Gekaufte User-Meinungen

Bezahlte Blogger in der Kritik

Glaubwürdigkeit und Imageschaden

Bislang hätten sich die Verbraucher zur Unterstützung bei Kaufentscheidungen vor allem an spezielle Fachmagazine gewandt. "Im Gegensatz zum Internet haben Produktreviews in Magazinen oft das Problem, dass sie nicht als vollkommen objektiv angesehen werden. Bei User-generiertem Content ist die Gefahr, dass sich ein Autor eines Testberichts vom Hersteller kaufen lässt, nicht in dem Ausmaß gegeben", erklärt der Brandflow-Geschäftsführer. Mit der Vorstellung, dass das Internet ein geschützter Bereich der Authentizität sei, könne es aber bereits in einigen wenigen Jahren vorbei sein. "Die Unternehmen versuchen immer stärker, diese Glaubwürdigkeitsbarriere zu durchbrechen und Meinungen, die online verbreitet werden, bewusst zu manipulieren", betont Hübner.

Dass die FTC angesichts des wuchernden Missbrauchs der Blogger-Glaubwürdigkeit nun in den USA die Einführung eigener Richtlinien plane, sei sicherlich ein prinzipiell richtiger Ansatz. "Die Unternehmen und PR-Agenturen brauchen klar definierte Spielregeln dafür, welches Vorgehen in diesem Zusammenhang erlaubt ist. Auch für den Fall eines nachweislichen Verstoßes muss festgelegt sein, welche Strafe der Übeltäter zu erwarten hat", fordert Hübner. Vorstellbar wäre etwa eine Art Punktesystem, das etwaige Vergehen abgestuft sanktioniert. "Unternehmen und Agenturen müssen sich aber in jedem Fall darüber im Klaren sein, dass die Entdeckung einer bewusst gefälschten Blogmeldung einen enormen Imageschaden für die betroffenen Marken oder Produkte nach sich ziehen kann", so Hübner abschließend. (pte/mje)