Boeing kauft Linux-Cluster mit 96 Athlons

Der US-Luft- und Raumfahrtkonzern Boeing hat einen auf 96 AMD-Athlon-Prozessoren basierenden Linux-Supercomputer gekauft. Boeing will das Clustersystem im Rahmen seines Delta-IV-Raketenprojekts einsetzen.

Delta IV, Boeings neueste Raketengeneration, soll 2002 fertig sein und Satelliten mit einem Gesamtgewicht von bis zu 15 Tonnen in die Erdumlaufbahn bringen. Hersteller des Linux-Supercomputers ist Linux Networx, ein auf Beowulf-Cluster spezialisiertes Unternehmen aus Utah. Die Firma hat bereits den Supercluster Evolicity im Angebot, der ebenfalls auf AMDs Athlon-Prozessoren basiert.

Boeing erwirbt nach Angaben eines Sprechers mit dem neuen Cluster bereits das vierte System von Linux Networx, allerdings das erste, das auf AMDs Athlon-CPUs basiert. Der Sprecher machte allerdings weder über die Kosten noch die Rechenleistung des Linux-Clusters nähere Angaben. Daher ist auch nicht bekannt, ob der Supercomputer in die Liste der Top-500-Rechner vorstoßen kann. Der zur Zeit schnellste Rechner (ASCI White von IBM) erreicht knapp 4938 GFlops.

Der Deal mit Boeing bestätigt den Trend, dass immer mehr Unternehmen und Universitäten bei ihren Systemen auf AMD-Prozessoren setzen. Wie berichtet, entsteht auch an der Universität von Delaware (USA) zur Zeit ein geclusterter Supercomputer mit Athlon-CPUs. Vor kurzem hatte NEC verkündet, AMDs Duron- und Athlon-CPUs in Business-PCs einzubauen, die in größeren Unternehmen oder Behörden zum Einsatz kommen.

Bisher werden Athlon-Prozessoren eher im Consumer-Bereich und im Segment der kleineren Unternehmen eingesetzt. In den größeren Unternehmen hingegen ist Intel absolute Nummer 1. Analysten rechnen damit, dass AMD in nächster Zeit mehrere Aufträge für den Einsatz seiner CPUs in Großunternehmen an Land zieht. Der Grund: Athlon-Chips sind bei gleicher Leistung deutlich billiger als Pentium-III-CPUs. Benchmarks und Preise finden Sie hier. (jma)