Zu scharf: Porno-Stars fürchten HD

23.01.2007
Die Pornoindustrie war schon immer Vorreiter wenn es um die Nutzung neuer Technologien für den Vertrieb ihrer Filme ging. Entsprechend setzen die Studios auch auf HDTV. Einige Darsteller zeigten sich nun besorgt über den Umstieg auf High Definition. Der Grund: Das Bild ist zu scharf und offenbart Schönheitsfehler.

Die Pornoindustrie lebt vom Aussehen ihrer Darsteller. In der Regel sind die Damen und Herren nicht gerade hässlich, frei von Schönheitsfehlern und auch sonst nicht gerade zimperlich. Doch was auf DVD oder VHS noch normale Schönheitsideale übersteigt, könnte bei HDTV zu einem Problem werden, denn je schärfer und detailreicher das Bild, desto eher fallen dem Betrachter die Makel auf, die vielen vom heimischen Spiegel her bekannt sein dürften und auch bei Porno-Darsteller(innen) auftreten. Entsprechend zeigen sich mittlerweile einige Darsteller nervös, wenn es um den Umstieg auf HD geht.

"Wie sind alle besorgt", so Stefani Morgan, Darstellerin bei Vivid Entertainment, einem der größten Studios in diesem Bereich. "Ich möchte eine Fantasie bleiben. Ich möchte keine Fehler zeigen", so Morgan.

Jenna Jameson, Gründerin und Darstellerin beim Studio Club Jenna, meint: "Ich denke, High-Definition ist aus der Perspektive eines Fans toll, da alles so schön in Szene gesetzt wird. Aber aus der Sicht einer Frau hassen wir es, da sie jeden Teil unseres Körpers sehen können." Zwar ist dieser Umstand bei Pornos nicht gerade neu, doch auf Grund der niedrigeren Auflösung bei DVD oder VHS blieben kleinere Makel bislang unsichtbar oder konnten per Maskenbildner vertuscht werden.

Makel hochauflösend

"Das größte Problem ist Rasur-Ausschlag", erklärte Stormy Daniels, Darstellerin, Autorin und Regisseurin gegenüber der New York Times . Schauspielerin Jesse Jane erklärte gegenüber der Zeitung, sich auf Grund von HD erneut unters Messer legen zu wollen, damit ihre Brustimplantate nicht mehr so stark auffallen. Zu den weiteren Problemen gehören beispielsweise Zellulite, Falten oder Krampfadern der Darsteller.

Die Regisseure der Industrie geben sich gelassen und sind der Ansicht, dass sich auch ihre Stars nicht allzu sehr sorgen müssten. So könnten im Rahmen der Post-Produktion durch Filter und andere Techniken eine Reihe von Unzulänglichkeiten kaschiert werden.

Auch Jenna Jameson hat noch einen Ratschlag für ihre Kollegen/Kolleginnen parat: "Es gibt offensichtlich eine Menge Sachen um Dinge zu kaschieren wie Filter oder Post-Prozesse. Aber entweder man fühlt sich gut dabei, nackt in High-Definition dargestellt zu werden, oder nicht und da kommt das Fitnessstudio ins Spiel."

Porno-Industrie mächtig

Wie mächtig diese Industrie ist, zeigen Daten für den US-Markt. So wurden laut AVN Publications im vergangenen Jahr 7000 neue Filme auf DVD veröffentlicht und ein Umsatz von 3,7 Milliarden US-Dollar erzielt. Erst vor wenigen Tagen hatte die Industrie angekündigt, auf Grund mangelnder Unterstützung seitens des Blu-ray-Lagers seine ersten Filme größtenteils auf HD-DVD zu veröffentlichen. Dies könnte dem Markt den nötigen Schub geben.

Und dieser ist auch bitter nötig, denn bislang sind Stand-Alone-HD-DVD und -Blu-ray-Player in den USA nicht gerade heiß begehrt. Angaben der Consumer Electronics Association zufolge wurden im vergangenen Jahr in den USA insgesamt nur 250.000 der HD-Player verkauft. Ursprünglich war man von bis zu 750.000 Geräten ausgegangen. In den Zahlen sind die Playstation 3 und das HD-DVD-Laufwerk für die Xbox 360 nicht enthalten.

Makellose und hochauflösende Bilder finden Sie übrigens in unserem Erotischen Technologiekalender 2007 sowie bei den Server-Babes 2006. (PC-Welt/cvi)