Windows Vista: Oberfläche modifizieren

15.12.2006 von Martin Kuppinger
Die Oberfläche von Windows Vista mit den Hintergrundbildern, der groß angezeigten Uhr, dem Zugriff auf Schlagzeilen und vielen anderen Änderungen ist gewöhnungsbedürftig. Der Artikel befasst sich mit den Möglichkeiten der Anpassung sowohl am lokalen System als auch über die Gruppenrichtlinien.

Nach dem Start von Windows Vista wird man mit einer bunten Oberfläche konfrontiert (Bild 1). Die Bilder darauf sind zwar nach dem Empfinden des Autors durchaus ästhetisch, aber bei der Arbeit doch eher irritierend. Insofern stellt sich zunächst die Frage, wie man die Optik von Windows Vista ändern kann.

Bild 1: Die neue, bunte Oberfläche von Windows Vista.

Dazu wählt man den Befehl Anpassen aus dem Kontextmenü der Arbeitsoberfläche. Hier gibt es eine Reihe von Optionen mit denen sich die verschiedenen Einstellungen modifizieren lassen.

Anpassung der Arbeitsoberfläche

Hier finden sich die Einstellungen, die man bisher in den verschiedenen Registern von Anzeige in der Systemsteuerung gefunden hat. Es gibt aber auch weitere Optionen wie die Sounds und Mauszeiger, die direkt an dieser Stelle modifiziert werden können. Wenn man die einzelnen Punkte auswählt, gelangt man auch wieder zu den vertrauten Registern, sodass es insgesamt wenig Unterschiede bezüglich der Anpassung gibt.

Bild 2. Die Einstellungen für die Anpassung der Arbeitsoberfläche.

Bei den Designs hat man neben dem Windows Vista-Design weiterhin das klassische Windows- Design aus der Windows 2000-Ära zur Verfügung. Ob man es noch verwenden möchte, ist sicher ebenso wie das neue Design Geschmacksache.

Man kann aber beispielsweise auch einfach auf das Hintergrundbild verzichten oder ein Bild seiner Wahl aussuchen. Dann ist man aber schnell wieder bei einer Oberfläche, die etwas klarer strukturiert und damit vielleicht besser für das produktive Arbeiten geeignet ist.

Sidebar und Mini-Anwendungen

Damit bleibt noch die Sidebar mit ihren Mini-Anwendungen, also die auf der rechten Seite des Bildschirms angezeigten kleinen Anwendungen wie die Uhr. Auch hier muss man sich die Frage stellen, ob und welche dieser Anwendungen man tatsächlich braucht.

Über das Kontextmenü kann man steuern, ob die Minianwendungen generell im Vordergrund angezeigt werden oder vielleicht in den Hintergrund rücken sollen. Es ist auch möglich, Minianwendungen hinzuzufügen und die Eigenschaften zu konfigurieren.

Bild 3. Die Eigenschaften der Sidebar.

Bei den Eigenschaften der Sidebar können Sie mit Sidebar beim Start von Windows starten festlegen, dass das eben nicht der Fall sein soll. Außerdem können Sie festlegen, ob diese im Vordergrund laufen und wo sie angezeigt werden soll. Falls Sie mit einem Dual-Screen-System arbeiten, können Sie auch den Monitor auswählen, auf dem die Sidebar zu sehen sein soll.

Auch die Liste der Minianwendungen lässt sich hier betrachten, aber nicht anpassen. Dazu müssen Sie über das Kontextmenü der Sidebar gehen. In der Liste der Minianwendungen finden sich einige interessante Optionen. Neben der Uhr, der Diashow und den Feedschlagzeilen gibt es beispielsweise Notizen, Wetter- und Aktieninformationen oder die CPU-Nutzung. Weitere Minianwendungen kann man online beziehen. Schon jetzt haben sich auf der Website von Microsoft immerhin 91 solcher kleinen Tools eingefunden. Man kann davon ausgehen, dass sich das Konzept der Sidebar relativ schnell etablieren wird, wobei man im Unternehmen schon genau überlegen muss, ob und welche Minianwendungen zugelassen werden sollen.

Die einzelnen Minianwendungen können übrigens über die kleinen Symbole, die rechts beim Überfahren mit der Maus angezeigt werden, konfiguriert werden.

Die Steuerung über Gruppenrichtlinien

Gerade die Minianwendungen in der Sidebar werfen aber die Frage nach der zentralen Steuerung über Gruppenrichtlinien auf. Wie nicht anders zu erwarten, gibt es für Windows Vista auch Einstellungen in den Gruppenrichtlinien. Um mit der aktuellen Version der Gruppenrichtlinien für Windows Vista zu arbeiten, empfiehlt es sich, sich auf einem Vista-System lokal als Administrator einer Domäne anzumelden und die Anwendung mmczu starten. Dort fügt man das Snap-In Gruppenrichtlinienverwaltung ein und kann dann die Gruppenrichtlinien auf Basis der aktuellen Richtlinienvorlagen bearbeiten (Bild 4).

Bild 4. Die Gruppenrichtlinien mit den Einstellungen für die Sidebar.

Die Einstellungen für das Aussehen der Arbeitsoberfläche selbst finden sich bei Benutzerkonfiguration/ Administrative Vorlagen/Windows- Komponenten und dort bei Desktop/Active Desktop. In diesem Bereich lassen sich beispielsweise die Hintergrundbilder anpassen. Hier hat sich im Vergleich mit früheren Versionen nichts Wesentliches geändert. Die Einstellungen für die Sidebar sind unterhalb der Windows-Komponenten zu finden. Mit den vier Optionen lässt sich die Sidebar deaktivieren. Vom Benutzer installierte Anwendungen können beim nächsten Systemstart wieder entfernt werden. Vor allem kann aber auch ein eigener Link zu den Mini-Anwendungen vorgegeben werden, um nur mit freigegebenen Anwendungen zu arbeiten und die Auswahl einzuschränken. Damit besteht generell die Möglichkeit, die erforderlichen Anpassungen an der Arbeitsoberfläche auch zentral vorzugeben.