NetBackup ist für heterogene IT-Umgebungen ausgelegt. Es unterstützt unterschiedlichste Systeme wie Linux, AIX und SUN Solaris und natürlich eine Vielzahl an Windows-Versionen. Neben NetBackup hat Symantec ein zweites Sicherungs-Tool: Backup Exec. Backup Exec zielt durch die enge Abstimmung mit Windows vor allem auf den Einsatz in homogenen Microsoft-Strukturen. Es kann daher nicht für gemischte Umgebungen eingesetzt werden.
Sowohl NetBackup als auch Backup Exec wurden mittlerweile von Symantec an die virtuellen Systeme angepasst und können auch zur Sicherung im Kontext virtueller Strukturen herangezogen werden. Beide unterstützen das vStorage API und operieren folglich zusammen mit VMware vSphere.
Ob nun NetBackup oder Backup Exec zum Einsatz kommen soll, hängt wiederum von den virtuellen Gästen ab. Falls es sich dabei überwiegend oder ausschließlich um kleine und mittlere Windows-Umgebungen handelt, so mag Backup Exec die bessere Wahl sei. Aber wer auch Linux-Gäste unter VMware vSphere betreibt oder größere heterogene IT-Infrastrukturen sichern muss, wird auf NetBackup setzen müssen.
Wie Sie NetBackup schnell und unkompliziert installieren und virtuelle Maschinen in einer ESX-Server-Umgebung sichern und wiederherstellen, zeigt unser Workshop praxisnah.
Die Installation von NetBackup
NetBackup ist ein Werkzeug für das Data Center, dem viele Unternehmen seit Jahren ihre Datensicherung anvertrauen. Entsprechend komplex und ausgefeilt sind das Werkzeug und dessen Setup. Auf keinen Fall sollten Sie eine einfache und schnelle Installation, wie es oft bei kostenloser Shareware der Fall ist, erwarten. Die Ziele von Symantec NetBackup sind Verlässlichkeit, Performance und Sicherheit, nicht die Fünf-Minuten-Installtion.
Symantec NetBackup benötigt zwingend den DNS-Dienst, um über vStorage API virtuelle Systeme zu sichern. Eine Integration in ein Verzeichnissystem wie etwa Active Directory ist hingegen nicht notwendig. Falls Sie Symantec NetBackup zur Evaluierungszwecken in einer getrennten Umgebung aufsetzen wollen und nicht alle Dienste bereitstellen können oder wollen, so passen Sie stattdessen die Hosts-Datei im Windows an. Dies haben wir auch in unserer Testumgebung gemacht, die als Grundlage für diesen Workshop herangezogen wurde. Unser NetBackup-Host haben wir mit der IP-Adresse 172.16.0.80 ausgestattet.
Die Architektur von NetBackup basiert auf einem zentralen Sicherungsserver. Dieser muss, da die Implementierung des vStorage API nur für Windows verfügbar ist, zwingend auf einem Windows-Rechner laufen. Aufgrund der Durchsatzanforderungen für den Backup-Server sollte dabei auch ein physischer Rechner verwendet werden. Vom Einsatz der Sicherungssysteme in einer virtuellen Maschine rät Symantec ab. Zum Setup von Symantec NetBackup starten Sie die EXE-Datei. Das Setup bietet Ihnen zu Beginn auch die Möglichkeit, die Dokumentation einzusehen. Durch die Option "Installation" ist das Setup zu starten.
Nach dem Installationsstart sehen Sie auf dem Bildschirm die verschiedenen Module von Symantec NetBackup. Für eine Basisinstallation benötigen Sie die Module Server Software und Client Software. Beginnen Sie mit der Server Software Installation.
Ein Assistent führt Sie durch die Installation der Serversoftware. Sie benötigen allerdings vorab in jedem Fall einen Lizenzschlüssel, den Sie nur über Symantec direkt bekommen können. Ohne ihn ist eine Installation nicht möglich.
