Die Rolle Faxserver fügen Sie beim Windows Server 2008 wie alle anderen Rollen über den Server-Manager hinzu. Wenn Sie die Rolle wählen, wird gleich ein Dialogfeld angezeigt, das weitere erforderliche Rollen und Serverfunktionen nennt. So sind beispielsweise die Druckdienste notwendig, weil das Faxen als eine spezifische Variante des Druckens ausgeführt wird.
Der Faxserver ist eine Schnittstelle, über die mehrere Benutzer einen Remote-Faxdrucker nutzen können, also ein freigegebenes System im Netzwerk, das in der Lage ist, Faxe zu senden und zu empfangen. Außerdem wird die Archivierung von Faxen unterstützt. Aktivitäten beim Faxen lassen sich zudem protokollieren.
Installation
Der erste Schritt bei der Einrichtung der Faxserver-Funktionalität ist die Festlegung der Faxbenutzer. Diese Liste kann später jederzeit modifiziert werden. Standardmäßig sind nur die Administratoren als Benutzer konfiguriert. In der Regel wird man das Senden und Empfangen von Faxen später für mehr Benutzer freigeben und damit Gruppen wie Domänen-Benutzer oder Authentifizierte Benutzer verwenden.
Interessant sind die Festlegungen für den Faxeingang. Um die eingehenden Faxe weiterzuleiten, lässt sich der Zugriff auf den Faxeingang auf sogenannte Routing-Assistenten beschränken. Diese dürfen Faxe lesen und an andere Benutzer weiterleiten. Alternativ dazu kann der Faxeingang aber auch für alle Benutzer freigegeben werden.
Bei den Druckdiensten ist nur die Auswahl der dort verwendeten Rollendienste interessant. Hier wird nur Druckserver benötigt. Die anderen Dienste sind für die Faxserver-Funktionalität irrelevant.
Die Basiskonfiguration
Die Konfigurationsschnittstellen für den Faxserver sind direkt in den Server-Manager eingebunden. Unterhalb von Rollen – Faxserver findet sich der Knoten Fax mit den eigentlichen Konfigurationsfunktionen. Insgesamt gibt es fünf Teilbereiche:
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Geräte und Anbieter: Hier finden sich die installierten Geräte, über die gefaxt werden kann und die technischen Schnittstellen, die auf die Faxfunktionen zugreifen. Bei den Anbietern gibt es vordefiniert eine Modemschnittstelle, um Faxe „klassisch“ über ein lokal am Server angeschlossenes Modem zu verteilen.
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Verteilen eingehender Faxe: Dieser Bereich konfiguriert die Regeln, die den Faxeingang steuern. Die vordefinierten globalen Methoden können Faxe wahlweise drucken, in einem Ordner speichern oder per E-Mail weiterleiten.
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Verteilen ausgehender Faxe: Analog dazu gibt es hier die Einstellungen, wie ausgehende Faxe behandelt werden. In dem Reiter konfigurieren Sie, welche Geräte für ausgehende Faxe verwendet werden sollen. Andererseits gibt es Regeln, die steuern, welche Faxe – beispielsweise mit einer speziellen Länderkennzahl – über welche Geräte geschickt werden. Das kann vor allem in Netzwerken interessant sein, in denen Faxgeräte an verschiedenen internationalen Standorten stehen und in denen man diese Regeln nutzt, um die Faxe zunächst über das interne Netzwerk zu transportieren und dann innerhalb eines Landes zu versenden.
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Konten: In diesem Bereich werden die Konten konfiguriert, die administrative Berechtigungen für den Faxdienst haben.
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Deckblätter: Hier lassen sich vorgegebene Faxblätter für den Faxdienst konfigurieren.
Der Faxserver im Windows Server 2008 bietet eine durchaus umfassende Grundfunktionalität, um innerhalb des Netzwerks Faxdienste anzubieten. Er ist sicher nicht mit spezialisierten Faxserver-Lösungen zu vergleichen, die für größere Netzwerke empfehlenswert sind. Im Bereich von kleineren Unternehmen sind sie aber eine attraktive Option, um das Faxen im Netzwerk zu optimieren. (mja)