Angebote nur für jede zweite Firma attraktiv

BITKOM: Zu wenig E-Government für Unternehmen

Nach Angaben des Branchenverbandes BITKOM können Unternehmen in Deutschland in den seltensten Fällen ihre Behördengänge vollelektronisch erledigen.

So hätte in Deutschland im Jahr 2007 gerade mal jede zweite Firma (56 Prozent) E-Government-Anwendungen genutzt. Damit landet Deutschland im Vergleich aller EU-Länder auf Platz 21. In Finnland würden mehr als 90 Prozent der Unternehmen per Internet Kontakt zu den Behörden aufnehmen. Basis der Zahlen seien Angaben der Statistikbehörde Eurostat. Entsprechende Spitzenwerte würden ebenfalls von Irland (89 Prozent), Dänemark (88 Prozent), Luxemburg und der Slowakei (je 85 Prozent) erzielt.

„Der aktuelle Stand der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung wird der wirtschaftlichen und politischen Bedeutung Deutschlands nicht gerecht. Es muss der Wirtschaft leichter gemacht werden, mit den öffentlichen Stellen digital zu kommunizieren“, sagte BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer. „Mit der EU-Dienstleistungsrichtlinie ist E-Government nicht mehr Kür, sondern Pflicht für die Verwaltung.“ Eine zentrale Position bei der Dienstleistungsrichtlinie würde vom so genannten Einheitlichen Ansprechpartner eingenommen. In Zukunft sollen sich Firmen mit ihren unterschiedlichen Anliegen an diese eine Stelle wenden können. In Deutschland sei die elektronische Steuererklärung (Elster) als E-Government-Anwendung besonders erfolgreich. Mit dem elektronischen Einkommensnachweis (Elena) würde ein zweiter Schritt in diese Richtung gemacht. (mje)