Beauftragen statt betreiben

Outsourcer und Carrier kooperieren

Weltweit betreibt EDS mehrere hundert Rechenzentren. Alle stehen durch ein weltweites Kommunikationsnetz in Verbindung und ermöglichen einen den Kontinent überspannenden Datentransfer. Eines der hier angebotenen Pakete, das "Communications Management", ist darauf ausgerichtet, Kunden weltweit gleichartige Services im Kommunikationsbereich zu liefern. Die unternehmenseigenen weltweiten Netzwerke "EDS Net" und "EDS Link" bilden die technische Grundlage für diese Dienstleistungen. Um Mehrwert und Kundennutzen zu erhöhen, hat EDS mit allen führenden Hard- und Softwareherstellern partnerschaftliche Vereinbarungen getroffen. Beispiele hierfür sind die Allianz in Sachen Java mit Sun oder die "First-Global-Commerce-Initiative" mit Hewlett-Packard und Verifone zur Entwicklung und Förderung des Internet-Handels und -Bankings.

Kooperationspartner aus dem Carrier-Umfeld ist der TK-Riese MCI/Worldcom. EDS ist für einen Teil des IT-Betriebs des Unternehmens verantwortlich und lagert im Gegenzug Funktionen seiner globalen Netzwerke, darunter Betrieb, Management und Design, an den TK-Anbieter aus. Bereits im April 1999 hatte EDS die IT-Service-Gesellschaft des Carriers, MCI Systemhouse, erworben.

Der Anbieter unterstützt Netzwerkumgebungen verschiedenster Architektur und Komplexität, von Überwachung und Fernsteuerung bis hin zu Entwicklung, Implementierung und kompletter Wartung der Systeme. Die Rüsselsheimer ermitteln die Anforderungen und entwickelt dafür die benötigten Sicherheitsrichtlinien. Entsprechend dazu bietet der Outsourcer seinen Kunden Verbindungen und Sicherheitsstufen an, um die Anforderungen der Geschäftsprozesse zu erfüllen. Darüber hinaus stellt der Bereich Kommunikationsmanagement-Services den Kunden durchgängige Dienstleistungen für Daten-, Sprach- und Videoübertragung in Weitverkehrsnetzen (WANs) zur Verfügung. Dazu zählen auch unternehmensweite Voice- und E-Mail-Anwendungen.

Hewlett-Packard nähert sich dem Thema über das klassische Outsourcing-Geschäft. Harald Stamm, Marketingleiter, dazu: "Netzmanagement ist in 80 Prozent der Fälle Bestandteil unserer Vereinbarungen. Gegenwärtig kommt es hier zu Lande äußerst selten vor, dass ein Kunde sämtliche Services ausschließlich im Outsourcing haben will. In den USA ist Netzmanagement-Outsourcing bereits ein aufkommender Markt."

In dem HP-Framework "IMS" (Infrastructure Management System) sind im Kundenauftrag in HP-Rechenzentren betriebene Netzmanagement-Services nicht dezidiert enthalten. Dienste für Remote Monitoring, Desktop-Management oder Analysen bietet das Unternehmen allerdings in gesonderten Paketen und auf Wunsch auch im Outsourcing an. Als avisierte Klientel nennt Stamm in Deutschland und Europa insbesonders Startup-Unternehmen: "Deren Kernkompetenz ist ihr Service." So bietet HP beispielsweise für Unternehmen wie Level 3 Lösungen für das Management von Web-Hosting-Umgebungen unter dem Produktnamen "Managed Web Solutions" an.

Auch der Düsseldorfer Citycarrier Isis/Arcor baut auf die Dienste von HP. Für sein Technical Operating Center (TOC) brauchte Isis ein effektives Netz- und Systemmanagement. HP hat das Supportzentrum für die gesamten IT- und Netzsysteme des Anbieters geplant und realisiert. Der Betrieb des TOC liegt im Fall des Stadtnetzbetreibers allerdings nicht bei HP, sondern bei Isis selbst. Nur in Einzelfällen kommen Outsourcing-Ansätze zum Tragen: Besonders knifflige Probleme reicht man einfach an HP weiter. Dadurch kommt Isis mit nur 15 Mitarbeitern aus, die bei den eigenen und den Kundensystemen rund um die Uhr für Verfügbarkeit sorgen.