Router schneller machen

WLAN-Geschwindigkeit steigern - so geht´s

30.01.2016 von Thomas Rau
Ihr WLAN ist zu langsam? Bevor Sie einen neuen Router kaufen, lesen Sie lieber unsere Tipps. Damit wird Ihr WLAN wieder flott – gratis oder für kleines Geld.

Bei einem geknickten LAN-Kabel sehen Sie sofort, wo das Tempo-Problem des Heimnetzes liegt. Sogar ohne offensichtliche äußere Schäden kann man hier Fehler simpel aufspüren. Beim WLAN ist es schwieriger, Schwachstellen aufzudecken – aber mit den richtigen Tools kein Problem. Damit können Sie das Funknetz sogar sehen: Umso leichter haben Sie es dann, durch gezieltes Tuning die WLAN-Reichweite zu erhöhen. Wir stellen Tools und Tipps vor, mit denen Sie das WLAN-Tempo verbessern. Und falls die nicht reichen, können Sie mit günstiger oder sogar ausrangierter Hardware das Funknetz bequem erweitern.

WLAN-Schwachstellen aufdecken mit Heatmapper

Sie können WLAN-Geräte wie Smartphone und Tablet nur dort nutzen, wo Ihr WLAN noch mit hohem Tempo hinreicht. Doch besser ist es, wenn Sie die Funklöcher im WLAN aufdecken und dort Reichweite und Tempo verbessern.

Das Windows-Tool der Wahl dazu ist Ekahau Heatmapper, auch wenn das Programm inzwischen rund vier Jahre alt ist. Mit der Software erstellen Sie eine Heatmap Ihres WLANs. Diese Karten zeigt Ihnen anhand von Farben, wo der WLAN-Empfang wie gut ist: Grün steht für eine optimale Verbindung, Orange für eine mittlere Reichweite und Rot kennzeichnet die WLAN-Problemzonen. Wenn Sie Heatmapper von der Anbieter-Webseite herunterladen, müssen Sie sich per E-Mail registrieren. Dorthin bekommen Sie dann einen Download-Link geschickt.

Installieren Sie Heatmapper auf einem Notebook. Dabei warnt Windows vor einem Protokoll-Treiber, den das Tool mitbringt. Den brauchen Sie aber für das Programm – bestätigen Sie also die Installation. Beim ersten Start können Sie auswählen, ob Sie einen Grundriss der Wohnung in Heatmapper hinterlegen wollen. In den meisten Fällen haben Sie den aber nicht. Starten Sie also mit einem leeren Blatt. Anschließend sehen Sie links die WLAN-Router, die das Notebook erreichen kann, in der Mitte eine leere, karierte Fläche, auf der Ihre Reichweitenkarte entsteht, und rechts ein Hilfemenü. Das können Sie ausblenden, indem Sie auf den Pfeil rechts klicken.

Das Tool Heatmapper zeigt Ihnen auf einen Blick, wo WLAN-Schwachstellen liegen.

Links sind die WLAN-Router nach Signalstärke sortiert. Ganz oben sollte also idealerweise Ihr eigener Router stehen. Jetzt starten Sie mit dem Notebook einen Rundgang durch die Wohnung. Mit jedem Mausklick zeichnet Heatmapper die Signalstärke der Router an dem Punkt auf, an dem Sie aktuell stehen. Laufen Sie durch die Wohnung, und klicken Sie in regelmäßigen Abständen. Um die Messung zu beenden, führen Sie einen Rechtsklick aus. Nun färbt Heatmapper die Karte ein und Sie sehen auf den ersten Blick, wie weit das WLAN reicht – je grüner, desto besser. Auf der Karte sind auch alle WLAN-Router aufgezeichnet. Wenn Sie den Mauszeiger auf ein Routersymbol bewegen, sehen Sie die Heatmap aus dessen Sicht. Die Darstellung der Ausleuchtungskarte entspricht einem Durchschnitt aller Netze. Zum Speichern der Heatmap blenden Sie die WLAN-Liste links wieder ein und klicken auf „Take Screenshot“.