Die Konfiguration
Nach dem Setup finden Sie im Windows-Programmmenü eine Gruppe von Programmen und Hilfen zu Symantec NetBackup. Starten Sie nun das soeben installierte NetBackup aus dieser Gruppe.
In der Hauptkonsole des Werkzeugs finden Sie die Optionen von Symantec NetBackup. Wie der Leiste der Einträge zu entnehmen ist, umfasst Symantec NetBackup eine Vielzahl unterschiedlicher Möglichkeiten zur Datensicherung. Es ist deshalb kein Werkzeug für den Heimanwender oder den Markt für Small und Home Office. Darüber hinaus ist das Programm Symantec NetBackup nur in englischer Sprache verfügbar.
Bevor es aber richtig losgeht, muss noch ein Disk-Storage-Server konfiguriert werden - ohne dieses Gerät geht es nicht. Wählen Sie deshalb den entsprechenden Programmpunkt Configure Disk Storage Servers im Übersichtsmenü aus.
Ein Assistent führt Sie auch hier durch die einzelnen Konfigurationsschritte. Dabei müssen Sie die Berechtigungen für den Zugriff sowie Datenpfade angeben. Außerdem können Sie festlegen, ob Symantec NetBackup die Datensicherung durch Deduplikation optimieren soll. Diese können Sie durch die Option Media Server Deduplication Pool bestimmen.
Anschließend müssen Sie einen Disk Pool einrichten, der zur Ablage der Informationen benötigt wird. Zu den Einstellungen gehören Größenangaben für den Pool, Schwellenwerte für die Füllung des Pools, der Name des Pools sowie ein paar weitere allgemeine Angaben.
Sodann ist eine Storage Unit zu erzeugen; sie definiert das Backup-Ziel, hier den soeben eingerichteten Disk Pool. Für Evaluierungszwecke können Sie die Standardwerte übernehmen, doch für einen Produktivtest sollten sie die Parameter entsprechend anpassen. Damit ist die Basiskonfiguration von NetBackup abgeschlossen.
Als Nächstes erfolgt die Anbindung von NetBackup an die VMware-vSphere-Umgebung. Hierzu sind NetBackup-Hosts einzurichten; diese schlagen die Brücke zu den ESX-Servern und dessen virtuellen Maschinen. Zu den Konfigurationseinstellungen der NetBackup-Hosts gehören die Adresse beziehungsweise der DNS-Name des ESX-Host und die Credentials beim Zugriff auf den ESX.
Wenn der Zugriff auf den ESX-Server von vSphere richtig konfiguriert ist, so sollten Sie dies durch Validate Credentials prüfen. Falls es hier zu Problemen kommt, untersuchen Sie die Namensauflösung und die allgemeinen Zugriffe.
Im Anschluss daran müssen Sie eine Backup Policy erzeugen; sie beschreibt den Sicherungsjob. Symantec hat die Konfiguration in mehrere Reiter unterteilt: Sie finden allgemeine Angaben unter Attribute, einen Zeitplan unter Schedules und die Sicherungsmethoden unter Backup Selection. An dieser Stelle ist eine Vielzahl an Konfigurationseinstellungen vorzunehmen. Wir beschreiben hier nur die wichtigsten Grundeinstellungen. Diese Konfigurationsvorgaben entsprechen allerdings im Wesentlichen den Angaben bei Sicherungsläufen. Das bedeutet: Wer mit Backup-Aufgaben und der Erstellung von Sicherungsjobs im Allgemeinen vertraut ist, wird sich auch hier schnell zurechtfinden. Die NetBackup Policy ist mit diesen Policies vergleichbar und weist relativ wenig VMware-Spezifisches auf.
Symantec unterstützt in NetBackup eine breite Systempalette. Diese reicht, wie im Bild zu sehen ist, von Windows über SAP bis zu DB2 oder MS Sharepoint. Zum Sichern virtueller Maschinen müssen Sie die Option FlashBackup Windows auswählen.
