Windows 7 Praxis

Windows XP Mode installieren, verteilen und einsetzen

17.09.2010 von Thomas Joos
Bei der Virtualisierung in Unternehmen oder der Migration zu Windows 7 spielt der Windows XP Mode eine wichtige Rolle. Anwender können so vollkommen transparent mit älteren Anwendungen arbeiten. Dieser Workshop beschäftigt sich mit Installation und Praxiseinsatz.

Der Windows XP Modus - kurz: XP Mode - bietet einen virtuellen Computer auf Windows-XP-Basis, der allen Windows-7-Nutzern mit den Editionen Professional, Enterprise und Ultimate zur Verfügung steht. Durch eine spezielle Erweiterung erscheinen alle Programme, die Sie im virtuellen Windows-XP-Computer installieren, im Startmenü des Windows-7-Host-Systems. Anwender können auf diese Weise sehr leicht und vollkommen transparent mit älteren Anwendungen arbeiten.

Voraussetzungen und vorbereitende Maßnahmen

Windows XP Mode ist eine echte Alternative zur Infrastruktur für virtuelle Desktops (Virtual Desktop Infrastructure, VDI): Diese arbeitet üblicherweise zusammen mit Hyper-V und den Remote-Desktop-Diensten oder der Microsoft Enterprise Desktop Virtualization (MED-V) aus dem Microsoft Desktop Optimization Pack (MDOP)

Windows XP Mode basiert auf Windows Virtual PC, dem Nachfolger von Virtual PC 2007. Wollen Sie den Windows XP Mode einsetzen, sollten Sie Virtual PC 2007 - falls vorhanden - unter Windows 7 deinstallieren. Bereits vorhandene virtuelle Maschinen lassen sich auch in der neuen Version einsetzen. Nur die neue Version kann Anwendungen so für den Anwender darstellen, als ob sie lokal installiert sind, auch wenn sie in Virtual PC laufen.

Die Unterstützung von USB-Geräten ist jetzt in Virtual PC effizienter möglich als noch in den Vorgängerversionen. Windows XP Mode steht jeweils in einer 32-Bit- und einer 64-Bit-Version zur Verfügung, der virtuelle PC von Windows XP Mode ist aber immer ein 32-Bit-System.

Bildergalerie:
Windows XP Mode in der Praxis
Bei der Virtualisierung in Unternehmen oder der Migration zu Windows 7 spielt der Windows XP Mode eine wichtige Rolle. Anwender können so vollkommen transparent mit älteren Anwendungen arbeiten. Dieser Workshop beschäftigt sich mit Installation und Praxiseinsatz.
Windows XP Mode in der Praxis
Installieren des Windows XP Mode.
Windows XP Mode in der Praxis
Einrichten des Windows XP Mode.
Windows XP Mode in der Praxis
Vor der Verteilung gilt des den XP Mode entsprechend vorzubereiten.
Windows XP Mode in der Praxis
Der Desktop des XP Mode.
Windows XP Mode in der Praxis
Das Starten von virtuellen Anwendungen unter Windows 7.
Windows XP Mode in der Praxis
Anpassen der Einstellungen für Windows XP Mode.
Windows XP Mode in der Praxis
Das Verwenden von USB-Geräten in Windows XP Mode.
Windows XP Mode in der Praxis
Mit VMLite können Sie den XP Mode in der Windows 7 Home Edition realisieren.
Windows XP Mode in der Praxis
Aktivieren von automatischen Updates in Windows XP.
Windows XP Mode in der Praxis
Anwendungen lassen sich aus dem MED-V auch direkt in Windows 7 aufrufen.
Windows XP Mode in der Praxis
Windows-XP-Desktops über MED-V zentral verwalten

Zur Installation sollte der Prozessor des physischen Hosts die Hardwarevirtualisierung von AMD und Intel unterstützen, ähnlich wie bei Hyper-V. Ist das bei Ihnen nicht der Fall, können Sie auf der Seite zum Download des Windows XP-Modus noch das entsprechende Update herunterladen. Dies hebt die Hardwarebeschränkung auf.

Auch bei vorhandener Hardwareunterstützung ist diese in vielen Fällen deaktiviert. Sie sollten vor der Installation des Windows XP Mode diese Unterstützung im Bios des Rechners aktivieren, falls Ihr System die Option bietet.

Das Host-System benötigt beim Einsatz von Windows XP Mode mindestens 2 GByte RAM, bei einem 64-Bit-Host-System benötigen Sie mindestens 3 GByte RAM. Auf der lokalen Festplatte müssen noch wenigstens 15 GByte frei sein. Ist das nicht der Fall, können Sie Windows XP Mode nicht installieren.