Die Heatmap-Messung bezieht sich dabei immer auf das Gerät, mit dem Sie sie durchführen. Wenn das Notebook in einem bestimmten Zimmer nur eine mäßige Verbindung zum Router hat, muss das nicht für einen anderen Laptop, das Tablet oder das Smartphone gelten. Allerdings zeigen unsere Praxistests, dass die Farbkodierung von Heatmapper sich auch auf andere Geräte übertragen lässt. Im grünen Bereich, der eine Signalstärke von -64 dBm oder besser signalisiert, erreichen auch die meisten Tablets und Smartphones eine WLAN-Qualität, die noch mit vier bis fünf Balken symbolisiert wird. Kritisch wird es bei einer Signalstärke von -85dBm oder schwächer: Dann zeigen die meisten Mobilgeräte nur einen Balken oder die Verbindung bricht sogar ab.

WLAN-Reichweite erhöhen: So geht es gratis

Nachdem Sie mit Heatmapper das WLAN analysiert haben, sollten Sie die Funklöcher beseitigen. Der erste Schritt: Aktuelle Treiber und aktuelle Firmware für WLAN-Clients und den WLAN-Router. Bei Komplett-PCs und Notebooks hilft Windows Update bei der Treibersuche beziehungsweise die Service-Seite des Systemherstellers. Eine aktuelle Router-Firmware bekommen Sie vom Hersteller.

Als Nächstes sollten Sie den Standort des Routers ändern: Die meisten Router haben Rundstrahl-Antennen. Sie senden das Funksignal relativ gleichmäßig in einer leicht geplätteten Kugelform, in einem Winkel von 90 Grad zur Antennenachse. Wollen Sie also WLAN-Clients im gleichen Stockwerk erreichen, sollten die Antennen senkrecht ausgerichtet sein. Bei WLAN-Routern mit internen Antennen wie der Fritzbox hilft Ausprobieren: Je nach gewünschter Abstrahlrichtung sollten Sie den Router horizontal oder vertikal aufstellen. Immer hilfreich: Positionieren Sie den Router im Zentrum des Bereichs, den er ausleuchten soll – und stellen Sie ihn möglichst hoch, damit sich die Funkwellen ungehindert ausbreiten können.

Die Sendeleistung des Routers sollte auf maximal stehen: Bei der Fritzbox sehen Sie die Sendestärke unter „WLAN -> Funkkanal -> Maximale Sendeleistung“.

Auch bei den WLAN-Clients können Sie tunen: Wenn Sie die WLAN-Verbindung am PC oder Notebook per USB-Stick herstellen, verwenden Sie ein Verlängerungskabel: So können Sie die Position des WLAN-Sticks für eine bessere Signalübertragung anpassen.

Und beherzigen Sie schließlich grundlegende WLAN-Tuning-Tipps: Wählen Sie einen Funkkanal, auf dem keine oder wenige andere WLANs arbeiten. Oder wechseln Sie am besten gleich mit den passenden Clients auf die weniger gestörte 5-GHz-Frequenz, sofern Ihr Router beide Frequenzen unterstützt. Den ungestörtesten Funkkanal sehen Sie mit einem Tool wie Inssider Auch mit der Fritzbox können Sie die WLAN-Umgebung analysieren: Sie zeigt Störer in einer Grafik, die Sie unter „WLAN -> Funkkanal -> WLAN-Umgebung“ finden.

Auch für die Fritzboxen gibt es externe Antennen: Sie lassen sich über die Antennensteckplätze auf der Routerplatine anschließen.
Foto: AVM

Neue Antennen: Mehr Reichweite für den Router

Bei älteren Routern können Sie sich mit einer Eigenbau-Antenne behelfen: Es gibt dafür zahlreiche Anleitungen im Internet. Allerdings hilft das nicht bei aktuellen Routern, die mehrere Antennen nutzen. Sie arbeiten nach dem Mimo-Verfahren und übertragen dabei über alle Antennen oder je nach Position der Gegenstelle nur mit derjenigen mit dem besten Signal. Auf jeden Fall sorgt die Router-Firmware dafür, wie die Antennen verwendet werden: Eine Eigenbau-Antenne stört dann.