Virtuelle Maschinen sichern
Der Zugriff auf den ESX-Server wurde bereits weiter oben eingerichtet - die Verbindung steht also. Im nächsten Schritt nun müssen wir die virtuelle Maschine auswählen, die zu sichern ist. Dafür gibt es verschiedene Varianten erfolgen. Eine davon ist die Auswahl über den Namen der virtuellen Maschine, so wie diese im vCenter / ESX-Server hinterlegt ist. Wählen Sie dazu unter Client name selection die Option VM display name.
Um das Backup zu beschleunigen sollten Sie außerdem die Option Exclude unused and deleted blocks "enablen". Durch diese Option greifen Sie auf vSphere-Funktionen zurück, die unveränderte Inhalte markiert. Nach dieser Einstellung müssen Sie den Zeitpunkt für die Sicherung festlegen. Hierbei werden die gängigen Varianten, die Sie bereits von anderen Sicherungs-Tools kennen, unterstützt.
Jetzt sind die virtuellen Maschinen auszuwählen, die gesichert werden sollen. Im Bild sehen Sie die Struktur unseres Systems. Der ESX-Server hat die IP-Adresse 172.16.0.160. Auf ihm ist ein Datacenter ha-datacenter eingerichtet. Das Datacenter ist ein Ordnungskriterium von vSphere. Zu ihm gehört der ESX-Server mit dem Namen ESX4-6, auf dem sich wiederum die drei virtuellen Maschinen mit den Namen WS08R2, W7E und Linux befinden. Unser Auswahlkriterium war Client name selection, daher bietet uns NetBackup jetzt die Namen der virtuellen Maschinen an. Wählen Sie diejenigen aus, die Sie sichern möchten.
Wenn der Assistent durchgelaufen ist, sind Sie zurück in der Übersichtskonsole. Hier finden wir nun unseren Backup-Job, den Schedule und alle weiteren vorgenommen Einstellungen. Im Fenster unten sind die beiden virtuellen Maschinen eingeblendet, die wir gesichert haben: der WS08R2 und der W7E.
Über die Option Manual Backup des Kontextmenüs der Policy können Sie den Backup-Prozess auch manuell anstoßen. Alternativ steht zudem Schedule zur Verfügung. Für den Testdurchlauf ist der manuelle Weg aber vorzuziehen.
NetBackup informiert Sie über die laufenden Aktionen. Im linken unteren Fenster sehen Sie, dass derzeit die virtuelle Maschine W7E gesichert wird. Beachten Sie aber, dass der gesamte Sicherungsvorgang ein mehrstufiger Prozess ist und entsprechend viel Zeit in Anspruch nehmen kann.
Um noch weitere Details über den Sicherungsprozess abzurufen, können sie die Job Details aufrufen. Hier werden Ihnen alle Details zu dem gerade stattfindenden Sicherungslauf angezeigt. Unser Sicherungslauf wurde am 26.01.2011 um 11:53 Uhr gestartet, die Sicherung endete um 12:12 Uhr. Falls die virtuelle Maschine zum ersten Mal gesichert wird, kann das durchaus einige Zeit dauern. Die genaue Dauer hängt natürlich von der Größe der virtuellen Maschine, der verfügbaren Netzwerkbandbreite und der Geschwindigkeit der Sicherungsplatten ab. Alle nachfolgenden Sicherungen allerdings sind bedeutend schneller erledigt, da nun nur noch die Unterschiede zu sichern sind.
Sie können die Sicherung der virtuellen Maschine auch auf dem ESX-Server verfolgen. Symantec NetBackup legt bei der Sicherung einen Snapshot der virtuellen Maschine auf dem ESX-Server an. Damit ist die Sicherung der virtuellen Maschine des ESX-Servers abgeschlossen. Dies teilt Ihnen NetBackup auch in der Übersichtkonsole mit.
