Ressourcenmanager für Dateiserver

Workshop - Kontingentverwaltung mit Windows Server 2008 R2

07.11.2012 von Thomas Joos
Mit dem Ressourcenmanager für Dateiserver in Windows Server 2008 R2 lassen sich an zentraler Stelle alle Dateiserver eines Unternehmens konfigurieren und steuern. Beispielsweise können Quotas erstellt und das Speichern unerwünschter Dateien unterbunden werden.

Windows Server 2008 R2 bietet, wie das bereits bei den Vorgängerversionen Windows Server 2003 R3 und 2008 der Fall war, die Funktion der Kontingentverwaltung. Mit dem integrierten Ressourcenmanager für Dateiserver FSRM (Fileserver Ressource Manager) lässt sich festlegen, wer was auf Dateiebene darf. So können Sie Anwender mit dem Tool daran hindern, beispielsweise unerwünschte MP3-Dateien oder Bilder auf den Servern abzulegen.

Mit dem FSRM erstellen Sie zusätzlich detaillierte Berichte und auch Vorlagen für Quotas, die Sie mit wenigen Klicks Verzeichnissen auf den Servern zuweisen. Starten können Sie den Ressourcenmanager für Dateiserver über die Programmgruppe Verwaltung oder indem Sie fsrm.msc im Suchfeld des Startmenüs eingeben. Standardmäßig ist der Rollendienst Ressourcen-Manager für Dateiserver in der Rolle Dateiserver nicht installiert. Wollen Sie diesen nutzen, müssen Sie ihn erst über den Servermanager installieren.

Kontingentverwaltung
FSRM von Windows Server 2008 R2
Verwalten von Dateiservern mit dem neuen Ressourcen-Manager für Dateiserver.
FSRM von Windows Server 2008 R2
Verwalten der Benachrichtigungsoptionen für den Ressourcen-Manager für Dateiserver.
FSRM von Windows Server 2008 R2
Verwalten der Kontingente.
FSRM von Windows Server 2008 R2
Konfigurieren einer Kontingentvorlage.
FSRM von Windows Server 2008 R2
Übernehmen von neuen Einstellungen in Vorlagen auf Kontingente, die die Vorlage verwenden.
FSRM von Windows Server 2008 R2
Festlegen von Kontingenteinträgen.
FSRM von Windows Server 2008 R2
Neuen Kontingenteintrag hinzufügen.

Nachdem Sie das Programm gestartet haben, können Sie mit dem Befehl Optionen konfigurieren im Kontextmenü des Eintrags Ressourcen-Manager für Dateiserver detaillierte Benachrichtigungen und Berichte erstellen lassen und Grundeinstellungen vornehmen. Vor allem die E-Mail-Adressen der Administratoren sollten Sie konfigurieren, damit die später konfigurierten Berichte und Warnungen an die richtige E-Mail-Adresse gehen. Wenn Sie die Administratoren eingetragen haben, sollten Sie zunächst mit der Schaltfläche Test-E-Mail senden überprüfen, ob die E-Mail beim gewünschten Empfänger ankommt.

Wenn ein Benutzer mehrmals versucht, eine blockierte Datei oder eine Datei, die die Kontingentgrenze überschreitet, zu speichern, und wenn für dieses Dateiprüfungs- beziehungsweise dieses Kontingentereignis eine E-Mail-Benachrichtigung konfiguriert ist, sendet der Server für einen Zeitraum von 60 Minuten nur eine einzige E-Mail an den Administrator. Auf diese Weise wird verhindert, dass das E-Mail-Konto des Administrators mit Nachrichten überschwemmt wird.

Kontingentverwaltung mit dem FSRM

Mit einem Kontingent lässt sich beispielsweise festlegen, dass ein Benutzer nur maximal 100 MByte auf seinem Home-Laufwerk speichern kann. Sie können mithilfe des FSRMs eine automatische E-Mail an Administratoren und den Benutzer senden, damit dieser rechtzeitig Daten auf seinem Laufwerk löschen kann.

Sie können auch Benachrichtigungen konfigurieren, ohne dass ein Kontingent gesetzt ist. Wenn Sie den Konsoleneintrag Kontingentverwaltung erweitern, stehen Ihnen die Konfiguration von Kontingenten und von Kontingentvorlagen zur Verfügung. An dieser Stelle können Sie für einzelne Freigaben oder ganze Datenträger Speichergrenzen festlegen, die von den Anwendern nicht überschritten werden dürfen. Rufen Sie den Ressourcen-Manager auf, sehen Sie, dass der Server bereits Kontingente erstellt hat.

