BI ist nicht mehr der Nabel der Welt

Echtzeitauswertungen gefordert

Schon seit längerem fordern Anwender zeitnahe oder gar zeitgenaue (Echtzeit-)Auswertungen und Informationen. So müssen beispielsweise Finanzinstitute im Rahmen des Meldewesens bestimmte Informationen schnell bereitstellen können, erläuterte Jan-Henrik Fischer, Business Intelligence Solution Architect bei Information Builders, in einer Expertenrunde der computerwoche. Gleiches gilt für Call-Center-Agenten, die parallel zu Anfragen eine zeitgleiche Analyse der Kundeninformationen (Kreditrahmen etc.) vornehmen müssen.

Weitere Szenarien sind laut Georg Franzke, Senior Expert Data Integration & Data Quality, SAS Deutschland, Analysen von Kundeninformationen und Benutzereingaben im Web, die Hinweise auf einen drohenden Betrug verschaffen sollen. Denkbar wäre es auch eine Warenkorbanalyse während der Eingabe von Bondaten an der Kasse vorzunehmen und die aktuellen Daten mit vorhandenen Kundendaten zu kombinieren. Treuen und profitablen Kunden könnten Händler dann beispielsweise schon auf den Bon ein Rabattangebot drucken.

Ein anderes Beispiel sind Logistikunternehmen, die Lastwagen zeitnah umdisponieren wollen, wenn Leerfahrten drohen, erläuterte Karol Bilznak, Solution Manager SAP Xapps for Analytics. Solche Aufgaben lassen sich mit den klassischen BI-Anwendungen nicht erledigen, da ihnen die operativen Echtzeitdaten zur Auswertung fehlen. Die Zahl der Anwender ist heute noch klein.