Schwachstelle im PDF-Reader wird ausgenutzt

Windows XP und Server 2003 - Microsoft warnt vor Sicherheitslücke

28.11.2013 von Benjamin Schischka
Wer noch Windows XP oder Windows Server 2003 einsetzt, sollte seinen PDF-Reader aktualisierten. Microsoft warnt aktuell vor einer entsprechenden Sicherheitslücke.

Wie Microsoft mitteilt, gibt es eine Lücke in beiden Betriebssystemen, welche Hacker zum Ausführen schadhaften Codes im Kernel-Modus verwenden könnten. Es sei Angreifern möglich, ungefragt Programme zu installieren oder Daten zu löschen. Außerdem können sie neue Nutzer mit Admin-Rechten anlegen. Microsoft arbeitet eigenen Aussagen nach mit seinen Partnern bereits an einer Lösung. Ob es zum nächsten Patch-Day oder schon vorher ein Sicherheitsupdate geben wird, ist aber noch nicht klar.

Wie der Microsoft-Partner Fireeye erklärt, nutzt die Lücke eine Schwachstelle im Adobe Reader aus. Wer noch die Version 9.5.4, 10.1.6, 11.0.02 oder älter nutzt, sollte dringend die neueste Version des Adobe Reader installieren. Wer das tut, sei nicht mehr durch die Sicherheitslücke in Windows XP gefährdet, heißt es bei Fireeye. Denn mittlerweile hat Adobe die besagte Schwachstelle behoben. Alternativ können Sie natürlich auch auf eine neuere Windows-Version umsteigen - wenngleich diese Lösung auch deutlich aufwändiger und teurer ist.

Eine weitere Möglichkeit, sich gegen die Angreifer zu wappnen, besteht darin, die Datei NDProxy.sys zu löschen oder den dazugehörigen Dienst auf null.sys umzuleiten. Das kann jedoch zu Problemen mit RAS- und VPN-Diensten führen. Wie Sie die Datei umleiten, lesen Sie in den "Suggested Actions" auf der Microsoft-Hilfeseite zu diesem Thema. (PC Welt/mje)

Bildergalerie:
XP immer noch stark im Markt
Hier die Verbreitung des XP-Betriebssystem im Jahr 2013, wie sie von der Seite Netmarketshare.com gesehen wird.
Marktführer negativer Art
Windows XP ist führend – jedenfalls was die Infektionsrate angeht. Diese Aufstellung stammt aus dem Microsoft Security Intelligence Report Nr. 14 und ist nach Betriebssystemen und Service Packs aufgeschlüsselt (Stand 4. Quartal 2012).
Gepatcht, ungepatcht
Die Unterschiede sind gewaltig: Hier der Vergleich zwischen einem ungepatchten Betriebssystem (hier Windows 7), einem System mit eingespielten Patches und eines mit Sicherheitssoftware und Patches.
End of Support
Die letzte Version, die definitiv nicht mehr weiterentwickelt und ab dem nächsten Jahr auch nicht mehr unterstützt wird: Windows XP mit dem Service Pack 3.
Booten und warten
Der Start eines XP-Systems kann auch auf schneller Hardware eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Windows 7 und besonders Windows 8 sind deutlich schneller.
XPs Schicksalstag
Das ist mit dem 8. April 2014 endgültig vorbei: Updates, Patches oder Support werden für Windows XP dann nicht mehr gewährt.
Altbacken
Es sind nicht unbedingt die aktuellsten Programme, die unter Windows XP laufen: Der Internet Explorer kann nur bis zur Version 8 auf den XP-Systemen zum Einsatz kommen.
Web-Verwirrung
So endet es leider manchmal, wenn veraltete Software zum Einsatz kommt: Der Internet Explorer 8 unter Windows XP hat mit aktuellen Web-Seiten oftmals so seine Probleme.
Virtualisiert
Genau wie der Hyper-V unter Windows 8 muss auch Virtual PC – die Virtualisierungslösung, die den XP-Modus möglich macht – als Windows-Funktion installiert und aktiviert sein.
Helpdesk inklusive
Wer alte Anwendungen mit Hilfe des XP-Modus auf seinem Windows 7-System benutzen will, wird durch den Installationsassistenten in die Bedienung eingeführt.
Wie in alten Zeiten
Der „Seamless-Modus“ und eine Einstellung bei Virtual PC machen es möglich: Die alten Anwendungen aus dem virtuellen XP-System werden auch im Startmenü unter Windows 7 angezeigt.
Office virtuell
Microsoft-Office-Anwendung als virtualisierte Lösung auf dem Windows-7-Desktop: Hier zeigt sich gleich das Sicherheitscenter des XP-Systems, denn hier arbeitet ein komplettes altes Betriebssystem mit allen Sicherheitslücken in der virtuellen Maschinen.
Nutzer steuern
Verhasst unter Vista, gut integriert unter Windows 7: Die Benutzerkontensteuerung ist eine Einrichtung, die dazu beträgt, dass die modernen Windows-Systeme deutlich sicherer sind als Windows XP es je war.
Neues Feature unter der Haube
Die Datenausführungsverhinderung (DEP – Data Execution Prevention) gehört zu den Sicherheitsmechanismen, die seit Windows 7 unterstützt werden.