Stattdessen können Sie bei den WLAN-Clients ansetzen und versuchen, an Notebook oder PC die Signalstärke zu erhöhen. Dazu benötigen Sie einen USB-WLAN-Stick mit Verlängerungskabel und eine selbstgebaute Reflektor-Antenne. Dazu eignen sich Metallgegenstände, die wie eine Parabolantenne geformt sind, beispielsweise ein Sieb, ein Topfdeckel oder ein Lampenschirm. Wenn Sie den USB-Stick im richtigen Abstand davor platzieren, werden dadurch die Funkwellen für einen besseren Empfang gebündelt. Den passenden Abstand finden Sie durch Probieren heraus oder über eine Formel, die Sie zusammen mit einer ausführlichen Bastelanleitung finden.

Auch die beliebten Fritzbox-Router von AVM lassen sich mit externen Antennen aufrüsten. Bei www.frixtender.de bekommen Sie Rundstrahl-Stabantennen für bestimmte Fritzbox-Modelle. Sie kosten je nach Modell und Antennengewinn zwischen 15 und rund 45 Euro. Bevor Sie Antennen bestellen, müssen Sie sich unbedingt die Platine Ihrer Fritzbox anschauen: Von der Fritzbox 7490 gibt es beispielsweise drei verschiedene Varianten. Die Stabantennen werden in Halterungen fixiert, deren Höhe vom Gehäuse der Fritzbox abhängt. Die Antennenkabel stecken Sie auf die passenden IPEX-Steckplätze der Platine und führen sie nach außen – entweder mit passenden Abstandshaltern über eine Lücke zwischen Deckel und Gehäuse des Routers oder durch die Lüftungsschlitze auf der Unterseite.

Einen alten Router als Access Point oder Repeater einsetzen

Wenn Sie einen alten Router übrighaben, können Sie auch damit die WLAN-Reichweite verbessern. Er lässt sich als Access Point oder als Repeater einsetzen. Wenn der Alt-Router als Access Point arbeitet, steht er per LAN-Kabel oder Powerline-Verbindung mit dem Haupt-Router in Kontakt und spannt an seinem Standort ein zusätzliches WLAN auf, um Geräte ins Funknetzwerk zu bringen, die sich nicht mehr oder nur mit geringer Datenrate mit dem Hauptrouter verbinden können.

Einige Router können Sie per Menüeinstellung in den Access-Point-Modus schalten – Sie finden diese Option meist in den erweiterten Einstellungen. Hat der alte Router keine passende Einstellung, müssen Sie bei ihm DHCP abstellen, damit er eine IP-Adresse vom Hauptrouter bekommt. Schließen Sie dafür den alten Router per LAN-Kabel an einen Rechner an, der nicht mit dem Heimnetz verbunden ist, und melden Sie sich im Browser-Menü an.

Bei einer Fritzbox mit aktuellem Fritz-OS gehen Sie für den Access-Point-Modus zu „Internet -> Zugangsdaten“ und wählen bei Internetanbieter „Anderer Internetanbieter“ aus. Nun markieren Sie bei „Anschluss“ die Option „Externes Modem oder Router“ und bei „Betriebsart“ den Eintrag „Vorhandene Internetverbindung mitbenutzen (IP-Client-Modus). Außerdem können Sie in den Verbindungseinstellungen die Internetgeschwindigkeit eintragen.

Ein älterer Router kann auch als WLAN-Repeater gute Dienste leisten. Allerdings unterstützen die meisten Router, die einige Jahre auf dem Buckel haben, nur das unsichere Verfahren WDS (Wireless Distribution System). Bei WDS können zwar Router unterschiedlicher Hersteller als Basisstation und Repeater zusammenarbeiten. Aber nur mit der inzwischen unsicheren Verschlüsselung WEP, weshalb Sie auf diese Variante verzichten sollten.

Deshalb haben einige Hersteller eigene Wege entwickelt: Fritzboxen von AVM, die mindestens mit Fritz-OS 5.50 laufen, können Sie als Basisstation und Repeater verbinden und dabei die Verbindung mit WPA2 schützen. Dazu legen Sie im Menü unter „WLAN -> Repeater“ den Hauptrouter als Basisstation fest. Im gleichen Menü auf dem Router, der als Repeater dienen soll, markieren Sie „Repeater“.

