Windows Server 2003: Datei- und Drucker-Server überwachen

23.03.2005 von LEE SCALES  und John  Michell
In der letzten Folge der Serie über den Windows Server 2003 beschäftigen wir uns mit dem Einsatz als Datei- und Drucker-Server. Dabei gehen wir unter anderem auf Dateikontingente, Druckerpools und Berechtigungen ein.

Unsere Serie zum Windows Server 2003 zeigt Ihnen die verschiedenen Aspekte und Hilfsmittel auf, die bei der Überwachung eines Servers hilfreich sind. Die Artikelserie hilft Ihnen, die Kernkompetenzen zu erwerben, die nach Meinung von Microsoft für einen Administrator nötig sind, um mit Windows Server 2003 umgehen zu können. Die sechs Teile der Artikelserie beschäftigen sich mit folgenden Themen:

Ereignisse überwachen und analysieren mit Ereignisanzeige und Systemmonitor.

Hier lernen Sie, wie Sie mit dem Systemmonitor die Leistung Ihres Windows-Server-2003-Rechners überwachen. Zudem erfahren Sie, wie Sie mit den Protokollen der Ereignisanzeige Fehler finden und identifizieren.

Datei- und Druck-Server verwalten mit Task-Manager, Ereignisanzeige und Systemmonitor.

Hier lernen Sie, den Datei- und Druckgebrauch mit Hilfe der verschiedenen Tools von Windows Server 2003 zu überwachen. Zudem erfahren Sie, wie man Leistungsbremsen identifiziert.

Fehlerbehebung bei Druckwarteschlangen.

Wenn Sie mit Windows Server 2003 arbeiten, sollten Sie unbedingt wissen, wie man Probleme beim Druck beseitigt. Drucken gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines Windows-Server-2003-Servers.

Server-Leistung überwachen.

Auch mit den Leistungscharakteristika Ihrer 2003-Server sollten Sie sich auskennen. So können Sie potenzielle Probleme identifizieren, ehe diese zu Ausfällen führen.

Eine Server-Umgebung hinsichtlich Applikations-Performance überwachen und optimieren.

Hier lernen Sie, wie man einen Windows Server 2003 überwacht und optimiert, indem man die vier grundlegenden Arten von Leistungsobjekten im Auge behält.

Die Serie basiert auf Kapitel 6 des Buches "MCSA/MCSE - Windows Server 2003 verwalten und warten. Examen70-290" von Lee Scales und John Michell. Erschienen ist es im Verlag Addison-Wesley. Sie können sich das über 600 Seiten starke Buch in unserem Buchshop bestellen oder als eBook beziehen.

Serie: Windows Server 2003 überwachen und optimieren

Teil 1

Die Ereignisprotokolle

Teil 2

Überwachung

Teil 3

Der Task-Manager

Teil 4

Server-Umgebung optimieren

Teil 5

Systemressourcen optimieren

Teil 6

Datei- und Drucker-Server überwachen

Allgemeines zum Datei-Server

Eine der wichtigsten Aufgaben eines 2003-Servers ist es, als Datenspeicher oder Fileserver zu dienen. Gleich danach kommt der Einsatz als Druck-Server. Obwohl seit vielen Jahren vom papierlosen Büro gesprochen wird, sind wir immer noch sehr weit von diesem Ziel entfernt.

Als Administrator sollten Sie in der Lage sein, die Leistung Ihrer Datei- und Druck-Server zu kontrollieren und den Zugriff Ihrer Benutzer auf Drucker zu konfigurieren und zu verwalten. Alle leistungsoptimierenden Informationen, die bislang in diesem Kapitel besprochen wurden, gelten auch für Datei- und Druck-Server.

Zudem empfiehlt es sich, Datenträgerkontingente bei Ihren Fileservern festzulegen, damit Benutzer nicht auf die Idee kommen, den Speicherplatz auf den Servern zu missbrauchen. In diesem Abschnitt werden Sie die Tools kennen lernen, mit denen Administratoren Datei- und Druck-Server verwalten und überwachen.