Installation des Windows-XP-Modus

Die Installation des Windows XP-Modus im Schnelldurchlauf erfolgt so:

1. Laden Sie die Installationsprogramme für Windows Virtual PC und Windows XP Mode von der Windows-Virtual-PC-Website herunter.

2. Installieren Sie Windows XP Mode, indem Sie auf die Datei WindowsXPMode_nn-NN.exe doppelklicken (nn-NN steht für den Gebietsschemacode, z. B. de-DE).

3.Installieren Sie Windows Virtual PC, indem Sie wahlweise auf die Datei Windows6.1-KB958559-x86.msu oder Windows6.1-KB958559-x64.msu klicken.

4. Starten Sie den Computer neu.

5. Klicken Sie nach dem Neustart des Computers auf Start/Alle Programme/Windows Virtual PC/Windows XP Mode.

Setup: Installieren Sie zunächst den heruntergeladenen Windows XP Mode auf Ihrem System.

Führen Sie nachfolgend den Assistenten aus. Achten Sie darauf, sich das Kennwort zu merken, das Sie während des Setup-Vorgangs eingeben. Sie benötigen es für die Anmeldung beim virtuellen Computer. Das Kennwort entspricht nicht der Anmeldung am lokalen Windows-7-Computer.

XP-Mode verteilen und automatisiert installieren

Wie eben erwähnt, können Sie den XP Mode direkt auf einem System installieren oder per Windows Server Update Services verteilen. Folgende Herangehensweise ist ebenso möglich: Wollen Sie den Modus auf mehreren Rechnern bereitstellen, bietet es sich an, auf einem Testrechner die Installation und Einrichtung durchzuführen und die virtuelle Maschine dann auf die anderen Rechner zu verteilen.

Große Unternehmen verwenden zum Verteilen von Windows XP Mode auf vielen Rechnern am besten das Tool Microsoft Enterprise Desktop Virtualization (MED-V) (siehe unten). Microsoft bietet neben einer Anleitung zum Deployment von Windows XP Mode auch Skripts an. Mit diesen können Sie den Modus unbeaufsichtigt und automatisiert installieren. Enthalten sind die beiden Skripts InstallWindowsVirtualPC.wsf und InstallAndCreateWindowsXPMode.wsf:

• Mit InstallWindowsVirtualPC.wsf können Sie Windows Virtual PC unbeaufsichtigt installieren. Verwenden Sie dazu den Befehl cscript InstallWindowsVirtualPC.wsf -p:<Pfad zur MSU-Datei> in einer Eingabeaufforderung mit Admin-Rechten.

• Mit InstallAndCreateWindowsXPMode.wsf -p:<Pfad zur Windows XP Mode .exe file> [-i:<Installationspfad>] installieren Sie den Windows XP Mode über eine Eingabeaufforderung mit Admin-Rechten.

cscript CreateVirtualMachine.wsf -p:<.vhd-Datei> -vn:<Name der virtuellen Maschine> erstellt eine neue virtuelle Maschine mit der entsprechenden .vhd-Datei, die Sie vorbereiten können.

Einrichten und vorbereiten

Zur Verteilung können Sie auch einfach Windows XP einmal einrichten, den virtuellen Computer mit Sysprep für die Verteilung vorbereiten und dann die .vhd-Datei auf die anderen Computer verteilen und in Virtual PC einbinden.

Einrichtung: Nach erfolgreicher Installation wird XP Mode eingerichtet.

Damit Sie Windows XP Mode nutzen können, müssen Sie neben der .vhd-Datei auch Virtual PC auf den Rechnern installieren. Sie finden die .vhd-Datei für Windows XP Mode im Verzeichnis %ProgramFiles%\Windows XP Mode. Die Datei hat die Bezeichnung Windows XP Mode base.vhd.

Wenn Sie die Einstellungen der virtuellen Maschine ändern und zusätzliche Anwendungen installieren, legt Windows XP Mode eine differenzierende Festplatte an, die auf der originalen Festplatte aufbaut. Diese findet sich im Verzeichnis C:\Users\<Benutzername>\AppData\Local\Microsoft\Windows Virtual PC. Hier liegen auch die Einstellungen der virtuellen Maschine.

Wollen Sie Windows XP Mode deinstallieren, müssen Sie diese Dateien manuell löschen; das gilt auch dann, wenn Sie Vorgängerversionen wie Beta oder RC einsetzen. Für Testzwecke müssen Sie Windows XP Mode auf einem physischen Computer installieren; eine Testumgebung in einer virtuellen Maschine ist nicht möglich.

