Gratis-Tool zur Skript-Erstellung

AutoHotkey - Aufgaben unter Windows automatisieren

AutoHotkey ist eine Skriptsprache für Windows, mit der sich Routineabläufe, etwa Texteingaben oder Programmaufrufe, steuern lassen. Das Tool verfügt über etliche Funktionen, auch für komplexere Vorgänge. Ohne Erweiterungen muss man aber Abstriche beim Bedienkomfort hinnehmen.

Funktionalität: Bereits der Name AutoHotkey verrät, was das Tool im Kern ausmacht: Häufig wiederkehrende Abläufe mithilfe von Tastenkürzeln - den sogenannten Hotkeys - zu automatisieren. In der einfachsten Form verhält das Programm sich wie ein Makro-Rekorder, der Tastendrücke und Mausklicks aufzeichnet und an Windows sowie darunter laufende Anwendungen sendet. Im Laufe der Zeit haben die Entwickler aber immer mehr Features ergänzt. Auf diese Weise ist eine umfangreiche Programmiersprache entstanden, deren Leistungsfähigkeit sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene zufriedenstellen dürfte.

So lassen sich Maus- und Tastaturmakros manuell in einem Editor, wie SciTE4AutoHotkey, oder mit einem Rekorder, etwa dem Macro Creator, erstellen. Sogar die Tastenbelegung von Keyboard, Maus und Joystick kann man systemweit oder programmspezifisch schnell anpassen. Als Hotkeys zum Aufruf der Befehlsfolgen eignen sich so gut wie alle Tastenkombinationen. Auch Textbausteine kann man auf diese Weise nutzen und damit zum Beispiel bequem Ersetzen-Aktionen durchführen. Mittels integrierter Variablen ist der Zugriff auf eine Reihe von Betriebssystemkomponenten möglich, etwa auf die Windows-Zwischenablage. Außerdem lassen sich grafische Benutzeroberflächen samt Steuerelementen erzeugen. Am komfortabelsten gelingt das mit dem GUI Creator, einer von der Community beigesteuerten Erweiterung.

Eher für versiertere User interessant ist die Möglichkeit, Dateioperationen durchzuführen, etwa Informationen aus Textdateien und verschiedenen Datenbankformaten zu lesen, sowie das Component Object Model (COM) oder Perl-kompatible reguläre Ausdrücke zu nutzen. Darüber hinaus lassen sich DLLs aufrufen und zur Fehlersuche interaktive Debugging-Funktionen verwenden. Für Letzteres ist jedoch ein spezieller Client notwendig, der das DBGp-Protokoll unterstützt. Zusätzlich enthält das Tool einen Compiler, der die AutoHotkey-Skripte in eine ausführbare Datei übersetzt. Die selbstgeschriebenen Programme sind dadurch eigenständig lauffähig.

Konverter: Die mit AutoHotkey geschriebenen Skripte lassen sich mit dem integrierten Compiler in EXE-Files umwandeln.
Konverter: Die mit AutoHotkey geschriebenen Skripte lassen sich mit dem integrierten Compiler in EXE-Files umwandeln.

Installation: Für eine Vollinstallation, die alle Programmelemente enthält, bietet der Hersteller eine 2,7 MByte große Setup-Datei an. Diese nach dem Herunterladen einfach aufrufen und den weiteren Anweisungen des Assistenten folgen. Die einzelnen AutoHotkey-Komponenten stehen außerdem auch separat zum Download zur Verfügung.

Bedienung: Unmittelbar im Anschluss an die Installation bietet das Tool in einer Dialogbox verschiedene Aktionen an. So kann der Nutzer sich etwa zuerst über Änderungen und neue Features der Version informieren, einen Blick in die Hilfe werfen oder AutoHotkey starten. Wer noch nicht mit dem Programm vertraut ist, sollte dringend den Punkt View the Tutorial wählen und erst die Grundlagen durcharbeiten. Denn ruft man das Tool über den angebotenen Button oder das Windows-Startmenü auf, folgt sofort eine Fehlermeldung, dass die Datei AutoHotkey.ahk nicht gefunden werden konnte. Nach diesem File sucht die Anwendung automatisch, wenn - wie in diesem Fall - ein anderslautender Skriptname fehlt.

Der Grund für das Verhalten liegt darin begründet, dass AutoHotkey nur die Programmlogik enthält, um seine Skripte auszuführen. Ein integrierter Editor fehlt ebenso wie eine von anderen Entwicklungsumgebungen gewohnte Benutzeroberfläche. Um ein Skript zu erstellen, reicht es stattdessen, auf dem Desktop oder in einem beliebigen Ordner mit der rechten Maustaste das Kontextmenü aufzurufen und über Neu / AutoHotkey Script eine neue Datei anzulegen, die automatisch die passende Endung AHK erhält. Anschließend öffnet man das File in einem beliebigen Text-Editor und tippt die gewünschten AutoHotkey-Befehle ein. Wenn man das fertige Skript mit einem Doppelklick startet, erscheint im Systray ein grünes AutoHotkey-Icon. Über dessen Kontextmenü stehen die häufigsten Befehle zur Verfügung, etwa um das Skript zu bearbeiten oder anzuhalten.

Deutlich mehr Komfort bietet der kostenlose Editor SciTE4AutoHotkey. Er beherrscht zum Beispiel Syntaxhervorhebung und Autovervollständigung, enthält diverse Scripting-Werkzeuge und hat ebenfalls die AutoHotkey-Hilfe mit an Bord. Außerdem unterstützt die Software interaktives Debugging und empfiehlt sich somit als perfekte Arbeitsumgebung.

Fazit: AutoHotkey hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. So verfügt das Open-Source-Tool über eine leicht erlernbare Skriptsprache, mit der die Nutzer Abläufe unter Windows rasch automatisieren können. Zudem ermöglicht die breite Palette an Funktionen, etwa der Zugriff auf DLLs, mit etwas Übung sogar das Schreiben komplexerer Anwendungen. Doch um die Möglichkeiten komfortabel nutzen zu können, ist es äußerst ratsam, zusätzliche Programme zu installieren, allen voran den Editor SciTE4AutoHotkey. (mje)

AutoHotkey

Version:

1.1.21.03

Hersteller:

AutoHotkey Foundation LLC

Download Link:

AutoHotkey - Download

Sprache:

Englisch

Preis:

kostenlos (Open Source)

System:

Windows XP / Windows Vista / Windows 7 / Windows 8

Alternativen:

AutoIt, RapidBATCH