Einrichten der Verwaltungssoftware

ZENworks Configuration Management: Installation

18.06.2008 von Martin Kuppinger
Mit dem ZENworks Configuration Management hat Novell seine Lösung für das Client-Management grundlegend überarbeitet und offener gestaltet. Der Artikel gibt einen Überblick über die Funktionalität und Installation des Tools.

Die ZENworks-Familie von Novell umfasst die Lösungen für das Systemmanagement. Sie ist in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen, weil es auch immer mehr Produkte für das Server-Management gibt. Den Kern bilden aber immer noch die Tools für das Client Lifecycle Management. Mit dem ZENworks Configuration Management (ZCM) findet sich hier seit einiger Zeit ein neues Werkzeug, das eine Alternative zum bisherigen ZENworks Desktop Management ist, wenn es um die Verwaltung von Windows-Clients geht.

Der wesentliche Unterschied liegt in der Architektur. Das Novell eDirectory wird zwar noch genutzt, ist aber nicht mehr von so zentraler Bedeutung, sondern letztlich nur noch eine interne Komponente. Man benötigt also keine eDirectory-Infrastruktur mehr, sondern kann beispielsweise auch Systeme in einer Active-Directory-Umgebung verwalten.

Interessant ist übrigens die Nutzung von Mono für Linux-Systeme, um dort Funktionen des Microsoft .NET Frameworks einsetzen zu können.

Die Systemanforderungen

Die Systemanforderungen an den oder die Server einer ZENworks-Configuration-Management-Infrastruktur hängen sowohl von dessen Rolle als auch etwaigen anderen Diensten ab, die darauf installiert sind.

Novell empfiehlt – zu Recht – mit dedizierten Servern zu arbeiten, die Funktionalität also beispielsweise nicht auf eDirectory-Servern oder Active Directory-Domänencontrollern einzurichten. In kleineren Netzwerken kann eine solche Kombination allerdings durchaus vorkommen.

Ansonsten gilt, dass mindestens 10 GByte Plattenplatz einschließlich der Reporting-Funktionalität und 2 GByte Hauptspeicher benötigt werden.

Außerdem werden relativ viele TCP-/UDP-Ports benötigt, was Änderungen in der Netzwerkkonfiguration erforderlich machen kann. Folgende Ports sind eventuell notwendig:

Die Installationsprozedur

Das Installationsprogramm kann direkt von der DVD geladen werden. Der Download der ISO-Datei ist übrigens nur mit dem Firefox-Browser ab der Version 1.5 möglich, weil andere Browser Probleme mit der sehr großen Datei – 4,2 GByte – haben.

Nach der Sprachauswahl wird das eigentliche Installationsprogramm geladen. Dort kann nach der Einführungsseite und der Zustimmung zum Lizenzabkommen zunächst das Installationsverzeichnis festgelegt werden.

Zonen: ZENworks Configuration Management arbeitet mit Verwaltungszonen, in denen mehrere Server zusammengefasst werden können.

Anschließend folgt die erste spezifische Auswahl im Installationsprogramm mit der Festlegung der Verwaltungszone. Hier kann entschieden werden, ob der Server ein sekundärer Server in einer bereits bestehenden Verwaltungszone oder der primäre Server in einer neuen Verwaltungszone werden soll.

Das Konzept der Verwaltungszonen findet sich auch bei ZENworks Linux Management (ZLM). Verwaltungszonen sind Zusammenfassungen mehrerer Server, die auf eine gemeinsame Datenbank zugreifen und gemeinsam Aufgaben des Systemmanagements übernehmen. Der Betrieb mehrerer getrennter Zonen macht beispielsweise an unterschiedlichen Standorten großer Unternehmen Sinn.

Bei der Definition einer neuen Zone müssen der Name für diese Zone und ein Kennwort für den Administrator angegeben werden. Der Benutzername ist generell Administrator, das Kennwort kann frei gewählt werden. Es gibt hier keine speziellen Kennwortanforderungen.