Wiederherstellung / Restore der virtuellen Maschine
Nach Abschluss der Sicherung haben Sie eine vollständige Kopie der virtuellen Maschine des ESX-Servers. Diese können Sie bei Bedarf wieder zurücksichern. Zur Wiederherstellung der gesicherten virtuellen Maschinen unterstützt NetBackup eine Vielzahl an unterschiedlichen Operationen. Dazu gehört natürlich die vollständige Restore-Operation der virtuellen Maschine. Aber auch Rücksicherungen von einzelnen Objekten sind möglich, denn die Software kommt mit feingranularen Elementen zurecht. Durch die Funktion des Objekt-Level Restore können beispielsweise Dateien des Dateisystems als einzelnes Element aus dem Sicherungssatz gewonnen werden, ohne deswegen die virtuelle Maschine in vollen Umfang wiederherstellen zu müssen.
Für das Recovery müssen Sie im Vorfeld einige Einstellungen vornehmen. Dazu gehören die Berechtigungen (Credentials) für den Zugriff auf den ESX-Server durch die Recovery-Funktion von NetBackup. Tragen Sie dazu die Berechtigungen, den ESX-Server und die weiteren Parameter ein.
NetBackup unterstützt auch die Wiederherstellung von virtuellen Maschinen an einen anderen Platz. Beachten müssen Sie aber, dass das Zielsystem natürlich in der Lage sein muss, die virtuelle Maschine dann auch auszuführen. Wenn Sie beispielsweise eine virtuelle Maschinen sichern, die auf einem 64-Bit-System mit 8 Gigabyte RAM und vier logischen Prozessoren gesichert wurde, so ist ein Restore auf einem 32-Bit-System mit weniger Speicher kaum sinnvoll. Dies kann und wird NetBackup nicht prüfen.
Jetzt werden die Netzwerke für das Recovery der virtuellen Maschine ausgewählt. Bei der Wiederherstellung prüft NetBackup auch die verwendeten Netzwerkanschlüsse und ermöglicht Ihnen die Auswahl und Zuordnung der Netzwerk-Ports zur virtuellen Maschine.
Wenn Sie diese Meldung erhalten, ist das Recovery erfolgreich abgelaufen, und Sie haben die virtuelle Maschine zurückgesichert. Im Rahmen des Workshops haben wir dies im ersten Durchlauf auf den gleichen Server und Speicherplatz bewerkstelligt. Die Wiederherstellung kann aber auch auf einen anderen Platz oder unter einem anderen Namen erfolgen. Unsere gesicherte "W7E" haben wir als "W7E2" wiederhergestellt. Der Bildschirm zeigt jetzt die virtuelle Maschine auf der Verwaltungskonsole des ESX-Servers.
Unterstützte Systeme und Umgebungen
Symantec NetBackup ist für heterogene Umgebungen ausgelegt. Es unterstützt unterschiedlichste Betriebssysteme, Clients und Hypervisor.
Serverunterstützte UNIX-Betriebssysteme:
• HP-UX
• Sun Solaris
• IBM AIX
Serverunterstützte Microsoft Windows-Betriebssysteme:
• Windows 2003/2008/2008 R2
Serverunterstützte Linux-Betriebssysteme:
• Red Hat
• SUSE
• Oracle Enterprise Linux
• Asianux/RedFlag
Es gibt zahlreiche mögliche Kombinationen von Hypervisor-Software. Nachfolgend eine Auflistungt unterstützter Hypervisor für NetBackup:
• HP-UX Integrity VM
• IBM FILE Server
• Microsoft Hyper-V
• Solaris Zones
• Solaris Logical Domains
• VMware ESX
• VMware vSphere
Client-unterstützte UNIX-Betriebssysteme:
• HP-UX
• Sun Solaris
• IBM AIX
Client-unterstützte Microsoft Windows-Betriebssysteme:
• Windows 2003/2008/2008 R2
• Vista/XP/Windows 7
• Storage Server 2003/2008
Client-unterstützte Linux-Betriebssysteme:
• Red Hat
• SUSE
• Novell OES Linux
• Asianux/RedFlag
• Debian/CentOS/Ubuntu
Client-unterstützte Betriebssysteme (sonstige):
• Macintosh - OS X
• HP OpenVMS
• FreeBSD
• Novell NetWare (hal)