8,9 TFlops/s: Europarekord aus Jülich

Erstes deutsches HLRZ

Die Geschichte des Höchstleistungsrechenzentrums (HLRZ) reicht bis ins Jahr 1987 zurück. Gegründet wurde es vom Forschungszentrum Jülich, dem DESY (Deutsches Elektronensynchrotron, Hamburg) und der damaligen GMD (Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung). Es stand vorrangig Physikern, Chemikern und anderen Forschern aus Deutschland nach einer positiven Begutachtung ihrer Projekte zur Verfügung.

Mit dem HLRZ wurden die föderalen Bundeslandgrenzen geschickt umgangen und ein bundesweites Projekt gestartet. Denn auch heute noch muss etwa ein Wissenschaftler der Universität Hannover für die Nutzung des Landeshöchstleistungsrechners in Bayern bares Geld bezahlen.

Nachdem die GMD im Juli 1998 aus dem HLRZ ausgestiegen war, gründeten DESY und das FZJ mit dem ZAM das John-von-Neumann-Institut für Computing (NIC). Die Partner bieten 50 Prozent der Rechenkapazität Forschern in Deutschland an. Der Rest ist für das Forschungszentrum Jülich selbst sowie für industrielle Anwender und Projekte bestimmt. Ein wissenschaftlicher Rat analysiert die eingereichten Anträge auf Rechenzeit fachlich und weist ihnen Rechenzeit zu.

Der Bedarf in der deutschen Forschungslandschaft nach Supercomputerleistung ist sehr groß. Am 10. Februar startete das NIC den offiziellen Benutzerbetrieb mit dem IBM-Supercomputer und informierte seine Anwender um 9.00 Uhr per E-Mail. Schon eine Stunde später war das System zu 75 Prozent ausgelastet.