Egal wie viel Speicherplatz Ihre Fileserver bereitstellen - Benutzer schaffen es immer, ihn zu füllen. Selbst wenn Sie den Internet-Zugang beschränken, damit nicht jeder einfach seine Lieblingsspiele oder gar -bildchen aus dem Netz herunterlädt, werden die Benutzer es dennoch schaffen, die Server mit angeblich lebensnotwendigen Geschäftsdokumenten in Kapazitätsnöte zu bringen. Ob es wirklich in jedem Fall erforderlich ist, 20 Sicherungskopien von jedem WordPerfect-5.0-Dokument aus dem Jahr 1993 aufzubewahren?

In den meisten Umgebungen muss es einen Mechanismus geben, der es dem Administrator ermöglicht, die den Benutzern zugewiesene Speicherplatzmenge zu überwachen und zu beschränken. Es gab dafür immer schon Tools von Fremdherstellern. Seit Windows 2000 stellt Microsoft das Feature Datenträgerkontingente bereit. Bei Windows Server 2003 wurden die Datenträgerkontingente im Vergleich zur Vorgängerversion kaum verändert.

Datenträgerkontingente implementieren und überwachen

Datenträgerkontingente sind eine Methode, um die Menge an Speicherplatz zu kontrollieren, die einem Benutzer auf einem Fileserver zur Verfügung steht. Sie können mit Datenträgerkontingenten auch nachsehen, wie viel Speicherplatz Ihre Benutzer blockieren.

Bei Windows Server 2003 werden Kontingente auf Volume-Basis für einzelne Benutzer festgelegt. Sie können leider nicht Gruppen zugewiesen werden. Wie Verschlüsselung und Komprimierung können Sie Kontingente nur bei NTFS-formatierten Partitionen und Volumes verwenden. Wenn Sie für ein Volume Datenträgerkontingente aktivieren, wird der Volume-Gebrauch von diesem Zeitpunkt an für alle Benutzer verfolgt.

Kontingente können auf zwei verschiedene Arten konfiguriert werden: zur Überwachung, so dass der Administrator den Speicherbedarf je Nutzer verfolgen kann, oder als Tool, um zu verhindern, dass ein Benutzer Dateien auf Festplatte ablegen kann, wenn ein bestimmtes Limit erreicht wurde.

Kontingente können so konfiguriert werden, dass Benutzer beim Überschreiten einer gewissen Schwelle eine Warnung erhalten, die sie auf den knappen Speicherplatz aufmerksam macht. Die Benutzer können dann weiter Dateien auf das Volume speichern, bis sie ihr Kontingentlimit erreicht haben, danach aber nicht mehr. Bei beiden Vorkommnissen wird nicht nur dem Benutzer eine Nachricht angezeigt; es wird auch ein Ereignis ins Ereignisprotokoll geschrieben.

Merken Sie sich die folgenden Punkte zum Thema Datenträgerkontingente:

Implementierung von Datenträgerkontingenten

Kontingente werden in den EIGENSCHAFTEN VON VOLUME eines NTFS-Volumes aktiviert. Im Reiter KONTINGENT stehen Ihnen neben dem Aktivieren und Deaktivieren von Kontingenten die folgenden Optionen zur Verfügung:

Vorgabe bei Windows Server 2003 ist, dass Kontingente deaktiviert sind. Wie Sie die Kontingente aktivieren, zeigt die folgende Anleitung:

Kontingente für ein Volume festlegen

1. Vom Arbeitsplatz oder vom Windows-Explorer aus klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Volume und wählen EIGENSCHAFTEN im Kontextmenü.

2. Klicken Sie auf den Reiter KONTINGENT.

3. Im Reiter KONTINGENT setzen Sie den Haken bei KONTINGENTVERWALTUNG AKTIVIEREN (Bild 57).

4. Setzen Sie den Radio-Button bei SPEICHERPLATZ BESCHRÄNKEN AUF und tragen Sie Werte für das Kontingent und die Warnstufe ein.

