Berührungslose Bildsteuerung

Forscher vom Heinrich-Hertz-Institut haben eine berührungslose Steuerung für den OP entwickelt. Der Chirurg bewegt dabei die dreidimensionale Tomografie-Aufnahme per Fingerzeig in der Luft.

Der Arzt erhält auf diese Weise wertvolle Informationen, ohne die sterile Arbeitsweise zu gefährden. Er hebt den Finger und zeigt auf eine kleine virtuelle Taste, die sich frei im Raum befindet: Auf dieses Kommando dreht sich die Computertomografie-Aufnahme von rechts nach links, von oben nach unten – je nach Zeigefinger-Stellung.

Per Fingerzeig kann der Arzt das dreidimensionale Bild drehen und es von allen Seiten betrachten. Foto: HHI
Per Fingerzeig kann der Arzt das dreidimensionale Bild drehen und es von allen Seiten betrachten. Foto: HHI
Foto: xyz xyz

Ebenfalls durch einen Fingerzeig „klickt“ er auf das nächste Bild. Auch während der anschließenden Operation hat der Chirurg die Aufnahme ständig vor Augen. Über die berührungslose Steuerung kann er sie jeweils so drehen, dass er die abgebildeten Organe aus der gleichen Perspektive sieht wie die Organe des Patienten vor ihm.

„Über dem Display, der das dreidimensionale Bild erzeugt, sind zwei Kameras angebracht“, erklärt Wolfgang Schlaak vom Heinrich-Hertz-Institut. „Sie sehen den Zeigefinger aus verschiedenen Richtungen. Eine Bildverarbeitungssoftware kann seine Position im Raum daher genau ermitteln.“

Die Kameras nehmen hundert Bilder pro Minute auf. Im gleichen Takt sucht eine weitere Kamera, die im Rahmen des Displays integriert ist, Gesicht und Augen des Betrachters. Die zugehörige Software ermittelt sofort, wie dieser den Kopf hält und in welche Richtung er schaut. Sie generiert auf dieser Basis ein passendes Bild für das linke und eines für das rechte Auge. Bewegt sich der Kopf um ein paar Zentimeter zur Seite, passt das System die Bilder sofort entsprechend an.

„Der Betrachter sieht das dreidimensionale Bild somit immer in hoher Qualität, auch wenn er sich bewegt. Das ist im OP unabdingbar, und bei routinemäßiger Auswertung ermöglicht es dem Arzt eine entspannte Haltung“, sagt Schlaak.

Die Kosten für das dreidimensionale Display sollen deutlich unter denen für herkömmliche 3-D-Bildschirme vergleichbarer Qualität liegen.

Den Prototypen stellen die Forscher auf der Messe medica vom 14. bis 17. November 2007 in Düsseldorf vor (Halle 16, Stand D55). (dsc)

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