Beispielsweise haben Sie die Möglichkeit, eine Grenze von 200 Megabyte für den persönlichen Ordner eines Benutzers auf einem Server festzulegen und zu bestimmen, dass Sie und der Benutzer eine E-Mail erhalten, wenn 180 MByte Speicherplatz überschritten sind.

Grenzen: Beim Verwalten der Kontingente gibt es mannigfaltige Optionen.

Für den gemeinsam verwendeten Ordner einer Gruppe kann wiederum ein flexibles Kontingent von 500 MByte festgelegt werden. Ist diese Speicherbeschränkung erreicht, benachrichtigt der Server alle Benutzer in der Gruppe per E-Mail.

Sie können festlegen, dass Sie eine Benachrichtigung erhalten, wenn die Auslastung eines Ordners 2 GByte erreicht, ohne jedoch das Kontingent dieses Ordners zu beschränken. Kontingente lassen sich aus einer Vorlage für mehrere Ordner oder individuell für einzelne Ordner erstellen. Wenn Sie Kontingente aus Vorlagen erstellen, ist es möglich, diese zentral zu verwalten, indem Sie statt der einzelnen Kontingente für verschiedene Ordner die Vorlagen konfigurieren. Sie können Änderungen damit auf alle Kontingente anwenden, die die entsprechende Vorlage verwenden. Um ein neues zu erstellen, klicken Sie im Knoten Kontingentverwaltung mit der rechten Maustaste auf den Eintrag Kontingente und wählen im Kontextmenü den Befehl Kontingent erstellen aus.

Kontingente bearbeiten

Bestehende Kontingente bearbeiten Sie per Doppelklick auf das entsprechende Kontingent: Wählen Sie bei Kontingentpfad den Pfad zu dem Ordner aus, für den das Kontingent gelten soll. Die Erstellung von Kontingentvorlagen läuft genauso ab wie die Erstellung eines Kontingents. Kontingentvorlagen können Sie als Vorlagen für verschiedene Kontingente verwenden. Um ein Kontingent basierend auf einer Vorlage zu erstellen, wählen Sie unter Kontingentvorlagen die Vorlage aus, auf der das neue Kontingent basieren soll. Klicken Sie dann mit der rechten Maustaste auf die Vorlage und wählen Sie im Kontextmenü den Befehl Kontingent mithilfe einer Vorlage erstellen.

Um eine Kontingentvorlage als Basis für das Kontingent zu verwenden, wählen Sie im Dialogfeld Kontingent erstellen die Option Eigenschaften aus dieser Kontingentvorlage übernehmen und dann über das zugehörige Listenfeld die Vorlage aus. Alle Vorlageneigenschaften werden unter Zusammenfassung der Kontingenteigenschaften angezeigt. Klicken Sie anschließend auf Erstellen. Nach der Erstellung wird das Kontingent im FSRM angezeigt, wenn Sie auf der linken Seite auf den Eintrag Kontingente klicken. Erstellen Sie ein neues Kontingent, können Sie bei der Erstellung die Option Vorlage automatisch anwenden, Kontingente in Unterordnern erstellen aktivieren. Sobald in dem konfigurierten Ordner ein neuer Unterordner erstellt wird, zum Beispiel wenn Sie mit servergespeicherten Profilen arbeiten, wird dieses Kontingent diesem Unterordner automatisch zugewiesen.

Durch Klicken auf die Schaltfläche Hinzufügen können einer Vorlage verschiedene Schwellenwerte und damit verbundene Aktionen zugewiesen werden, etwa die Ereignisprotokollierung oder das Senden von E-Mails. An dieser Stelle haben Sie die Möglichkeit, den Text der E-Mails zu konfigurieren, die vorhandenen Vorlagen zu bearbeiten oder neue Vorlagen zu erstellen.

Harte und weiche Grenzen definieren

Beim Erstellen von Kontingentvorlagen können Sie harte oder weiche Grenzen festlegen. Bei harten Grenzen hebt der Server beim Überschreiten der Grenze die Schreibrechte des Anwenders auf, sodass er keine weiteren Dateien mehr in diesem Verzeichnis speichern kann. Bei einer weichen Grenze ist das Speichern weiterhin möglich, der Ressourcenmanager benachrichtigt aber die Anwender und Administratoren per E-Mail. Benachrichtigungsschwellenwerte bestimmen, was passiert, wenn die Kontingentgrenze erreicht ist. Sie können E-Mail-Benachrichtigungen senden, ein Ereignis protokollieren, einen Befehl oder ein Skript ausführen oder Berichte generieren. Standardmäßig sendet FSRM keine Benachrichtigungen.

Kontingentvorlage erstellen: Bei der Speicherplatzbeschränkung lassen sich harte und weiche Grenzen definieren.

