Microsoft Security Essentials

Windows XP: Microsoft verspricht längere Unterstützung mit Anti-Malware-Signaturen

16.01.2014 von Benjamin Schischka
Obwohl am 8. April Schluss mit dem XP-Support ist, will Microsoft nun doch weiter Sicherheitsupdates bieten - zumindest für Security Essentials. Zuerst sollte auch der Virenschutz aus Redmond für XP eingestellt werden.

Anfang Januar wurde bekannt, dass Microsoft sein kostenloses Antiviren-Programm Security Essentials (MSE) einstellen will - zumindest für Windows XP. Denn XP bekommt ab dem 8. April keine Updates mehr. Ab diesem Datum wollten die Redmonder ihr Security Essentials für XP-Nutzer nicht mehr zum Download bereitstellen. Nicht ganz klar war, ob es ab dem 8. April noch MSE-Updates für XP-Nutzer geben werde. Im Technet-Blog hat Microsoft nun aber klargestellt, das es bis zum 14. Juli 2015 Updates für die Antimalware-Signaturen für XP-User geben wird. Das betrifft alle XP-Nutzer, die Microsoft Security Essentials nutzen. Business-Kunden mit Windows XP erhalten nun länger Sicherheitsupdates für System Center Endpoint Protection, Forefront Client Security, Forefront Endpoint Protection und Windows Intune.

Microsoft betont aber, dass dieses Datum keine Auswirkung auf das Support-Ende von XP hat. Nach wie vor wird der Support am 8. April 2014 sein Ende finden - zumindest für Windows XP (siehe auch Ende des XP-Supports: So gelingt der Umstieg auf Windows 8.1).

Die Update-Verlängerung soll den Nutzern etwas mehr Zeit gewähren, die sie für die Organisation des Umzugs auf eine neue Windows-Version benötigen. Gleichzeitig warnt Microsoft, dass die Effizient von Antiviren-Programmen auf veralteten Betriebssystem limitiert ist. Als Grundlage zu einem guten Schutz sollte stets ein aktuelles Betriebssystem dienen.

Wer XP noch über den 8. April hinaus die Treue halten will, muss nicht zwingend MSE einsetzen. Auch andere Anbieter, etwa Kaspersky, haben über den 8. April hinausgehende Sicherheitsupdates für ihre Antiviren-Lösung versprochen. Doch rät auch Kaspersky zu einem Windows-Update - am besten auf eine 64-Bit-Version. (PC Welt/mje)

Sicherheitsrisiko Windows XP -
XP immer noch stark im Markt
Hier die Verbreitung des XP-Betriebssystem im Jahr 2013, wie sie von der Seite Netmarketshare.com gesehen wird.
Marktführer negativer Art
Windows XP ist führend – jedenfalls was die Infektionsrate angeht. Diese Aufstellung stammt aus dem Microsoft Security Intelligence Report Nr. 14 und ist nach Betriebssystemen und Service Packs aufgeschlüsselt (Stand 4. Quartal 2012).
Gepatcht, ungepatcht
Die Unterschiede sind gewaltig: Hier der Vergleich zwischen einem ungepatchten Betriebssystem (hier Windows 7), einem System mit eingespielten Patches und eines mit Sicherheitssoftware und Patches.
End of Support
Die letzte Version, die definitiv nicht mehr weiterentwickelt und ab dem nächsten Jahr auch nicht mehr unterstützt wird: Windows XP mit dem Service Pack 3.
Booten und warten
Der Start eines XP-Systems kann auch auf schneller Hardware eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Windows 7 und besonders Windows 8 sind deutlich schneller.
XPs Schicksalstag
Das ist mit dem 8. April 2014 endgültig vorbei: Updates, Patches oder Support werden für Windows XP dann nicht mehr gewährt.
Altbacken
Es sind nicht unbedingt die aktuellsten Programme, die unter Windows XP laufen: Der Internet Explorer kann nur bis zur Version 8 auf den XP-Systemen zum Einsatz kommen.
Web-Verwirrung
So endet es leider manchmal, wenn veraltete Software zum Einsatz kommt: Der Internet Explorer 8 unter Windows XP hat mit aktuellen Web-Seiten oftmals so seine Probleme.
Virtualisiert
Genau wie der Hyper-V unter Windows 8 muss auch Virtual PC – die Virtualisierungslösung, die den XP-Modus möglich macht – als Windows-Funktion installiert und aktiviert sein.
Helpdesk inklusive
Wer alte Anwendungen mit Hilfe des XP-Modus auf seinem Windows 7-System benutzen will, wird durch den Installationsassistenten in die Bedienung eingeführt.
Wie in alten Zeiten
Der „Seamless-Modus“ und eine Einstellung bei Virtual PC machen es möglich: Die alten Anwendungen aus dem virtuellen XP-System werden auch im Startmenü unter Windows 7 angezeigt.
Office virtuell
Microsoft-Office-Anwendung als virtualisierte Lösung auf dem Windows-7-Desktop: Hier zeigt sich gleich das Sicherheitscenter des XP-Systems, denn hier arbeitet ein komplettes altes Betriebssystem mit allen Sicherheitslücken in der virtuellen Maschinen.
Nutzer steuern
Verhasst unter Vista, gut integriert unter Windows 7: Die Benutzerkontensteuerung ist eine Einrichtung, die dazu beträgt, dass die modernen Windows-Systeme deutlich sicherer sind als Windows XP es je war.
Neues Feature unter der Haube
Die Datenausführungsverhinderung (DEP – Data Execution Prevention) gehört zu den Sicherheitsmechanismen, die seit Windows 7 unterstützt werden.