Funk im Unternehmen

WLAN-Ratgeber: Antennen richtig wählen und positionieren

08.10.2014 von Harald Karcher
Der gezielte Einsatz von Spezialantennen kann wahre Wunder in der WLAN-Versorgung bewirken. Wir stellen die verschiedenen Antennen vor und erklären, wie sie positioniert werden müssen.

Externe WLAN-Antennen sind eine starke Waffe in der Hand des Funknetzplaners: Manche Modelle eignen sich für die Nahversorgung von Hunderten gleichzeitiger Surfer in einer großen Konferenzhalle. Andere wiederum sind auf die gezielte Fernversorgung eines einzigen Gebäudes in 20 Kilometern Entfernung spezialisiert. Grob gesagt gibt es drei Obersorten:

  1. Omni-Direktionale Rundstrahlantennen: Sie verbreiten die Funkenergie ähnlich, wie eine herkömmliche Glühbirne das elektrische Licht abstrahlt: in der Form eines dicken Donuts, horizontal fast gleichmäßig über 360 Grad rundum in alle Richtungen, aber vertikal nur so hoch wie nötig.

  2. Direktionale Sektorantennen: Sie verbreiten den WLAN-Funk wie eine Taschenlampe: in der Form einer Birne, mit fast identischen Öffnungswinkeln in der Horizontalen und in der Vertikalen, zum Beispiel mit 60, 90 oder 120 Grad.

  3. Direktionale Richtantennen: Sie bündeln die Funkstrahlung viel stärker in die gewünschte Richtung, in der Form einer langen Gurke, ähnlich wie eine Fernlichttaschenlampe, mit spitzen Öffnungswinkeln ab circa 6 Grad in der Horizontalen und in der Vertikalen.

Im Gegensatz zu einer Glühbirne strahlt der WLAN-Funk auch noch durch mehrere Zimmerwände hindurch, je nach Material und Dicke des Gemäuers. Deshalb kann man ein kleines Büro oder eine kleine Wohnung in der Regel auch mit einem einzigen WLAN-Router mit eingebauter OMNI-Antenne von einem einzigen Punkt aus versorgen. Oft reicht es, den rundstrahlenden WLAN-Router an einer beliebigen Stelle einer Wohnung, am besten einigermaßen mittig, zu platzieren.

In vielen WLAN-Routern für Consumer stecken nämlich Rundstrahlantennen samt WLAN-Access-Point, DSL-Router, Modem, Firewall, Gigabit-Switch, DECT-Basis sowie Telefonanlage unter einer Haube, etwa bei vielen Fritzboxen von AVM. So eine eierlegende Wollmilchsau, die irgendwie fast alles kann, hat ihre Vorteile: Sie reduziert die Produktionskosten, aber auch die Komplexität der Installation für den Endverbraucher. Ihr Nachteil: Man muss sie nehmen, wie sie ist, mit fest verbauten Rundstrahlantennen, die aber für die meisten kleineren Wohnungen völlig ausreichen.