5. Klicken Sie auf OK.

6. Sie erhalten eine Warnung (Bild 58). Lesen Sie diese und klicken Sie auf OK. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie den ersten Satz der Warnung nicht verstehen. Er ist falsch übersetzt, so dass er unverständlich bleibt. Richtig wäre: "Das Kontingentsystem sollte nur dann aktiviert werden, wenn Sie vorhaben, auf diesem Volume Kontingente zu verwenden."

Nach der Aktivierung von Datenträgerkontingenten wird das ganze Volume abgesucht und der Dateispeicherplatz, basierend auf den Besitzrechten an den einzelnen Dateien, errechnet. Neue Benutzer, die Sie jetzt anlegen, erhalten das eben festgelegte Kontingent. Die vorhandenen Benutzer sind jedoch nicht betroffen. Sie können den Benutzern aber manuell Kontingente zuweisen oder die Kontingentkonfiguration eines vorhandenen Benutzers abändern.

Benutzer zur Kontingentliste hinzufügen

1. Vom Arbeitsplatz oder vom Windows-Explorer aus klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das gewünschte Volume und wählen EIGENSCHAFTEN im Kontextmenü.

2. Klicken Sie auf den Reiter KONTINGENT.

3. Im Reiter KONTINGENT klicken Sie auf die Schaltfläche KONTINGENTEINTRÄGE.

4. Im Fenster KONTINGENTEINTRÄGE (Bild 59) wählen Sie im Menü KONTINGENT, NEUER KONTINGENTEINTRAG.

5. Das Dialogfeld BENUTZER WÄHLEN erscheint (Bild 60). Hier können Sie einen oder mehrere lokale oder Domänen-Benutzer auswählen. Klicken Sie dann auf OK.

6. Das Dialogfeld NEUEN KONTINGENTEINTRAG HINZUFÜGEN erscheint (Bild 61). Geben Sie die gewünschten Limits ein und klicken Sie auf OK.

7. Der neue Benutzer wird mit den festgelegten Einstellungen bei KONTINGENTEINTRÄGE angezeigt (Bild 62).

Datenträgerkontingente verwalten

Der Großteil der Arbeit bei der Verwaltung von Datenträgerkontingenten besteht darin, den zugewiesenen Festplattenspeicher zu überwachen und Benutzern mehr Platz zu geben, wenn diese dafür eine gute Begründung haben.

Diese Überwachung lässt sich zu einem guten Teil mit der Ereignisanzeige erledigen, sofern Sie die Option aktiviert haben, dass ein Eintrag ins Ereignisprotokoll geschrieben wird, wann immer ein Benutzer die Warnstufe oder das Kontingent überschreitet. Sie finden die entsprechenden Einträge im Ereignisprotokoll, wenn Sie nach den Ereigniskennungen 36 (Warnstufe) und 37 (Kontingentüberschreitung) mit der Quelle NTFS suchen.

Ein Ereignisprotokoll zum Auffinden von Kontingenteinträgen filtern

1. Wählen Sie START, VERWALTUNG, EREIGNISANZEIGE.

2. Markieren Sie im linken Fensterbereich der Ereignisanzeige das Protokoll System. Wählen Sie im Menü ANSICHT den Eintrag FILTER.

3. Das Dialogfeld EIGENSCHAFTEN VON SYSTEM (Bild 63) erscheint.

4. Geben Sie hier nun die Ereigniskennung (36 für Warnung) und die Ereignisquelle (ntfs) an und klicken Sie auf OK. Bild 64 zeigt Ihnen das Resultat nach dem Filtern.

Die zweite wichtige Aufgabe beim Umgang mit Datenträgerkontingenten ist die Überwachung des Speicherplatzes, den die einzelnen Benutzer belegen. Öffnen Sie das Fenster KONTINGENTEINTRÄGE. Sie sehen dann sofort, welche Benutzer das Limit überschritten haben und welche sich kurz davor befinden (Bild 65).