Konfigurieren und für Verteilung vorbereiten

Bestätigen Sie bei der Installation einfach alle Fenster und installieren Sie nach der Installation von Windows XP Mode schließlich Virtual PC auf dem Rechner. Nach der Installation startet der Einrichtungsassistent für Windows XP. Sie legen das Kennwort des Benutzers sowie das Updateverhalten des virtuellen Computers fest.

Bei der Einrichtung können Sie bestimmen, ob beim Start automatisch eine Anmeldung des Rechners erfolgen soll. Alternativ müssen Sie sich manuell am Windows-XP-Rechner anmelden. Alle Einstellungen betreffen nur die virtuelle Maschine, der Windows-7-Rechner ist davon nicht betroffen. Wollen Sie nicht die Festplatte von Windows XP Mode nutzen, sondern eine eigene erstellen, müssen Sie über eine separate Windows-XP-Lizenz oder über einen Softwarevertrag mit Microsoft verfügen.

Damit Anwendungen in dieser Maschine ebenfalls im Startmenü von Windows 7 auftauchen, müssen Sie in der virtuellen Maschine das Update für Windows XP SP3 zum Aktivieren von RemoteApp installieren. Im Windows XP Mode ist diese Aktualisierung bereits vorhanden.

Präparieren: Vor der Verteilung ist der XP Mode entsprechend vorzubereiten.

Bevor Sie Windows XP - auch Windows XP Mode oder dessen Festplatte - im Netzwerk verteilen, sollten Sie das Betriebssystem noch von persönlichen Einstellungen bereinigen, indem Sie die Systemvorbereitungs-Tools für Windows XP SP3 von Microsoft benutzen:

1. Laden Sie die Datei deploy.cab herunter.

2. Entpacken Sie den Inhalt in das Verzeichnis C:\Sysprep.

3. Rufen Sie sysprep.exe auf.

4. Wählen Sie Don’t reset grace period for activation and Use Mini-Setup.

5. Klicken Sie auf Reseal.

Sie benötigen Sysprep nur dann, wenn Sie Windows XP Mode auf einem Rechner installieren, vorkonfigurieren und dann die .vhd-Datei des Computers auf andere Rechner verteilen wollen.

Mit dem XP-Modus arbeiten

Nach der Einrichtung steht der virtuelle Computer schließlich auf der Arbeitsstation zur Verfügung, und Sie können mit dem Computer arbeiten. Die lokalen Laufwerke des Host-PCs sehen Sie im Windows-Explorer unter Windows XP. So können Sie etwa Daten austauschen. Systemdateien der Anwendung liegen nur in der virtuellen XP-Maschine, während Sie Daten auch auf Ihren herkömmlichen Laufwerken speichern können.

Wie von Windows XP gewohnt: der Desktop des XP Mode.

Wenn Sie auf dem virtuellen Windows-XP-Computer eine Anwendung installieren, finden Sie diese auch im Startmenü Ihres Windows-7-Computers über Alle Programme/Windows Virtual PC/Windows XP Mode-Anwendungen. Sie können die Verknüpfungen beliebig im Startmenü oder auf dem Desktop anordnen. Starten Anwender eine solche Anwendung, arbeiten sie mit dem Programm genauso, als ob diese lokal installiert ist. Es ist nicht notwendig, vorher die virtuelle Maschine zu starten. Die Anwender müssen keinerlei Aufgaben mit Virtual PC durchführen. Die Arbeit mit dem Computer und den Anwendungen ist vollkommen transparent. Selbst Popups und Fehlermeldungen erscheinen unter Windows 7.

Als wär’s ein Stück von ihm: virtuelle Anwendungen unter Windows 7 starten.

Neben dem Desktop können Anwender auch nur mit den einzelnen Programmen von Windows XP Mode arbeiten. Diese lassen sich maximieren und verhalten sich im Fenstermodus so, als ob die Anwendung unter Windows 7 installiert ist.

Daten lassen sich von Programmen in Windows XP Mode auch auf Windows-7-Laufwerken speichern und so von der üblichen Datensicherung berücksichtigen. USB-Laufwerke oder andere Geräte können Sie über das Menü USB in der virtuellen Maschine vom physischen Host auf die virtuelle Maschine durchschleifen.