Ruggedized-Geräte
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Im Mobilfunk wurde die Antennentechnik zur Perfektion getrieben, weil dort sehr viele User zu versorgen sind. Acht solcher Antennentürme müssen auf dem Münchener Oktoberfest alljährlich sechs Millionen Besucher bestrahlen. Die Gesetze der Wellenausbreitung gelten aber auch für WLAN. Deshalb können WLAN-Planer viel aus diesem größten Wireless-Hotspot der Nation abschauen. Die Basis-Station steht in einem Stahlcontainer am Fuße des Antennenturmes. Bei privaten WLAN-Routern ist das alles auf die Größe einer Pralinenschachtel geschrumpft.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Bei WLAN-Routern für Consumer werden alle Funktionen in eine einzige Box geschrumpft: In einer AVM FRITZ!Box 7490 für Gigabit-WLAN 802.11ac steckt u.a. eine WLAN-Basis-Station mit 3x3-MIMO-Controller sowie drei passende Dual-Band-MIMO-Antennen. Die Antennen sind fest verbaut und strahlen rundum. Der normale Endverbraucher kann die Antennen nicht wechseln. Zwei der drei WLAN-Antennen für 2,4 und 5 GHz sitzen unter den silberfarbenen Höckern.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
WLAN-Business-Router haben oft Messing-farbige SMA-Gewinde für den Anschluss von externen Antennen. Einfache Stummel mit Rundstrahl-Charakteristik werden meist mitgeliefert. Teure Spezialantennen gibt es als Zubehör. Der WLAN-LTE-Router LANCOM 1780EW-4G im Bild zeigt außen zwei Dualband-WLAN-Antennen für 2,4 und 5 GHz. Innen sitzen zwei Multiband-Antennen für GSM, GPRS, EDGE, UMTS, HSPA sowie LTE bei 800, 1800 und 2600 MHz.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Dicker Donut: Diese einfachste Form einer WLAN-Rundstrahlantenne, ein Dipol-Draht mit halber Wellenlänge links oben im Bild, strahlt horizontal um 360 Grad und vertikal mit 78 Grad. Diese Richtungs-Verformung im Vergleich zur Sonnenform ergibt einen Antennengewinn von 2,2 dBi.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Diese flache, Donut-förmige WLAN-Wolke entsteht aus einer 3-Dipol-Array-Antenne und quetscht die Funkenergie vertikal auf 38 Grad zusammen. Aus dieser Richtungs-Verformung resultiert ein Antennengewinn von 5,8 dBi.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Im Mobilfunk werden Sektor-Antennen zur Perfektion getrieben. Hier strahlen mehrere Sektor-Antennen von der Paulskirche in das Münchner Oktoberfest-Gelände. Auch für WLAN gibt es lange, wetterfeste Outdoor-Sektor-Antennen, die den LTE-Antennen in Form und Funktion sehr ähnlich sind.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Einfache WLAN-Sektor-Antennen sind oft sehr flach gebaut: In einem Plastikgehäuse verbirgt sich dann meist eine flache Patch-Antenne.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Bei Sektor-Antennen wird die Funkausbreitung horizontal und vertikal in ganz bestimmte Winkel von circa 60 oder 90 oder 120 Grad gezwungen.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Ein dünnes Blech auf einer dünnen Plastikplatte ist oft der Kern einer 1x1-Single-Patch-Sektor-Antenne. Das hier gezeigte Modell erzeugt eine WLAN-Wolke mit Öffnungswinkeln von 70 Grad in der Horizontalen (Azimuth) und 57 Grad in der Vertikalen (Elevation). Der Antennengewinn dieser Konstruktion liegt bei 8,8 dBi.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Stark fokussierende WLAN-Richt-Antennen dienen oft der LAN-to-LAN-Vernetzung von zwei Firmen-Standorten, die bis zu 20 km voneinander entfernt sein können.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
WLAN-Richt-Antennen haben horizontal und vertikal oft sehr spitze Öffnungswinkel unter 10 Grad. Daraus kann ein hoher Antennengewinn bis über 20 dBi entstehen.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Diese 4x4-Patch-Array-Richt-Antenne hat zwei sehr ähnliche Öffnungswinkel von jeweils 20 Grad in der Horizontalen (Azimuth) und in der Vertikalen (Elevation). Daraus entsteht ein starker Antennengewinn von 18 dBi.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Durch Reflexion an Decken, Wänden und weiteren Hindernissen kommen die Wellen von zwei verschiedenen WLAN-Antennen zu unterschiedlichen Zeiten mit unterschiedlicher Qualität am Ziel an. Mittels Diversity-Verfahren pickt sich das WLAN-System blitzschnell immer die jeweils bessere Verbindung heraus
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Dieser WLAN Access Point von Symbol Technologies alias Motorola Mobility im Hotel Vier Jahreszeiten München nutzt zwei externe Antennen zur Interferenz-Reduzierung durch Diversity. Funktechnisch hängt der Kasten hier zwar ziemlich effizient, ästhetisch aber nicht ganz optimal, weil der Gast ihn sieht, wenn er in diese Ecke schaut.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Der „Netgear R7000 Nighthawk AC1900 Smart WLAN-Router“ kommt aus der Consumer- oder Semi-Profi-Ecke: Er braucht drei große, externe WLAN-Antennen, um nominal 1.300 Megabit brutto im 11ac-Modus bei 5 GHz zu schaffen.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Axel Simon und Ian Love von Hewlett-Packard demonstrierten eine weiße, runde Outdoor-Antenne, einen grauen Outdoor-Access-Point, einen weißen Indoor-AP, einen grauen WLAN-Switch und eine beigefarbene Power-over-Ethernet-Steckdose.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Robuste Outdoor-APs wie dieser von HP alias Hewlett-Packard sind gegen Wind, Sand, Regen und Schnee geschützt.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Dank Power-over-Ethernet kann man Access Points auch über das Ethernetkabel mit Strom versorgen. Hier zeigt Ian Love von Hewlett-Packard eine PoE-Dose für die Aufputz-Montage. So muss man keine gesonderte Stromleitung zum AP verlegen, was viel Geld sparen kann, wenn der AP an schwer zugänglichen Stellen montiert werden muss.
WLAN-Antennen und Access Points richtig positionieren
Viele Business-WLAN-APs und -Router haben eine Power-over-Ethernet-Buchse, so auch dieser WLAN-LTE-DSL-Router 1780EW-4G von Lancom Systems.

