AMD feuert juristische Breitseite gegen Intel

AMD hat eine breit angelegte Kartellklage gegen seinen Wettbewerber Intel eingereicht. Dieser halte mit illegalen Anreizen und Nötigung Unternehmen davon ab, AMDs Chips zu kaufen, so der Vorwurf.

Die Klage wurde gestern Abend bei einem US-amerikanischen Bundesgericht in Delaware eingereicht und unterstellt Intel, es betreibe eine „schonungslose“ Kampagne, um sein Monopol bei PC-Prozessoren aufrechtzuerhalten.

Intel arbeite mit missbräuchlichen Subventionen, um Abschlüsse unter Dach und Fach zu bringen, und drohe Firmen, die AMDs Produkte nutzten oder verkauften, mit Vergeltung. Intel-Sprecher Tom Beerman erklärte gegenüber dem „Wall Street Journal“, die Klage liege seinem Unternehmen noch nicht vor. „Wir glauben aber, dass unsere Vertriebspraxis sowohl fair ist als auch der Kartellgesetzgebung entspricht.“

AMDs 48-seitige Klageschrift folgt einer kürzlichen Kartellentscheidung gegen Intel in Japan und könnte eine Debatte um Intels Marketing-Subventionen lostreten, die für die margenarmen PC-Bauer zu einer Hauptstütze geworden sind. Sollte ein Gericht gegen solche Praktiken entscheiden, könnten marktbeherrschende Firmen ein wichtiges Werkzeug zur Kontrolle ihrer Kundenloyalität verlieren, schreibt das „Journal“.

Der Fall könnte überdies vertrauliche Abkommen zwischen Intel und anderen Firmen öffentlich machen, heißt es weiter. AMDs Beschwerdeliste basiere auf Gesprächen mit Kunden und umfasse Fälle von Bestechung, Bedrohung und Einschüchterung gegenüber zwölf Computerbauern, neun Distributoren sowie 17 Händlern. Als betroffene Kunden werden unter anderem IBM, Hewlett-Packard, Dell, Sony, Toshiba sowie Gateway angeführt. (Thomas Cloer/mje)

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