Dabei helfen Ihnen die Icons auf der linken Seite der Einträge. Die folgenden Icons signalisieren den Status:

Druckwarteschlangen verwalten und überwachen

Gleich nach dem Datei-Server ist der Druck-Server die zweithäufigste Aufgabe für einen 2003-Server. In den allermeisten Firmen ist es nicht möglich, jeden Arbeitsplatz mit einem Drucker auszustatten. Deswegen verwendet man einen Server als Druck-Server, an den dann verschiedene Drucker angeschlossen werden. Wenn ein 2003-Server als Druck-Server konfiguriert ist, ermöglicht er Clients mit unterschiedlichen Betriebssystemen, Druckaufträge an die angeschlossenen Drucker zu schicken.

Ein zentraler Druck-Server bietet viele Vorteile, unter anderem die folgenden:

Terminologie

Sie müssen die Terminologie des Druckprozesses beherrschen. Der Druck-Server ist ein Server, auf dem die Druckertreiber installiert werden. Die Aufgabe eines Druck-Servers besteht darin, Druckaufträge oder -anweisungen von Applikationen zu empfangen, die auf den Clientcomputern laufen. Der Druck-Server schickt diese Informationen an die Druckertreiber weiter.

Druckertreiber sind die Software, die es dem Betriebssystem ermöglicht, mit dem Druckgerät zu kommunizieren. Die Aufgabe eines Druckertreibers besteht darin, Kommandos vom Betriebssystem zu empfangen und sie in Kommandos zu übersetzen, die von einem Druckgerät verstanden werden. Das Druckgerät ist der Kasten, den die meisten Menschen als Drucker bezeichnen würden.

Spooler und Warteschlange

Der Zwischenschritt zwischen Druckertreiber und Druckgerät ist der Spooler (oder auch Spool-Datei). Das ist eine Datei auf dem Druck-Server mit den zu druckenden Daten. Diese Datei enthält die Druckdaten und die druckgerätspezifischen Kommandos, die notwendig sind, um die gedruckte Ausgabe zu formatieren. Die meisten Druckaufträge gehen nicht direkt zum Druckgerät, zumal dann nicht, wenn das Druckgerät massiv genutzt wird. Da ein Druckgerät normalerweise langsamer druckt, als Druckaufträge verarbeitet werden können, wird der Auftrag in der Spool-Datei gespeichert. Der Benutzer kann mit seiner Arbeit weitermachen, während sich der Druck-Server um den Druckauftrag kümmert. Das bietet weitere Vorteile. Drucker neigen als mechanische Geräte zu Problemen wie Papierstau oder fehlendem Papier. Da der Druckauftrag als Datei gespeichert ist, kann er wieder aufgenommen werden, sobald das Druckgerät wieder funktioniert. Man kann den Druckauftrag auch wieder von vorne starten, wenn bei dem Ausfall Seiten beschädigt wurden oder verloren gingen.

Der Inhalt der Spool-Datei heißt Druckwarteschlange. Benutzer können sich die Druckwarteschlange ansehen und ihre eigenen Druckaufträge anhalten oder abbrechen. Um dies mit den Druckaufträgen anderer Benutzer tun zu dürfen, brauchen sie entsprechende Berechtigungen. Nach Abschluss des Druckauftrags durch das Druckgerät wird der Auftrag gelöscht.

Jedes einzelne Druckgerät erfordert für gewöhnlich einen speziellen Druckertreiber, der die besondere Hardware und ihre Features unterstützt. Zudem könnte es verschiedene Treiber für unterschiedliche Client-Betriebssysteme geben. Normalerweise sind NT/XP/2000/2003-Treiber mehr oder weniger austauschbar, während DOS/9x-Treiber stärker an das jeweilige Betriebssystem angepasst sind.

Es gibt zwei Arten von Druckern: lokal und Netzwerk. Ein lokaler Drucker ist direkt an den Druck-Server angeschlossen und wird von ihm verwaltet. Mögliche Anschlussarten sind LPT, serieller Port, USB oder Netzwerk. Netzwerkdrucker sind Druckgeräte mit eigener NIC (Network Interface Card, Netzwerkkarte) und IP-Adresse, die selbstständig wie ein beliebiges anderes Gerät ans Netzwerk angeschlossen sind. Ihre Konfiguration und Verwaltung wird vom Druck-Server erledigt.

