Vorgesetze als Dienstleister der Mitarbeiter

Auslaufmodell: Klassische Chefs sind out!

Dienstleister für Mitarbeiter

Die vielleicht wichtigste Veränderung betrifft die Spitze: "In einem modernen Büro werden keine Unterschiede mehr für Führungskräfte gemacht", sagt Arbeitsforscher Boch, "und die einheitliche Lösung ohne Privilegien läutet das Ende des klassischen ,Vor-Gesetzten` ein." Seiner Ansicht nach habe die personelle Hierarchie alter Prägung ausgedient - "wir brauchen heute Führungskräfte und keine Manager - Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter bestmöglich mit Ressourcen versorgen und die Rahmenbedingungen organisieren, quasi Dienstleister am Mitarbeiter". Angesichts der zunehmenden Vernetzung der Spezialisten untereinander und ihrer guten Ausbildung sei die "hierarchisch strukturierte Führung des vorletzten Jahrhunderts" ohnehin nicht mehr zeitgemäß. Das alles ist "Sprengstoff für die Unternehmensstrukturen", warnt Vorgehensmodelle-Spezialist Hanser.

Der Ledersessel ist bedroht

Das letzte Wort, der große Schreibtisch und auch der Ledersessel sind bedroht - nur die wenigsten Manager werden die Veränderungen mit offenen Armen empfangen. "Das alles trägt jedoch nicht zur Wirtschaftlichkeit und Innovationskraft des Unternehmens bei", sagt Arbeitsforscher Boch. Gerade die für die deutsche Wirtschaft wichtigen Innovationen würden nur in einem entsprechenden Klima gedeihen, "in dem Mitarbeiter ihre Kreativität entfalten und ihre Ideen einbringen können". Auch Scrum-Coach Stapf ist sich sicher, dass sich die modernen Ansätze der Arbeitsorganisation durchsetzen werden: "Wer einmal richtig Blut in einem agilen Team geleckt hat, der will nicht mehr zurück."

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation Computerwoche. (cvi)