Will man dagegen größere Häuser, Bürogebäude, Lagerhallen, Skilifte, Fußgängerzonen, Hotels, Messen, Kongresszentren oder Hörsäle nahtlos per WLAN versorgen, dann braucht man eine gute Auswahl an Rundstrahl-, Sektor- und Richtantennen. Je nach Einsatzort müssen die Antennen sogar wind- und wetterfest sein.

Dank dieser unterschiedlichsten Bedarfslagen haben viele Profi-Access-Points gar keine fest verbauten Billigantennen, sondern Anschlüsse für externe Spezialantennen. Sie werden direkt an den Access Point (AP) geschraubt oder über Antennenkabel vom entfernten AP angesteuert.

Access Points mit externen Antennenanschlüssen geben dem Funkplaner viel größere Gestaltungs- und Optimierungsspielräume als APs mit fest verbauten Antennen.

Rundstrahlantennen für Donut-förmige WLAN-Zellen

Omnidirektionale Antennen, auch OMNIS oder Rundstrahler genannt, werden gerne mittig in Räumen oder Hallen positioniert. Im besten Falle können sie alle umliegenden WLAN-Verbraucher wie Notebooks, Tablets, Smartphones, Drucker, WLAN-Telefone oder Gabelstapler gleich gut mit dem Wireless-Funk versorgen.

OMNIS für dicke Donut-Zellen bis 3 dBi

Rundumstrahler funktionieren denkbar einfach: Hält man ein Drähtchen in der Länge eines Fingers senkrecht in die Luft und führt die Energie aus einem 2,4-GHz-WLAN-AP zu, dann entsteht rund um das Drähtchen eine WLAN-Funkzelle in der Form eines dicken Donuts.

Dicker Donut: Diese einfachste Form einer WLAN-Rundstrahlantenne, ein Dipol-Draht mit halber Wellenlänge links oben im Bild, strahlt horizontal um 360 Grad und vertikal mit 78 Grad. Diese Richtungsverformung im Vergleich zur Sonnenform ergibt einen Antennengewinn von 2,2 dBi.
Foto: Cisco

Wird das Drähtchen auch noch mit Plastik umgossen und am unteren Ende mit einem Gelenk samt SMA-Gewinde ergänzt, dann entsteht ein externer Antennenstummel, auch WLAN-Dipol-Antenne genannt. Solche Antennen haben oft einen Antennengewinn von 2,2 dBi. Es gibt sie ab drei Euro.

Mit derart einfachen Antennen kann man einen funktechnisch unkomplizierten Raum recht gut mit WLAN versorgen und mehrere WLAN-Surfer im näheren Umfeld bedienen.

OMNIS für flache Donut-Zellen bis 6 dBi

Drückt man von oben auf den Teig eines dicken Donuts, dann wird er dünner, aber sein Durchmesser nimmt zu. Die Menge des eingesetzten Teiges bleibt dabei aber unverändert.

Ähnliches klappt auch mit WLAN-Zellen, wenn man mehrere Dipol-Drähtchen in der Rundstrahlerantenne kombiniert. Der Radius der Zelle wird dadurch größer, die horizontale Reichweite nimmt also zu, aber die vertikale Höhe der Zelle nimmt ab. Der Antennengewinn steigt auf circa 4 bis 6 dBi, nur durch die bloße Änderung der Antennenkonstruktion. Die eingesetzte WLAN-Energie muss dafür nicht verändert werden, genauso wie die Menge des Teiges beim Donut-Gleichnis unverändert bleibt. Die insgesamt eingesetzte WLAN-Energie wird eben nur in die gewünschte Richtung umgelenkt.