Hier noch einmal die Begrifflichkeiten zur Wiederholung:

Verwaltung und Konfiguration von Druckern

Grundlegend für die Arbeit mit einem Druck-Server ist die Installation eines Druckers. Lokale Drucker können nur von Mitgliedern der Gruppen Administratoren oder Druckoperatoren installiert werden.

Wie Sie einen Drucker installieren, zeigt Ihnen die folgende Anleitung:

1. Wählen Sie START, DRUCKER UND FAXGERÄTE.

2. Im linken Fensterbereich, unter DRUCKERAUFGABEN, klicken Sie auf DRUCKER HINZUFÜGEN. Damit starten Sie den Druckerinstallations-Assistenten.

3. Klicken Sie auf WEITER. Der Bildschirm LOKALER DRUCKER ODER NETZWERK erscheint (Bild 66).

4. Aktivieren Sie den Radio-Button bei der Option LOKALER DRUCKER, DER AN DEN COMPUTER ANGESCHLOSSEN IST und klicken Sie auf WEITER. Der Bildschirm DRUCKERANSCHLUSS AUSWÄHLEN erscheint (Bild 67).

5. Wählen Sie den gewünschten Anschluss und klicken Sie auf WEITER. Der Bildschirm DRUCKERSOFTWARE INSTALLIEREN erscheint (Bild 68). Wählen Sie das richtige Gerät und klicken Sie auf WEITER. Sie können Treiber wählen, die sich auf der 2003-CD-ROM befinden. Mit der Schaltfläche WINDOWS UPDATE können Sie die Treiber von der gleichnamigen Website herunterladen. Und mit DATENTRÄGER können Sie Treiber von einer Hersteller-CD installieren.

6. Der Bildschirm DRUCKER BENENNEN erscheint (Bild 69). Sie können den von Windows vorgeschlagenen Namen übernehmen oder einen eigenen eingeben. Der Name sollte beschreibend sein, denn er wird Ihnen später angezeigt. Klicken Sie auf WEITER.

7. Der Bildschirm DRUCKERFREIGABE erscheint (Bild 70). Das ist der Name, den andere Benutzer im Netzwerk sehen werden. Sie können den vorgeschlagenen Namen lassen oder einen neuen eingeben. Klicken Sie dann auf WEITER.

8. Der Bildschirm STANDORT UND KOMMENTAR erscheint (Bild 71). Diese Angaben helfen anderen Benutzern, den Drucker zu identifizieren. Sie können auch für eine Suche in Active Directory verwendet werden. Klicken Sie auf WEITER.

9. Die Seite TESTSEITE DRUCKEN erlaubt Ihnen, Ihre Konfiguration zu testen, indem Sie einen Testdruckauftrag an den Drucker schicken. Klicken Sie auf WEITER.

10. Im Bildschirm FERTIGSTELLEN DES ASSISTENTEN prüfen Sie noch einmal alle Einstellungen. Klicken Sie auf ZURÜCK, um eine Einstellung zu modifizieren, oder auf FERTIG STELLEN, um den Assistenten abzuschließen.

Druckerpools

Druckerpools sind eine Form der Lastverteilung, bei der zwei oder mehr Druckgeräte von einem Drucker repräsentiert werden. Die Benutzer schicken ihre Druckaufträge an das, was für sie wie ein einziger Drucker aussieht. Der Druckserver stellt die Druckaufträge in der Reihenfolge des Eingangs in die Druckwarteschlange. Wenn ein Druckgerät einen Auftrag abgeschlossen hat, erhält es den nächsten Auftrag in der Warteschlange. Das ist eine sehr effiziente Druckmethode, da ja die Last verteilt wird. Es kann so nicht passieren, dass der eine Drucker eine lange Warteschlange hat, während sich der andere im Leerlauf befindet.

