Änderungen auf verschiedenen Servern

Die Fertigstellung von Windows 2000 hat sich nicht zuletzt deshalb so lange verzögert, weil Microsoft einen effizienten Mechanismus für die Replikation von Informationen entwickeln musste - eine Herausforderung, die zuvor nur Novell in diesem Bereich ernsthaft in Angriff genommen hatte. Dabei geht es darum, im WAN wenig Netzlast zu produzieren, Änderungen im LAN schnell zu replizieren, die Abfragen auf das Verzeichnis in optimaler Weise abzuarbeiten und Änderungen an verschiedenen Stellen im Netzwerk zuzulassen.

Von: Martin Kuppinger

Mit dem Domänenmodell von Windows NT hatte Microsoft zwar bereits einen verteilten Verzeichnisdienst realisiert. Diesem fehlen aber zwei zentrale Funktionen. Zum einen wird mit einer Single-Master-Replikation gearbeitet, bei der Änderungen nur auf dem primären Domänen-Controller durchgeführt und von dort aus zu allen anderen verteilt werden. Zum anderen gibt es bei NT keine Unterscheidung zwischen der Kommunikation im LAN und im WAN. Wenn Domänen-Controller an verschiedenen Standorten im Netzwerk stehen, kann das nicht berücksichtigt werden. Neben diesen - für die Replikation relevanten - Einschränkungen gibt es noch eine Reihe weiterer Lücken, wie das nicht erweiterbare Schema und die minimale Unterstützung von hierarchischen Strukturen. Diese sind aber unter dem Aspekt der Replikation nicht von Bedeutung.