Sektorantennen für birnenförmige WLAN-Zellen

Sektorantennen sind keine OMNI-Strahler, sondern Direktionalantennen. Sie funken horizontal und vertikal in einem ähnlich starken Winkel, etwa mit 60 oder 90 oder 120 Grad. Oft setzt man eine 90-Grad-Sektorantenne in die Ecke eines Raumes, um ihn von dort mit WLAN zu bestrahlen.

Ausstrahlung: Einfache WLAN-Sektor-Antennen sind oft sehr flach gebaut: In einem Plastikgehäuse verbirgt sich dann meist eine flache Patch-Antenne.
Foto: Lancom

Sektorantennen mit 120 Grad Strahlungswinkel kennt man auch von vielen Mobilfunkmasten unter freiem Himmel. Dort ergänzen sich oft drei Antennen mit jeweils 120 Grad zu einer 3x120=360-Grad-Rundumversorgung für GSM, UMTS und LTE.

Solche Anordnungen gibt es nicht nur für 2G-3G-4G-LTE-Masten, sondern auch für WLAN-Projekte: Drei Wireless-LAN-Antennen mit jeweils 120 Grad (oder vier mit 90 Grad oder sechs mit 60 Grad) lassen sich ebenfalls an einem Masten unter freiem Himmel oder an der Decke einer Halle zu einer lückenlosen 360-Grad-WLAN-Ausleuchtung kombinieren. Im Gegensatz zu einem einzigen 360-Grad-Rundstrahler bringt die Kombination aus mehreren Sektorantennen eine größere Reichweite. Das kann erwünscht sein, falls weit und breit nur ein zentraler Masten oder Montagepunkt zur Verfügung steht, von dem aus eine große Fläche versorgt werden muss. Viele Sektorantennen bringen typischerweise einen Gewinn von 8 bis 9 dBi.

Richtantennen für gurkenförmige WLAN-Zellen

Direktionale WLAN-Richtantennen bündeln die Funkstrahlung stärker als WLAN-Sektorantennen, so ähnlich wie das Fernlicht eines Autos viel weiter strahlt als das Abblendlicht. Die resultierenden WLAN-Zellen gleichen der Form einer Gurke, mit einem eher spitzen Öffnungswinkel ab zirka 6 Grad.

Strahler: Stark fokussierende WLAN-Richtantennen dienen oft der LAN-to-LAN-Vernetzung von zwei Firmenstandorten, die bis zu 20 Kilometer voneinander entfernt sein können.
Foto: Lancom

Stark fokussierende WLAN-Richtantennen erreichen einen hohen Antennengewinn bis über 20 dBi. Die meisten sind nur für 2,4 oder für 5 GHz geeignet.

Richtantennen werden oft zur Installation von Point-to-Point-Strecken auf Dächern oder Masten eingesetzt. So lassen sich per WLAN bis zu 20 Kilometer entfernte Firmenstandorte miteinander vernetzen.

Diversity-Antennen

In der Praxis kommen heute bei fast allen WLAN-Access-Points, aber auch bei vielen externen Antennenkonstruktionen, mindestens zwei identische Antennen zum Einsatz. Der Grund: Durch Diversity-Verfahren will man unerwünschte Interferenzen minimieren. Und das geht so:

Da die identischen Antennen räumlich etwas voneinander entfernt sitzen, werden ihre ausgestrahlten Wellen unterschiedlich stark an Decken, Wänden, Böden und Metallflächen reflektiert. Damit haben sie unterschiedlich lange Wege zum WLAN-Empfänger und kommen dementsprechend auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit unterschiedlich guter Qualität am Ziel an.

Gedoppelt: Dieser WLAN-Access-Point von Symbol Technologies alias Motorola Mobility nutzt zwei externe Antennen zur Interferenzreduzierung durch Diversity. Funktechnisch hängt der Kasten hier zwar ziemlich effizient, ästhetisch aber nicht ganz optimal, weil der Gast im Hotel ihn sieht, wenn er in diese Ecke schaut.

