Analystenmeinungen zum Directory-Markt

Active Directory gilt IT-Fachleuten und Markforschern als wichtigste Neuerung von Windows 2000. Der Verzeichnisdienst arbeitet als eine Datenbank, in der relevante Informationen über das Netzwerk hinterlegt werden können.

Insgesamt kann AD mehrere Millionen Objekte mit einer Vielzahl an Eigenschaften verwalten. Es ersetzt das Domänen-Modell von Windows NT, das von einem vorgegebenen Schema ausgeht, vergleichsweise wenige Daten aufnehmen und vom Administrator nicht an individuelle Gegebenheiten kann.

Die Möglichkeiten von Verzeichnisdiensten wie "Novell Netware Directory Services" (NDS) haben bislang vor allem Unternehmen mit vielen Mitarbeitern erkannt und ihren Benutzerservice Server-übergreifend organisiert. Wachsende Netze und intensive Nutzung im Intra- und Internet sowie die Aussicht auf geringere Administrationskosten machen Verzeichnisdienste inzwischen aber auch für kleinere Firmen interessant.

Dennoch verzeichneten Marktbeobachter zunächst eine all-gemeine Zurückhaltung gegenüber Windows 2000, die nach der Einschätzung von Finanzanalysten kurz vor Weihnachten auch zur ersten Gewinnwarnung in der Microsoft-Geschichte führte.

Mehrere IT-Marktforschungsinstitute melden jetzt allerdings einen Nachfrageschub nach der neuen Windows-Version. Nach Ansicht von Markus Huber von der Meta Group Deutschland, der bis Mitte 2001 geradezu einen "Boom" beim der Windows-2000-Nachfrage erwartet, entwickelt sich das Profi-Windows von einem Workstation-zentrierten Betriebssystem zu einer Netzwerk-basierten Management-Umgebung mit verbesserter Administration, verstärkter Zuverlässigkeit und höherer Performance auf der Serverseite. Deshalb sind wiederum vor allem Groß-Anwender interessiert.

Bei allen Vorschusslorbeeren der IT-Marktforscher für Windows 2000 gibt es derzeit aber noch wenig Erfahrungswissen, das euphorische Prognosen über W2K bestätigen könnte. Grund: Vor allem in die Einrichtung des Active Directory müssen Unternehmen erheblichen Zeitaufwand investieren. Aus diesem Grund empfehlen die Analysten eine intensive Migrationsplanung und die Einbindung in langfristige Netz-Strategien. (jo)