Effiziente Datenbank-Recherche

Auszeichnung für clevere Suchmaschine

Ein Forscher vom Max Planck Institut Saarbrücken hat den Forschungspreis der Alcatel-Lucent Stiftung für seine Arbeiten auf dem Gebiet der intelligenten Suche in großen Datenmengen erhalten.

Die von Holger Bast vom MPI entwickelte „CompleteSearch“-Technologie soll höhere Geschwindigkeiten bei größerer Funktionalität erzielen. „Für eine Recherche im Internet würde man niemals eine Frage komplett ausformulieren. Üblicherweise benutzt man einzelne Suchbegriffe, die die eigentliche Frage möglichst gut wiedergeben“, so der Preisträger.

Noch während man das erste Schlagwort tippt, werden schon verschiedene Schreibweisen und ergänzende Suchwörter in Bruchteilen einer Sekunde vorgeschlagen. Auch die passenden Ergebnisse werden direkt berechnet und angezeigt.

Außerdem erkennt CompleteSearch Kategorien von Begriffen. Sucht man zum Beispiel nach „Nobelpreis“, erkennt das System automatisch, dass es Kategorien wie Medizin, Physik, Chemie etc. für diesen Preis gibt. Entscheidet man sich nun für „Physik“, werden nicht nur Dokumente durchsucht, in denen explizit das Wort „Nobelpreis“ steht, sondern auch Kombinationen wie „Physiker“ und „Nobelpreisträger“.

Die Technologie wird bereits zum Durchsuchen fachärztlicher Enzyklopädien eingesetzt. Auch der weltweit meistgenutzte Literaturdienst der Informatik (DBLP, Universität Trier) basiert auf dem System. Holger Bast entwickelt die Technik stetig weiter und forscht derzeit als Visiting Scientist bei Google in Zürich.

Bast hat dafür nun den Forschungspreis „Technische Kommunikation“ der Alcatel-Lucent Stiftung erhalten. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jährlich an Personen außerindustrieller Forschungseinrichtungen mit herausragenden Leistungen vergeben. (dsc)