Workstation mit Cluster-Technologie und Transmeta-CPUs

30.08.2004 von Rainer Doering
Eine Start-up-Firma aus Santa Clara in Kalifornien glaubt, sie habe in Sachen High Performance Computing (HPC) die Antwort auf die Klagen von Wissenschaftlern und Ingenieuren nach zu wenig Rechenleistung unter dem Schreibtisch parat.

Orion Multisystems stellte heute eine Workstation vor, in deren Gehäuse im PC-Format im Prinzip ein kompletter Cluster steckt, der mit Strom sparenden Prozessoren von Transmeta arbeitet und unter Linux läuft. Erstes Orion-Produkt ist die "Orion Cluster Workstation DT-12". Diese clustert in einem 46,7 x 61 x 9,7 cm großen Gehäuse ein Dutzend Efficeon-Prozessoren mit 90 Nanometer Strukturbreite.

Die Workstation erreicht damit laut Hersteller 18 GFlops Dauer- und 36 GFlops Spitzenleistung. Präsident und CEO Colin Hunter und Vice President of Engineering Ed Kelly sind mit den Transmeta-Chips bestens vertraut, beide hatten den kalifornischen Chip-Designer mit gegründet, der einst auch Linus Torvalds Brötchengeber war.

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Im Plan: bis zu 96 Nodes

Dank der Transmeta-Prozessoren beträgt die Leistungsaufnahme einer DT-12 unter 200 Watt - deutlich weniger als die üblichen Systeme mit ein oder zwei RISC- oder Itanium-2-Prozessoren. Allerdings können diese CPUs 64-Bit-Anwendungen mit entsprechend großem Adressraum ausführen, Orions Workstation ist auf 32-Bit-Applikationen beschränkt. Die Cluster-Workstation verwendet ein spezielles Motherboard-Design mit zwölf Nodes und einem 12-Port-Gbit-Ethernet-Switch. Jeder Node besteht aus einem mit 1,5 GHz getakteten Efficeon, einem Ethernet-Port und einem DIMM-Speichersteckplatz.

Eine Basiskonfiguration der DT-12 mit 512 MByte Speicher pro Node und einer 160-GByte-Festplatte kostet zwischen 9000 und 10.000 US-Dollar. Der genaue Preis werde ebenso wie der der Deskside-Konfiguration noch bekannt gegeben, erklärte Mark Adams, Vice President of Business Development. Die Deskside-Varianten beginnen bei 48 Nodes und skalieren bis 96 Nodes. Sie sollen erst später im Jahresverlauf erscheinen und mit 96 Nodes noch unter 100.000 US-Dollar kosten.

Orion wurde teilweise von Battery Ventures finanziert, das zwölf Millionen US-Dollar in die Firma investiert hat. Zur Belegschaft gehört unter anderem der auf Hochgeschwindigkeitsnetze spezialisierte Los-Alamos-Forscher Wu-Chun Feng, der auf beratender Basis als Chief Scientist agiert. (Thomas Cloer/doe)

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