Sie können entweder mit einer installierten Applikation oder mit dem kompletten Desktop von Windows XP Mode arbeiten. Beides gleichzeitig ist nicht möglich. Die Installation von Anwendungen erfolgt durch eine herkömmliche Installation innerhalb der virtuellen Maschine. Damit installierte Anwendungen der virtuellen Maschine im lokalen Startmenü unter Windows 7 angezeigt werden, sorgt die Funktion Integrationsfeature für die entsprechende Verbindung. Wenn Sie unter Virtual PC weitere Betriebssysteme installieren, zum Beispiel Windows Vista oder einen Windows-7-Testrechner, werden auch die hier installierten Anwendungen im Startmenü auf dem Host angezeigt.

Windows XP Mode in der Praxis

Das Betriebssystem des Windows XP Mode ist Windows XP Professional SP3, eine Domänenaufnahme ist also möglich, aber nicht automatisch vorhanden. Achten Sie darauf, dass Sie die entsprechende Aktualisierung für Windows XP auf dem Computer installieren müssen. Der Name und die Domänenmitgliedschaft des Computers lassen sich anpassen, unabhängig vom installierten Host; das gilt auch für die Netzwerkverbindungen.

Verfügt der lokale Computer über eine Internetverbindung, können Sie diese auch auf dem virtuellen Computer nutzen. Neben dem Standardbenutzer lässt sich an der virtuellen Maschine zudem problemlos ein Domänenbenutzer anmelden. Sie können Benutzeranmeldedaten für Windows XP Mode speichern. Wollen Sie die Daten löschen, können Sie das über die Einstellungen der virtuellen Windows-XP-Maschine erledigen.

Individualisieren: die Einstellungen für Windows XP Mode anpassen.

Sie können den virtuellen Computer beliebig konfigurieren und an die Bedürfnisse des Windows-7-Anwenders anpassen. Beendet ein Anwender den virtuellen Computer, versetzt sich dieser in den Ruhezustand. Windows schreibt den Inhalt des Arbeitsspeichers auf die Festplatte und schaltet den Rechner dann aus. Beim Neustart weckt Windows den Computer aus dem Ruhezustand, und dieser steht genauso zur Verfügung wie vor dem Beenden.

Wollen Sie Einstellungen des virtuellen Computers ändern, müssen Sie diesen herunterfahren, Änderungen vornehmen und dann wieder starten. Die Änderungen sind dann künftig implementiert. Die meisten Einstellungen für den virtuellen Computer lassen sich nicht während des Ruhezustands anpassen. Nach dem Herunterfahren können Sie die Einstellungen ändern, indem Sie im Startmenü Alle Programme/Windows Virtual PC/Windows Virtual PC aufrufen, die virtuelle Maschine markieren und auf Einstellungen klicken.

Arbeiten Sie mit Anwendungen in Windows XP Mode, sollten Sie auch auf dem virtuellen Computer einen Virenschutz installieren. Liegen Ihre Daten auf den herkömmlichen Laufwerken, die bereits virengeschützt sind, benötigen Sie keinen Virenschutz, wenn Sie mit herkömmlichen Anwendungen arbeiten. Doch wenn Sie produktiv mit Windows XP Mode arbeiten, schadet ein zusätzlicher Virenschutz sicherlich nicht.

Geht doch: Ältere USB-Geräte per Windows XP Mode verwenden.

Funktioniert eine Hardware unter Windows 7 nicht, wie zum Beispiel ältere Scanner, können Sie USB-Geräte zum virtuellen Windows-XP-Computer umleiten. In diesem Fall installieren Sie den 32-Bit-Treiber für Windows XP in der virtuellen Maschine, lassen das USB-Gerät durchschleifen und können das Gerät und die dazu notwendigen Anwendungen dann problemlos weiternutzen.

VMLite - Windows XP Mode für Windows 7 Home Edition

Anwender mit der Windows 7 Home Edition bleiben bei der Nutzung des Windows XP Mode außen vor. Hier setzt ein Tool an, das den Windows XP Mode über die Freeware-Virtualisierungslösung VirtualBox in Windows 7 Home Edition integrieren kann.

Nützliches Tool: Mit VMLite können Sie den XP Mode in der Windows 7 Home Edition realisieren.

VMLite erweitert VirtualBox um einige zusätzliche Netzwerktreiber und Einstellungen. Dies erlaubt es, Anwendungen im Windows XP Mode in das Windows-7-Startmenü zu einzubinden. Der Vorteil von VMLite ist, dass Sie den Modus auch in einer virtuellen Maschine testen können. Sie virtualisieren dann sozusagen in einer virtuellen Maschine ein virtuelles Windows XP.

