgang mit den Geräten. Danach kam das Internet und schließlich Web 2.0. Die fünfte Revolution werde die allumfassende Vernetzung sein. "Künftig wird es keinen Unterschied mehr machen, welches Gerät man aktuell benutzt. Sie werden sich automatisch mit dem Web verbinden, wobei sich der User keine Gedanken um Kompatibilität machen oder überlegen muss, wo er welche Dateien abgespeichert hat", so Ballmer.

Die CeBIT (Centrum für Büro- und Informationstechnik) fand erstmals 1970 statt. Dieses Jahr ist sie nach einem neuen Konzept ausgerichtet und in die Schwerpunkte "Business Solutions", "Public Sector Solutions", "Home & Mobile Solutions" und "Technology & Infrastructure" unterteilt. Der thematische rote Faden, der sich bis Sonntag durch das gesamte Programm ziehen wird, ist Green IT. Hersteller zeigen ihre Ansätze, umweltfreundliche IT-Systeme zu konzipieren, die Energie sparen sowie unter nachhaltigen Aspekten gefertigt sind. Über 5800 Aussteller aus 77 Ländern zeigen zudem neue mobile Techniken rund um Computer, Handys, Unterhaltungelektronik und Navigationssysteme. (pte/mja)