Eine ältere Fritzbox können Sie zusammen mit einem aktuellen Modell als Repeater einsetzen

Mehr Reichweite für kleines Geld: WLAN-Repeater und Access Point

Bringen die kostenlosen Tuning-Maßnahmen keinen Erfolg, müssen Sie in bessere WLAN-Hardware investieren. Zunächst empfiehlt sich ein WLAN-Repeater: Platzieren Sie ihn in eine Steckdose auf halber Strecke zwischen dem WLAN-Router und den Gegenstellen, die Sie per WLAN erreichen wollen. Der Repeater verlängert die Reichweite des Funksignals vom Router. Die meisten Repeater helfen über LEDs am Gehäuse, den besten Standort zu finden.

Der WLAN-Repeater sollte unbedingt auf den beiden Frequenzbändern 2,4 und 5 GHz funken: So kann er sich auf einer Frequenz mit dem Router und auf der anderen mit der Gegenstelle verbinden und dabei auf jedem Band jeweils das maximal mögliche Tempo nutzen (Crossband-Technik). Bei Repeatern, die nur 2,4 GHz beherrschen, halbiert sich die Datenrate dagegen, weil ein Datenpaket zweimal die Funkstrecke belegt.

Je nach WLAN-Geschwindigkeit kosten empfehlenswerte Dual-Band-Repeater zwischen 35 Euro für den TP-Link RE200 (maximal 433 MBit/s über 5 und 300 MBit/s über 2,4 GHz) und rund 80 Euro für den AVM Fritz-WLAN Repeater 1750E (bis zu 1300 MBit/s über 5 und 450 MBit/s über 2,4 GHz).

Um den WLAN-Repeater in ein bestehendes Funknetz einzubinden, muss er SSID und WLAN-Passwort vom Router übernehmen. Das erledigen Sie per WPS, indem Sie die entsprechende Taste am Repeater und kurz danach am Router drücken – für eine zuverlässige Verbindung sollte beide Geräte dabei möglichst nebeneinander stehen. Sie können die WLAN-Informationen auch manuell im Repeater eintragen: Dazu verbinden Sie sich per PC oder Notebook mit dem WLAN-Netz des Repeaters und rufen seine Bedienoberfläche im Browser auf.

Der Repeater zeigt die WLANs an, die er erkannt hat, und Sie markieren diejenigen, die er erweitern soll. Steht die Verbindung zum Haupt-WLAN, platzieren Sie den Repeater an seinem endgültigen Standort.

Der WLAN-Repeater verlängert nur die Reichweite des Haupt-WLANs – nicht automatisch das Tempo: Denn die Funkverbindung ist nach wie vor Stör-WLANs ausgesetzt. Stabiler wird der Kontakt zum Router, wenn Sie eine möglichst lange Strecke zwischen Router und Gegenstelle per LAN oder Powerline überwinden und erst dort, wo Sie die WLAN-Geräte nutzen, ein Funknetz aufspannen. Dazu können Sie einen Repeater als LAN-Bridge oder einen Powerline-Adapter mit Access-Point-Funktion einsetzen. Wollen Sie einen Fritz-Repeater als LAN-Brücke einrichten, laden Sie die Werkeinstellungen, indem Sie die WPS-Taste für mindestens 15 Sekunden gedrückt halten, bis alle LEDs aufblinken. Anschließend verbinden Sie einen PC per WLAN mit dem Repeater, rufen das Menü auf und gehen zu „Heimnetz-Zugang -> Zugangsart“ ändern.

Arbeitet der Repeater als LAN-Brücke, lässt sich die Reichweite des Heimnetzes per Netzwerkkabel erhöhen.

Haben Sie ein Powerline-Netzwerk, können Sie Ihr WLAN über einen Powerline-Access-Point wie den Devolo dLAN 1200+ WiFi acerweitern (Adapter für rund 130 Euro, Adapterkit für rund 190 Euro). Bevor Sie den Adapter in einer Steckdose platzieren, notieren Sie sich das am Gehäuse aufgedruckte WLAN-Passwort. Befindet sich der Adapter in der Steckdose, warten Sie rund eine Minute, bis er einsatzbereit ist. Nun drücken Sie auf einem anderen Powerline-Adapter im Heimnetz den Verschlüsselungsknopf und innerhalb von zwei Minuten das Haussymbol auf dem neuen Adapter. Er übernimmt nun das Passwort des Powerline-Netzwerkes. Anschließend verbinden Sie sich über das vorher notierte Passwort mit dem WLAN des Powerline-Adapters.