Gehen Sie zur Integration des VMLite Windows XP Mode folgendermaßen vor:

1. Laden Sie das Tool VMLite herunter. Sie müssen sich dazu einmal registrieren, der Download ist aber kostenlos.

2. Laden Sie sich auch die ausführbare Datei für den Windows XP Mode herunter.

3. Nach dem Download installieren Sie die VMLite-Datei auf dem Rechner. Hier müssen Sie nur einige Fenster bestätigen.

4. Während der Installation erscheint die Meldung, dass auf dem Computer Treiber installiert werden. Bestätigen Sie diese Meldungen.

5. Nach dem Abschluss der Installation startet der Einrichtungsassistent. Sie können entweder dem Tool den Download überlassen oder die Datei selbst auswählen.

Der Assistent kann zwar den Windows XP Mode selbst bei Microsoft herunterladen, einfacher und schneller ist aber der manuelle Download, insbesondere wenn Sie die Datei öfters verwenden und nicht jedes Mal herunterladen wollen. Im Assistenten können Sie die Datei selbst auswählen.

XP-Mode mit VMLite einrichten

Sie müssen während der Einrichtung einmalig das Kennwort für den Windows XP Mode eingeben. Dieses benötigen Sie später aber nicht mehr. Wenn Sie das Installationsverzeichnis abändern, müssen Sie den entsprechenden Ordner vor der Installation manuell anlegen, da Sie ansonsten eine Fehlermeldung erhalten.

Sicherheitshalber: Aktivieren Sie die automatischen Updates in Windows XP.

Als Nächstes wählen Sie aus, ob der virtuelle Windows-XP-Computer ebenfalls mit Updates versorgt werden soll. Da es sich beim Windows XP Mode um einen ganz normalen Windows-XP-Computer handelt, sollten Sie diesen auch mit automatischen Updates versorgen.

Anschließend integriert VMLite den Windows XP Mode, und Sie können diesen über die Verknüpfung verwenden. Programme, die sich in Windows XP installieren, sind im Startmenü von Windows 7 verfügbar, genauso wie beim echten Windows XP Mode.

Die Verknüpfungen finden Sie unter Windows 7 über Alle Programme/VMLite Workstation und VMLite XP Mode Applications. Sie können die Verknüpfungen natürlich auch im Startmenü oder in der Taskleiste und auf dem Desktop integrieren.

Auf der Website von VMLite finden Sie die Datei VMLiteWorkstationPluginSetup.exe, die neben dem Windows XP Mode auch weitere virtuelle Computer auf Basis von VirtualBox unterstützt.

MED-V - Alternative für große Unternehmen

Mit dem Microsoft-Enterprise-Desktop-Virtualization-Tool aus dem MDOP können Unternehmen komplette virtuelle Computer mit Windows 2000 oder Windows XP im Unternehmen bereitstellen. MED-V geht bei der Virtualisierung einen Schritt weiter und bietet zum Beispiel auch Richtlinien, eine zentrale Verwaltungskonsole und die Anbindung an Windows-7-Domänen.

Ohne Umschweife: Anwendungen lassen sich aus dem MED-V auch direkt in Windows 7 aufrufen.

Einfach ausgedrückt handelt es sich bei MED-V um einen zentral verwalteten Windows XP Mode für Active-Directory-Domänen bis zu 5000 Clients mit allen Vorteilen des Windows XP Mode und einigen sehr interessanten Erweiterungen.

Die virtuellen Windows-XP-Computer lassen sich so konfigurieren, dass sich Anwender am Active Directory authentifizieren müssen, genauso wie an normalen PCs. Auf diese Weise kann man dann zudem Gruppenrichtlinien auf virtuelle Computer anwenden, Applikationen automatisch installieren und eine Verbindung mit dem Netzwerk aufbauen. Auch spezielle Richtlinien, die Sie mit MED-V verteilen, unterstützen diese Computer.

Unter Kontrolle: Windows-XP-Desktops über MED-V zentral verwalten.

Für Anwender ist der Betrieb also vollkommen transparent, es sind keine Schulungen notwendig, und der Umgang ist sehr leicht. Im Gegensatz zum Windows XP Mode verfügt MED-V über eine zentrale Verwaltungskonsole und die Möglichkeit, virtuelle Computer automatisch zu installieren, und zwar über Netzwerk, DVD, USB-Stick oder eine Webseite. Außerdem lassen sich Richtlinien hinterlegen, die über die Möglichkeiten von Gruppenrichtlinien hinausgehen. Zudem ist diese Lösung Active Directory-basiert, während der Windows XP Mode auf einer alleinstehenden virtuellen Maschine aufbaut. (mje)