Damit Druckerpools effektiv funktionieren, müssen die folgenden Bedingungen gegeben sein:

Einen Druckerpool konfigurieren

Wählen Sie START, DRUCKER UND FAXGERÄTE.

2. Klicken Sie im linken Fensterbereich, unter DRUCKAUFGABEN, auf den Link DRUCKER HINZUFÜGEN. Damit starten Sie den bereits beschriebenen Druckerinstallations-Assistenten.

3. Im Fenster DRUCKER UND FAXGERÄTE (Bild 72) klicken Sie den Drucker, den Sie als Pool konfigurieren wollen, mit der rechten Maustaste an und wählen EIGENSCHAFTEN im Kontextmenü.

4. Klicken Sie auf den Reiter ANSCHLÜSSE (Bild 73).

5. Setzen Sie den Haken bei DRUCKERPOOL AKTIVIEREN und haken Sie dann die entsprechenden Anschlüsse an. Klicken Sie zum Schluss auf OK.

Wenn der Druckerpool eingerichtet ist, werden Sie im Reiter ANSCHLÜSSE feststellen können, dass bei mehreren Ports derselbe Druckername angezeigt wird (Bild 74).

Mehrere logische Drucker

Sie haben gerade einen logischen Drucker eingerichtet, der mehrere physikalische Druckgeräte repräsentiert. Jetzt tun wir das Gegenteil: Wir richten mehrere logische Drucker ein, die ein und dasselbe physikalische Druckgerät repräsentieren. Sie können mehrere logische Drucker mit unterschiedlicher Konfiguration (aber identischem Treiber) einrichten und verschiedenen Mitarbeitern zuweisen. Sehen Sie sich den Reiter ERWEITERT der Eigenschaften eines Druckers an (Bild 75). Es gibt hier zwei interessante Bereiche.

Der eine sind die Radio-Buttons IMMER VERFÜGBAR und VERFÜGBAR VON ... BIS. Normalerweise sind Drucker immer verfügbar. Doch stellen Sie sich vor, die Buchhaltung muss jede Woche einen 500-seitigen Bericht ausdrucken. Wenn Sie nicht gerade einen sehr schnellen Drucker haben, darf der Ausdruck nicht während der Geschäftszeiten erfolgen, weil sonst niemand anderer drucken kann. Sie könnten einen zusätzlichen logischen Drucker namens Nach Geschäftsschluss einrichten. Im Reiter ERWEITERT seiner Eigenschaften legen Sie fest, dass er nur von 18:00 Uhr bis 6:00 Uhr morgens verfügbar ist. Wann immer Benutzer riesige Druckaufträge haben, schicken sie diese an den logischen Drucker Nach Geschäftsschluss. Der Auftrag bliebe bis 18:00 Uhr in der Druckwarteschlange und würde dann, wenn niemand mehr im Büro ist, ausgedruckt.

Der andere Bereich ist PRIORITÄT, wo die Standardwichtigkeit von Druckaufträgen in der Warteschlange festgelegt wird. Die Priorität kann jeden Wert von 1 bis 99 annehmen. Der Auftrag mit dem höheren Wert wird zuerst ausgedruckt. Angenommen, Sie haben eine Abteilung mit 30 Angestellten und zwei leitenden Angestellten. Diese beiden Letzteren sind der Ansicht, dass ihre Druckaufträge vor denen der Angestellten ausgedruckt werden müssen. In diesem Fall würden Sie zwei logische Drucker erstellen, einen für die leitenden Angestellten und den anderen für die normalen Angestellten. Der erste logische Drucker erhält Priorität 99, der andere bleibt bei der Voreinstellung Priorität 1.

