WWDC: Apple Mac Pro und Xserve mit Xeon 5100

08.08.2006
Apple hat im Rahmen der WWDC in San Francisco den Nachfolger des Power Mac G5 vorgestellt. Der neue Mac Pro arbeitet mit Intels Server-CPU Xeon 5100. Außerdem erneuert Apple seine Xserve-Reihe. Damit schließt Apple den Umstieg auf Intel ab.

Neben den Profi-Macs, die nun offiziell auf den Namen „Mac Pro“ hören, gibt es zusätzlich neue Apple-Server. Die Xserve-Reihe baut ebenfalls auf Intel-Prozessoren auf - auch hier verwendet Apple Intels Xeon-5100-Serie „Woodcrest“.

Ganz neu ist die Auswahl der Konfiguration. Es gibt nur noch eine einzige Standard-Konfiguration des Mac Pro. Alle weiteren Ausstattungsmerkmale kann, respektive muss man im Apple-Store per Build-to-Order anpassen. Laut Apple sollen dabei fast fünf Millionen Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Die Grundkonfiguration kostet 2450 Euro und arbeitet mit 2,66 GHz Taktfrequenz, wobei zwei Xeon-Chips zum Einsatz kommen. Insgesamt arbeiten also vier Kerne im Mac Pro. Man kann allerdings auch Konfigurationen mit 2 GHz (290 Euro billiger) oder mit 3 GHz (plus 780 Euro) bekommen.

Ein Gigabyte RAM ist in der Standardkonfiguration bereits enthalten. Bis zu 16 Gigabyte sind möglich (plus 5550 Euro). Als Grafikkarte kommt eine NVIDIAs Geforce 7300 GT mit 256 MB Video-RAM zum Einsatz, man kann sich jedoch gegen Aufpreis eine ATI Radeon X1900 (plus 340 Euro) oder eine Geforce FX 4500 (plus 1600 Euro) einbauen lassen. Letztere gibt es bereits seit einiger Zeit für die G5-Power-Macs.

Die Geforce 7300 GT unterstützt den Anschluss von zwei Monitoren, wobei einer davon auch das 30 Zoll Cinema Display sein kann. Will man zwei 30-Zoll-Displays betreiben, muss man auf die ATI Radeon X1900 oder die Nvidia Quadro FX 4500 zurückgreifen.

Sanftes Facelife am Gehäuse

Das Gehäuse hat Apple optisch kaum überarbeitet. Nach wie vor kommen die Profi-Macs in dem vom Power Mac G5 her bekannten Aluminium-Look. Auffällig von außen ist jedoch zunächst der Slot für ein weiteres optisches Laufwerk. Damit lässt sich ein zweiter DVD-Brenner oder ein Blu-Ray-Laufwerk problemlos nachrüsten. Zum Thema Blu-Ray respektive HD-DVD sagte Steve Jobs auf seiner Keynote allerdings kein Wort.

Die Anschlüsse an der Frontseite hat Apple ebenfalls erweitert. Statt eines USB- und eines Firewire-Ports gibt es nun einen Firewire-800-, einen Firewire-400- und zwei USB-2.0-Ports. Auf der Rückseite finden ebenfalls ein Firewire-800-, ein Firewire-400- und weitere drei USB-2.0-Ports. Zwei mal Gigabit-Ethernet sind, wie schon beim G5, ebenfalls wieder mit von der Partie. Airport Extreme und Bluetooth 2.0 +EDR gibt es allerdings – wie gehabt – nur gegen Aufpreis (50 respektive 30 Euro).

Schade: auf die Infrarot-Fernbedienung „Apple Remote“ muss man beim Profi-Mac verzichten. Einen Infrarot-Sensor hat der Mac-Hersteller nicht integriert und er lässt sich auch nicht nachrüsten.

Direct Attach

Etwas Neues hat sich Apple beim Einsatz der internen Serial-ATA-Festplatten einfallen lassen. Bis zu vier Laufwerke finden im Gehäuse platz. Wobei man keine Kabel mehr an die Laufwerke stecken muss. Stattdessen hat der Mac-Hersteller – wie sonst nur bei teuren Raid-Systemen üblich – eine SATA-Backplane in das Gehäuse integriert. Die Laufwerke finden dadurch direkt Anschluss, sobald man sie in den dafür vorgesehenen Slot einschiebt. Apple nennt das Prinzip „Direct Attach“.

Nach wie vor finden sich vier PCI-Express-Steckplätze im Gehäuse. Den Slot für die Grafikkarte hat Apple jedoch etwas von den drei anderen abgesetzt. Dadurch soll man doppelt breite Grafikkarten (wie zum Beispiel die Nvidia Quadro FX 4500) einbauen können, ohne dass ein weiterer PCIe-Steckplatz blockiert wird.

Laut Apple USA ist der neue Mac Pro ab sofort lieferbar. Apple Deutschland hält sich etwas mehr zurück und spricht von: „in Kürze“, während im Apple Store eine Lieferzeit von drei bis fünf Werktagen angegeben ist.

Neue Server – der Intel Xserve

Den 19-Zoll-Rackserver Xserve hat Apple runderneuert. Auch er kommt nun mit Intel Xeon-5100-Prozessoren mit bis zu 3 GHz Taktfrequenz. In der Grundkonfiguration, die für 3200 Euro zu haben ist, verfügt der Xserve über zwei 2,0-GHz-Prozessoren, ein Gigabyte RAM, eine 80 GByte fassende SATA-II-Festplatte mit einer Transferrate von drei Gigabit pro Sekunde, zwei Gigabit-Ethernet Ports, eine interne Chipsatz-Grafikkarte, drei FireWire-800- und zwei USB-2.0–Ports. Dazu liefert der Mac-Hersteller eine unlimitierte Client-Lizenz von Mac-OS X Server 10.4 Tiger.

Intern verfügt der neue Xserve über zwei PCIe-Steckplätze, er soll sich bis auf 32 Gigabyte RAM und 2,26 Terabyte Festplattenkapazität (bei Einsatz von drei Laufwerken) aufrüsten lassen. Als BTO-Option bekommt man mit der ATI Radeon X1300 mit 256 MB Video-RAM auch eine etwas bessere Grafikkarte. Im Gegensatz zum Mac Pro wird der Xserve erst im Oktober 2006 ausgeliefert.

Informationen über die neue Core-Architektur der Xeon-5100-Prozessoren finden Sie bei tecCHANNEL im Artikel Wechsel an der Spitze: Intels neue Core Prozessoren. Einen ausführlichen Test des Xeon 5160, der in den neuen Apple-Rechnern arbeitet, liefert Ihnen der Beitrag Knockout: Intels Xeon 5160 deklassiert AMDs Opteron. (Macwelt/cvi)

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