Im Werkszustand spannt der Devolo-Adapter ein WLAN mit eigener SSID und eigenem Passwort auf. Sinnvoller ist es, wenn das Adapter-WLAN das bestehende Heim-WLAN erweitert und Sie sich unter der gewohnten SSID mit dem bekannten Kennwort anmelden können. Dazu nutzen Sie die Funktion „WiFi Clone“, mit der das Powerline-WLAN die entsprechenden Informationen vom Haupt-Router bekommt. Drücken Sie dazu den Verschlüsselungsknopf mit dem Haussymbol auf der Vorderseite des Powerline-Adapters und anschließend die WPS-Taste des WLAN-Routers, dessen Zugangsdaten übernommen werden sollen. Funktioniert dieser Weg nicht, nutzen Sie das Tool dLAN Cockpit. In der Software rufen Sie das Symbol für den Powerline-Adapter auf und gehen zu „WLAN-Konfiguration -> WiFi Move“. Dort aktivieren Sie „WiFi Clone“. Anschließend müssen Sie am Router die WPS-Taste drücken, damit er die Netzwerk-Infos an den Powerline-Adapter weitergibt.

Beamforming: Neue Technik für mehr Reichweite

Ein Router sendet normalerweise in alle Richtungen mit gleicher Signalstärke: Mit unseren Tipps zur Routerplatzierung, dem Ausrichten der Antennen oder der WLAN-Verlängerung per Repeater können Sie das Signal zwar in eine Richtung verstärken. Besser geht es allerdings mit Beamforming: Dabei schaltet die Router-Firmware die Antennen so zusammen, dass das Signal genau in Richtung der Gegenstelle strahlt.

Schon jetzt nutzen viele Router Beamforming: Dabei handelt es sich um das sogenannte Implicit Beamforming, bei dem der Router die Signalstärke ausrichtet und anpasst, und zwar anhand von Datenpaketen, die bei der Übertragung verloren gegangen sind. Dieses Verfahren ist allerdings nicht standardisiert – jeder Hersteller entwickelt es in Eigenregie. Obwohl es auch dann funktioniert, wenn es die Gegenstelle nicht unterstützt, haben Sie keine Garantie, dass sich dadurch die Verbindung tatsächlich verbessert.

Deshalb setzen aktuelle Router auf Explicit Beamforming:Diese Technik ist Teil des derzeitigen WLAN-Standards 802.11ac. Dabei sendet der Router spezielle Datenpakete an die Gegenstelle, um die Funkbedingungen zu testen. Durch die zurückgesendeten Pakete erkennt der Sender, wie er seine Antennen für optimales Beamforming einstellen muss. Dazu legt er gezielt Sendeleistung und Sendezeitpunkt der einzelnen Antennen fest, um das beste Signal in die Richtung der Gegenstelle zu schicken.

Explicit Beamforming ist auch die Grundlage für MU-Mimo. Dabei kann ein Router mehrere Gegenstellen gleichzeitig mit Daten versorgen. Bisher konnte eine Übertragung an eine zweite Gegenstelle erst erfolgen, wenn die an die erste beendet war. Der Vorteil: Der gleichzeitige Datentransfer läuft schneller ab, dadurch wird der Funkkanal auch rascher wieder frei. Davon profitieren sowohl langsame 11ac-Geräte mit nur einer Antenne, zum Beispiel Smartphones und Tablets, weil sie der Router gleichzeitig bedienen kann und sie schneller wieder in einen Stromsparmodus wechseln können. Aber auch schnelle 11ac-Geräte gewinnen, weil die langsamen Gegenstellen den Funkkanal nicht mehr so lange belegen. Der Nachteil: Sowohl Router wie auch die WLAN-Clients müssen MU-Mimo beziehungsweise Explicit Beamforming unterstützen.

(PC-Welt/ad)