Das WLAN-System schaltet nun immer blitzschnell auf diejenigen Antennen um, die gerade das bessere Signal mit dem höheren Signalpegel oder mit dem besseren Signal-Rausch-Abstand alias SNR liefern können. So können Diversity-Antennen helfen, unerwünschte Interferenzeffekte zu reduzieren.

MIMO-Antennen

Access Points nach IEEE 802.11n und erst recht nach 11ac nutzen das MIMO-Multi-Connection-Multi-Antennen-Verfahren. MIMO steht für: Multiple Input Multiple Output. Dabei werden mehrere Antennen parallel zum Senden und Empfangen der Daten verwendet.

Verspricht ein WLAN-11n-AP einen Speed von brutto 450 Mbit/s, dann braucht er dazu mindestens 3x3 MIMO; das bedeutet in der Praxis: drei gesonderte Antennen. Verspricht er 600 Mbit/s, dann braucht er sogar 4x4 MIMO mit vier Antennen.

Das modernere WLAN-11ac bis 1300 Mbit/s mit stärkeren Kodierungsalgorithmen benötigt in der derzeitigen Ausbaustufe ebenfalls 3x3 MIMO, sprich drei Antennen. Künftige Speed-Steigerungen von 11ac-Access-Points sind bis 8x8 MIMO angedacht: Die brauchen dann acht WLAN-Antennen.

Dualbandantennen

Bisher haben wir aus Gründen der didaktischen Vereinfachung nur Access Points und Antennen betrachtet, die entweder nur bei 2,4 oder nur bei 5 GHz arbeiten. In der Praxis, ganz besonders im Consumer-Umfeld, gibt es aber immer mehr Dualband-Router mit komplett versteckten WLAN-Diversity-MIMO-Dualbandantennen, die beide Frequenzbänder bei 2,4 und 5 GHz bedienen können. Die meisten Privatanwender wären genervt oder überfordert, wenn sie die jeweils perfekt passenden Antennen selber auswählen und positionieren müssten. Da schrumpft man lieber alles unter eine schicke Haube in der Hoffnung, dass das günstig produzierte WLAN-Router-Massenprodukt schon einigermaßen zum Bedarf des Users passen wird.

Der professionelle Funkplaner muss dagegen selber darauf achten, dass seine externen Wireless-Antennen unter anderem auch alle Diversity- sowie MIMO- und Dualband-Fähigkeiten der eingesetzten WLAN-Access-Points unterstützen.

Outdoor-Antennen

Für raue Umgebungen gibt es auch wind- und wetterfeste Outdoor-Access-Points: etwa für den Firmenparkplatz, für die Hotelterrasse, für den Hotelstrand, für Lagerflächen und Fabrikgelände unter freiem Himmel, für Bohrinseln in der arabischen Wüste, für Windkrafträder in der kalten Nordsee oder für Baggerschiffe beim Aufschütten künstlicher Inseln vor Dubai.

In solchen Fällen kommt nicht selten das Ruggedized-Wireless-Equipment des deutschen WLAN-Herstellers Lancom Systems zum Einsatz, sagt deren Gründer und Geschäftsführer Ralf Koenzen. Es gibt bei Lancom Systems sogar APs mit eingebauter Heizung für eiskalte Regionen.

Wir müssen draußen bleiben: Axel Simon und Ian Love von Hewlett-Packard demonstrierten eine weiße, runde Outdoor-Antenne sowie einen grauen Outdoor-Access-Point.

Manchmal kann man den WLAN-AP auch im geschützten Gebäude betreiben und nur die wetterfesten WLAN-Antennen im Freien montieren. Die Antennenkabel sollten dann aber wegen der Dämpfung im Kabel so kurz wie möglich bleiben.

Außerdem müssen WLAN-Antennen und APs im Freien mit einem professionellen Blitzschutz versehen werden, damit die Blitzenergie nicht über Antennen- und Ethernet-Kabel ins Gebäude gelangen kann. Das Gleiche gilt übrigens auch für private Rundfunk- und Fernsehantennen im Freien, auch wenn sie "nur" auf dem Balkon oder vor dem Fenster an der Hauswand montiert sind. (cvi)