Bootfähige Rettungs-CD selbstgemacht

El Torrito

El Torrito heißt der Standard, nach dem bootfähige CD-ROMs erstellt werden. Dieser Standard sieht vor, dass auf der CD ein Image von einer Bootdiskette abgelegt ist. Dieses Image wird beim Booten eingelesen und dem System als virtuelles Laufwerk A: vorgegaukelt. Existiert im Rechner ein Diskettenlaufwerk, wird dieses während des Bootvorgangs als Laufwerk B: angesprochen. Der einzige Nachteil bei diesem Verfahren ist, dass das Bootimage konsequenterweise nur maximal 1,44 MByte groß sein darf. Um also nach dem Booten auf das CD-ROM-Laufwerk und die darauf befindlichen Tools zugreifen zu können, muss das Bootimage auch die CD-ROM-Treiber enthalten.

Zwar bietet El Torrito die Möglichkeit, das Bootimage als Festplatte zu tarnen und damit ohne die zusätzlichen CD-ROM-Treiber auszukommen. Dieses Verfahren hat aber einen entscheidenden Nachteil: Das Image wird als Festplatte eingebunden und verschiebt dementsprechend die Laufwerksbuchstaben der echten Festplatte. Daher ist dieses Verfahren bei einer Rettungs-CD nicht zu empfehlen.

Beide Methoden leiden darunter, dass eine CD nicht beschrieben werden kann. Betriebssysteme wie Windows, die auf Schreibzugriffe angewiesen sind, lassen sich nicht von CD starten. Für Programme, die temporär Daten ablegen müssen, kann man immerhin noch eine RAM-Disk anlegen.

Insgesamt ist El Torrito jedoch so leistungsfähig, dass es in vielen Anwendungsgebieten - wie bei Set-Top-Boxen oder als Recovery-CD - zum Einsatz kommt.