Um Benachrichtigungen zu konfigurieren, markieren Sie in der Liste Benachrichtigungsschwellenwerte den Schwellenwert und klicken auf Bearbeiten. Um E-Mail-Benachrichtigungen zu konfigurieren, legen Sie auf der Registerkarte E-Mail-Nachricht die folgenden Optionen fest:

Aktivieren Sie das Kontrollkästchen E-Mail an die folgenden Administratoren senden, und geben Sie die E-Mail-Adressen der Administratorkonten ein, die Benachrichtigungen erhalten sollen. Trennen Sie mehrere Konten durch Semikola voneinander.

Um den Anwender selbst zu kontaktieren, aktivieren Sie das Kontrollkästchen E-Mail an den Benutzer versenden, der den Schwellenwert überschritten hat.

Der Text in eckigen Klammern fügt Variableninformationen zu dem Kontingentereignis ein, das die Benachrichtigung verursacht hat. Die Variable [Source Io Owner] fügt beispielsweise den Namen des Benutzers oder der Anwendung ein. Klicken Sie auf die Schaltfläche Variable einfügen, um weitere Variablen in den Text einzufügen.

Ereignisprotokoll aktivieren

Um einen Eintrag im Ereignisprotokoll zu protokollieren, aktivieren Sie auf der Registerkarte Ereignisprotokoll das Kontrollkästchen Warnung an Ereignisprotokoll senden. Wollen Sie einen Befehl oder ein Skript auszuführen, aktivieren Sie auf der Registerkarte Befehl das Kontrollkästchen Diesen Befehl oder dieses Skript ausführen und geben Sie den Befehl ein.

Wollen Sie die automatische Generierung von Speicherberichten festlegen, aktivieren Sie auf der Registerkarte Bericht das Kontrollkästchen Berichte generieren und wählen aus, welche Berichte der Server generieren soll. Nachdem Sie die Benachrichtigungstypen konfiguriert haben, klicken Sie auf OK, um den Schwellenwert zu speichern.

Wenn weitere Benachrichtigungsschwellenwerte konfiguriert werden sollen, klicken Sie im Bereich Benachrichtigungsschwellenwerte auf Hinzufügen. Geben Sie oben im Dialogfeld Schwellenwert hinzufügen den Prozentsatz der Kontingentgrenze ein, bei dem der Server Benachrichtigungen generieren soll. Der Standardschwellenwert für die erste Benachrichtigung liegt bei 85 Prozent.

Kontingentvorlagen konfigurieren

Sie können die Eigenschaften der vorhandenen oder von Ihnen erstellten Kontingentvorlagen jederzeit bearbeiten, wenn Sie auf der entsprechenden Vorlage einen Doppelklick ausführen. Wird eine Vorlage geändert und die Änderung abgespeichert, erscheint ein neues Fenster mit verschiedenen Optionen:

Aktualisieren: neue Einstellungen in Vorlagen auf Kontingente übernehmen, die die Vorlage verwenden.

Die gleichen Optionen stehen Ihnen zur Verfügung, wenn Sie ein automatisch erstelltes Kontingent bearbeiten. Entsprechen die Werte Verwendet und Verfügbar für einige erstellte Kontingente nicht der tatsächlichen Einstellung für Grenze, könnte die Ursache ein verschachteltes Kontingent sein. Dabei handelt es sich bei dem Kontingent, das für einen Ordner gilt, um ein restriktiveres Kontingent, das von einem seiner übergeordneten Ordner abgeleitet ist. Wechseln Sie in diesem Fall im Knoten Kontingentverwaltung zu Kontingente und wählen Sie dann den Kontingenteintrag mit dem Problem aus. Klicken Sie im Aktionsbereich auf Kontingente anzeigen, die sich auf Ordner auswirken, und suchen Sie nach Kontingenten, die auf übergeordnete Ordner angewendet sind. So können Sie identifizieren, welche Kontingente restriktive Einstellungen für das ausgewählte Kontingent haben.

Datenträgerkontingente - wie viel dürfen Anwender speichern

Klicken Sie ein Laufwerk im Explorer von Windows 7 oder Windows Server 2008 R2 mit der rechten Maustaste an und wählen Eigenschaften, so steht Ihnen die Registerkarte Kontingent zur Verfügung. Aktivieren Sie die Kontingentüberwachung, können Sie festlegen, wie viele Daten die einzelnen Benutzer auf dem Computer speichern dürfen. Klicken Sie auf Kontingenteinträge, so kann festgelegt werden, für welche Anwender Sie besondere Grenzen ziehen wollen. Alle anderen Anwender können die maximale Datenmenge speichern, die Sie auf der Hauptseite des Fensters festlegen. (cvi)