Druckberechtigungen zuweisen

Es klingt nach einer guten Idee, für verschiedene logische Geräte verschiedene Druckprioritäten festzulegen. Doch wie soll verhindert werden, dass ein cleverer Angestellter auf die Idee kommt, mit dem logischen Gerät der leitenden Angestellten zu drucken? Wie alle Windows-Ressourcen ist auch die Druckumgebung von Windows Server 2003 im Detail konfigurierbar. Der Zugriff auf die Druckerobjekte wird auf dieselbe Art und Weise konfiguriert wie der Zugriff auf Objekte wie Dateien und Drucker - der Zugriff wird nach Benutzern und Gruppen geregelt. Bei Druckerobjekten gibt es drei grundlegende Berechtigungen. Mit diesen Berechtigungen kann man drucken, Dokumente verwalten oder Drucker verwalten.

Berechtigung

Drucken

Dokumente verwalten

Drucker verwalten

Dokumente ausdrucken

X

X

X

Eigene Dokumente anhalten, wieder starten oder abbrechen

X

X

X

Verbindung zu einem Drucker herstellen

X

X

X

Auftragseinstellungen für alle Drucker kontrollieren

-

X

X

Alle Dokumente anhalten, wieder starten oder abbrechen

-

X

X

Einen Drucker freigeben

-

-

X

Die Eigenschaften eines Druckers verändern

-

-

X

Drucker löschen

-

-

X

Die Berechtigungen eines Druckers verändern

-

-

X

Die Standardgruppen mit vorgegebenen Rollen haben die folgenden Berechtigungen:

Gruppe

Drucken

Dokumente verwalten

Drucker verwalten

Administratoren

X

X

x

ERSTELLER-BESITZER

-

X

-

Jeder

X

-

-

Hauptbenutzer

X

X

X

Druckoperatoren

X

X

X

Server-Operatoren

X

X

x

Diese beiden Tabellen zeigen Ihnen die vorgegebenen Berechtigungen und Rollen. Doch Sie können hier Anpassungen vornehmen, wenn Sie eine feinere Konfiguration wünschen. Konfigurieren wir zum Beispiel den logischen Drucker für die leitenden Angestellten, den wir im vorherigen Beispiel besprochen haben.

Sicherheitseinstellungen eines Druckers konfigurieren

1. Wählen Sie START, DRUCKER UND FAXGERÄTE.

2. Im Fenster DRUCKER UND FAXGERÄTE klicken Sie den Drucker, den Sie konfigurieren wollen, mit der rechten Maustaste an und wählen EIGENSCHAFTEN im Kontextmenü.

3. Klicken Sie auf den Reiter ERWEITERT. Setzen Sie die Priorität auf 99 (Bild 76).

4. Klicken Sie auf den Reiter SICHERHEIT. Klicken Sie auf die Schaltfläche HINZUFÜGEN, um das Dialogfeld BENUTZER, COMPUTER ODER GRUPPEN WÄHLEN zu öffnen (Bild 77). Geben Sie die Gruppen Angestellte und Leitende Angestellte ein und klicken Sie auf OK.

5. Im Reiter SICHERHEIT des Druckers für die Leitenden Angestellten (Bild 78) markieren Sie den Eintrag der Angestellten und geben ihm VERWEIGERN für alle Berechtigungen. Wenn Sie wollen, können Sie der Gruppe Leitende Angestellte noch die Berechtigungen zum Verwalten von Druckern und Dokumenten geben.

Das Ganze funktioniert natürlich nur dann, wenn die leitenden Angestellten nicht auch Mitglied der Gruppe Angestellte sind.

Fazit

Mit diesem Kapitel über die Überwachung des Datei- und Drucker-Servers endet unsere Serie über den Windows Server 2003.

Die Serie basiert auf Kapitel 6 des Buches "MCSA/MCSE - Windows Server 2003 verwalten und warten. Examen 70-290" von Lee Scales und John Michell. Erschienen ist es im Verlag Addison-Wesley. Sie können sich das über 600 Seiten starke Buch in unserem Buchshop bestellen oder als eBook beziehen.

Serie: Windows Server 2003 überwachen und optimieren

Teil 1

Die Ereignisprotokolle

Teil 2

Überwachung

Teil 3

Der Task-Manager

Teil 4

Server-Umgebung optimieren

Teil 5

Systemressourcen optimieren

Teil 6

Datei- und Drucker-Server überwachen