Datenbank

Der nächste Schritt ist die Auswahl der Datenbank. Hier gibt es drei Optionen:

Datenbank: Bei ZCM kann gewählt werden, welches Datenbanksystem genutzt werden soll.

In vielen Fällen wird man mit der eingebetteten SQL-Anywhere-Datenbank arbeiten. Allerdings kann auch die Nutzung des Microsoft SQL Server wegen seiner vielfältigen Administrationsschnittstellen Sinn machen, insbesondere in größeren Umgebungen und dann, wenn man die Informationen flexibel mit anderen Systemen integrieren möchte.

Zertifizierungsstelle

Danach muss die Zertifizierungsstelle konfiguriert werden. ZENworks sichert den Informationsaustausch mithilfe von digitalen Zertifikaten ab. Diese können von einer internen Zertifizierungsstelle, also als selbst signierte Zertifikate für den Gebrauch ausschließlich in der ZCM-Infrastruktur, oder von einer vorhandenen externen Zertifizierungsstelle stammen.

Sicherheit: Die Kommunikation der ZCM-Komponenten wird über digitale Zertifikate abgesichert.

Solange man nicht über eine bereits etablierte PKI (Public Key Infrastructure) verfügt, über die man die Zertifikate bereitstellen kann, sollte man die interne Zertifizierungsstelle verwenden, weil dafür kein weiterer Konfigurationsaufwand anfällt, während der Aufbau einer eigenen PKI doch ein sehr planungsintensives Unterfangen ist.

Weitere Informationen

Zusätzlich müssen auch noch die Lizenzschlüssel eingegeben werden, falls man das Produkt über die 60-tägige Testzeit hinaus verwenden möchte. Diese können aber auch zu einem späteren Zeitpunkt konfiguriert werden.

Vor der eigentlichen Installation können die eingegebenen Parameter noch einmal überprüft werden. Anschließend wird die Anwendung eingerichtet. Dieser Prozess dauert relativ lange, weil doch etliche Komponenten installiert werden müssen.

Optionen: Nach dem Abschluss der eigentlichen Installation können weitere Optionen ausgewählt werden.

Nach dem Abschluss der Installation können dann weitere Optionen ausgewählt werden. Dazu gehören der Start von Modulen, die Erstellung von Verknüpfungen zum ZENworks-Kontrollzentrum als dem Verwaltungsprogramm und die Option, die Reporting-Schnittstelle mitzuinstallieren. Dabei handelt es sich um Enterprise XI von BusinessObjects. Das System wird nach Abschluss der Auswahlen fertig konfiguriert. Falls das Reporting-Werkzeug mitinstalliert wird, erfolgt noch ein zusätzlicher, relativ langer Installationsvorgang. Nach dem Abschluss sollte ein Neustart durchgeführt werden, damit alle Services korrekt geladen werden.

Die Administrationsschnittstelle

Nach der Installation kann die Administrationsschnittstelle, das ZENworks-Kontrollzentrum, geladen werden. Es handelt sich dabei um eine browserbasierende Schnittstelle, über die sich alle Konfigurationsaufgaben abwickeln lassen.

Zentral: Mit dem ZENworks-Kontrollzentrum lassen sich alle wichtigen administrativen Aufgaben abwickeln.

Die Schnittstelle weist einige Ähnlichkeit mit dem ZENworks-Kontrollzentrum von ZENworks Linux Management auf. Wer sich mit einem der beiden Programme auskennt, wird daher auch leicht in der Lage sein, die andere Anwendung zu verwalten.

Auf der Startseite finden sich wichtige Hinweise für die Basiskonfiguration der ZENworks-Verwaltungszone. Diese Grundkonfiguration ist zunächst erforderlich, bevor man mit dem eigentlichen Management der Windows-Clients beginnt. Die Basiskonfiguration bei ZENworks Configuration Management wird in einem gesonderten Artikel beschrieben. (mja)